- Trebbin
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Wappen Deutschlandkarte 52.21513.21388888888939Koordinaten: 52° 13′ N, 13° 13′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Teltow-Fläming Höhe: 39 m ü. NN Fläche: 125,66 km² Einwohner: 9.273 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km² Postleitzahlen: 14959;
14943 (Lüdersdorf, Wiesenhagen);
14974 (Großbeuthen, Märkisch Wilmersdorf, Thyrow);
15806 (Christinendorf)Vorwahl: 033731 Kfz-Kennzeichen: TF Gemeindeschlüssel: 12 0 72 426 Stadtgliederung: 13 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1-3
14959 TrebbinWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Berger (CDU) Lage der Stadt Trebbin im Landkreis Teltow-Fläming Trebbin ist eine amtsfreie Stadt im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Als ehemaliger Wohnort des märkischen Eulenspiegels Hans Clauert trägt die Stadt den Beinamen Clauertstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Trebbin liegt zwischen Teltow und dem Fläming am Rande einer Niederung östlich der Nuthe 36 km südlich von Berlin. Die Stadt liegt an der östlichen Grenze des Naturparks Nuthe-Nieplitz bzw. mit einigen Ortsteilen auch im Naturpark.
Stadtgliederung
Trebbin besteht aus den folgenden Ortsteilen[2]:
- Blankensee an dem gleichnamigen See, mit Schloss und Schlossgarten, im Naturpark Nuthe-Nieplitz
- Christinendorf
- Glau in den Glauer Bergen mit der Friedensstadt, im Naturpark Nuthe-Nieplitz
- 1368 wurde der Ort der heute etwa 330 Einwohner hat (2006) erstmals urkundlich als Gloych erwähnt. Das Wort bedeutet Kopf und ist als Metapher für Berg zu verstehen. 1920 bis 1935 ließ Joseph Weißenberg das christliche Siedlungswerk Friedensstadt mit 40 Gebäuden errichten, welche etwa 500 Menschen Platz boten. Die Siedlung war zur damaligen Zeit die größte und modernste Privatsiedlung Deutschlands. 1938 übernahm die SS das Gelände und nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Rote Armee. 1994 erhielt die Johannische Kirche das Gelände zurück[3].
- Großbeuthen mit dem Gemeindeteil Kleinbeuthen, im Naturpark Nuthe-Nieplitz
- Klein Schulzendorf
- Kliestow
- Löwendorf
- Lüdersdorf
- Märkisch Wilmersdorf, bis 20. Oktober 1937: Wendisch Wilmersdorf[4]
- Stangenhagen am Zusammenfluss von Nieplitz und Pfefferfließ im Naturpark Nuthe-Nieplitz
- Schönhagen mit Schloss [5] und Flugplatz, im Naturpark Nuthe-Nieplitz
- Thyrow
- Wiesenhagen, bis 8. Januar 1938 Neuendorf [6]
Geschichte
Der Stadtname Trebbin wird von dem westslawischen Wort trzebienie = Rodung abgeleitet.
Trebbin ist eine frühdeutsche Herrschaftsbildung, die entweder durch das Erzbistum Magdeburg oder aber durch ein bisher nicht genau zu bestimmendes Adelsgeschlecht vorgenommen wurde. 1213 wurde Trebbin erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte Trebbins beginnt namentlich mit Arnoldus de Trebin, der 1213 die Burg Trebbin als Lehen besaß. Am 28. Dezember 1216 erschien Trebbin zusammen mit anderen Orten u. a. mit Luckenwalde in einer Urkunde des Bischofs zu Brandenburg. 1315 erhielt die Stadt ihre selbstständige Gerichtsbarkeit. Um 1375 stand Trebbin unter Verwaltung des Ritters Nickel von Beckenburg. Die Stadt hatte ein bedeutendes Zollamt. Um 1534 gab es eine Pestepidemie. Ihr fielen mehr als 300 Menschen zum Opfer. Trebbin wurde damals durch mehrere Brände in Schutt und Asche gelegt. Einen nächsten Stadtbrand gab es 1565, bei dem nur noch die Kirche und wenige Häuser übrig blieben. 1566 brach wiederum die Pest aus. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 lebten in der Stadt 25 Einwohner, von 149 Häusern existierten nur noch 24. Trebbin wurde 1722 Garnisonsstadt und blieb es bis 1918. 1797 fand die Grundsteinlegung des Rathauses statt, wo 1798 die erste Sitzung abgehalten wurde. Dieses Haus diente über 140 Jahre der Stadtverwaltung. Der Anschluss an die Eisenbahn erfolgte 1840. Um 1850 zählte Trebbin 1800 Bewohner. Der Bau des Empfangsgebäudes des Bahnhofs fand 1876 statt.
Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelte sich der Gartenbau in Trebbin, damit wuchs die Stadt und die Einwohnerzahl stieg von 6.594 im Jahr 1875 auf 7.565 im Jahr 1910. Im gleichen Jahr erfolgte die Einweihung einer neuen Schule. Zwei Jahre später wurde die Katholische Kirche errichtet. Der Zuzug setzte sich unvermindert fort. In den 1920er Jahren entstanden die ersten Häuser der Siedlung „Freie Scholle“, erbaut vom Architekten Bruno Taut. Die Luchsiedlung kam Anfang der 1930er Jahre hinzu. Im gleichen Jahrzehnt wurde Trebbin als ein Zentrum des deutschen Segelflugs bekannt. So entstand im heutigen Ortsteil Schönhagen eine Reichssegelflugschule. Auf deren Gelände war 1939 auch vorübergehend die Ingenieurschule für Luftfahrttechnik (IfL) untergebracht. Im Februar 1939 war Grundsteinlegung für das heutige Rathaus. Im gleichen Jahr lebten bereits 9.069 Einwohner in der Stadt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wuchs die Zahl der Einwohner, auch bedingt durch den Zustrom von Flüchtlingen auf über 11.000 an. In den darauffolgenden Jahrzehnten nahm die Einwohnerzahl stetig ab und stabilisiserte sich erst bei rund 8.000 Einwohnern Anfang der 1990er Jahre. Seitdem steigt die Einwohnerzahl, auch bedingt durch die Eingemeindungen, stetig an und liegt heute bei rund 9.300 Einwohnern. [7]
Eingemeindungen
Das Gebiet der Stadt Trebbin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich vergrößert. Seit dem 1. Mai 1976 ist Löwendorf Teil des Stadtgebietes.[8] Ende 1997 wurden drei Orte eingemeindet.[9] Im Jahr 1998 kamen drei ehemalige Gemeinden hinzu.[10] 2003 wurden das Amt Trebbin aufgelöst und die verbliebenen drei Gemeinden in die jetzt amtsfreie Stadt Trebbin eingemeindet.[11]
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung Blankensee 27. September 1998 Christinendorf 31. Dezember 1997 Eingemeindung nach Thyrow Glau 31. Dezember 1997 Großbeuthen 31. Dezember 1997 Eingemeindung nach Thyrow Kleinbeuthen 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Großbeuthen Klein Schulzendorf 27. September 1998 Kliestow 31. Dezember 1997 Löwendorf 1. Mai 1976 Lüdersdorf 26. Oktober 2003 Märkisch Wilmersdorf 31. Dezember 1997 Eingemeindung nach Thyrow Schönhagen 26. Oktober 2003 Stangenhagen 27. September 1998 Thyrow 26. Oktober 2003 Wiesenhagen 31. Dezember 1997 Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Trebbin besteht aus 18 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl am 28. September 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung:[12]
CDU 6 Sitze NL (Neue Liste) 3 Sitze SPD 3 Sitze UFW (Unabhängige Freie Wähler) 3 Sitze Die Linke 2 Sitze Einzelwahlvorschlag Hendrik Bartl 1 Sitz Thomas Berger (CDU) ist seit 2003 Bürgermeister der Stadt.
Wappen
Das Wappen wurde am 7. Januar 1999 genehmigt.
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt in drei Reihen zu vier Plätzen von Schwarz und Silber geschacht.“[13]
In öffentlichen Präsentationen wird das Wappen regelmäßig durch eine ausgesetzte rote Mauerkrone ergänzend dargestellt.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Marien
- Hospitalkapelle St. Anna
- Wohnhäuser Luckenwalder Straße 4 und Beelitzer Straße 47
- Denkmal für die Opfer der Konzentrationslager an der Berliner /Ecke Bahnhofstraße
- Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Trebbin
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Trebbin verläuft die Bundesstraße 101, welche in nördlicher Richtung nach Berlin und in südlicher Richtung nach Luckenwalde und Jüterbog führt. Die B 101 wird in Trebbin von der Bundesstraße 246 gekreuzt, welche in westlicher Richtung nach Beelitz und Bad Belzig und in östlicher Richtung nach Zossen verläuft. Durch die Stadt führt die Eisenbahnstrecke Berlin – Wittenberg – Leipzig, die so genannte Anhalter Bahn. Berlin ist mit dem Regionalexpress der Linie RE5 Wittenberg/Falkenberg – Jüterbog – Berlin – Neustrelitz – Rostock/Stralsund zu erreichen. In Trebbin-Schönhagen befindet sich der größte Verkehrslandeplatz Brandenburgs.
Energie
- Gasturbinenkraftwerk Thyrow mit 380 kV-Umspannwerk und Bahnstromumrichterwerk
Ansässige Unternehmen
Vattenfall Europe betreibt ein Gasturbinenkraftwerk in Thyrow.
Persönlichkeiten
- Hans Clauert (um 1506-1566), märkischer „Eulenspiegel“
- Fritz Graf von Schwerin (1856-1934), Dendrologe, Schriftsteller und Rittergutsbesitzer (lebte in Märkisch Wilmersdorf)
- Wilhelm Hensel (* 6. Juli 1794 in Trebbin; † 26. November 1861 in Berlin) Maler und Zeichner, verheiratet mit Fanny Mendelssohn Bartholdy
Literatur
- Manfred Bensing u. A. /Heinz Göschel (Hrsg.), Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik, VEB Bibliographisches Institut: Leipzig: 1985, 3. Aufl.
- Lutz Heydick, Günther Hoppe, Jürgen John (Hrsg.), Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder), Urania-Verlag: Leipzig Jena Berlin 1987, 1. Aufl. ISBN 3-332-00089-6
- Thomas Berger - Bürgermeister der Stadt Trebbin (Hrsg.),Stadt Trebbin und seine Ortsteile, Broschüre der Stadt Trebbin 2004
Weblinks
Commons: Trebbin – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Trebbin in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Trebbin vom 18.02.2009
- ↑ Märkische Oderzeitung, 17. August 2006, S. 9
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 249
- ↑ Ansichten des Schlosses Schönhagen (PDF-Datei; 773 kB)
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 249
- ↑ Quelle für die Einwohnerzahlen der Stadt ist das Historische Gemeindeverzeichnis des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, 2005
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1997
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
- ↑ Genealogisches Orts-Verzeichnis
- ↑ Sonderamtsblatt-Wahlbekanntmachung, 21. Oktober 2008
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
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