Markenpokal

Markenpokal

Ein Markenpokal ist eine Serie von Veranstaltungen im Motorsport, bei der gleichartige Fahrzeuge einer Marke (zum Beispiel Ford) und Typs (zum Beispiel Fiesta) gegeneinander antreten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den frühen 1970er Jahren begann Renault, erst in Frankreich, danach in anderen Ländern wie Deutschland, eine Rennserie auf der Rundstrecke mit dem damals sehr populären Renault 5. Das Neue daran war, dass nicht der Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Autos ausgeschrieben war, beispielsweise Gruppe 2 bis Hubraumgrenze 1300 cm³, sondern dass exklusiv die Autos des einen Herstellers eine Startgruppe bildeten.

Hintergedanke war, dass sich der beste Fahrer durchsetzen sollte, und nicht wegen der technischen Überlegenheit ein Fabrikat sich als schneller erwies, was sich je nach Strecke auch ändern konnte.

Als Vorstufe existierte von 1966 bis 1969 in Frankreich ein Renault-Gordini-Cup, an dem Fahrzeuge des Typs R8 Gordini teilnahmen. Die offizielle Bezeichnung lautete „Renault 8 Gordini Pokal“. Dieser fand aber in den Medien weniger Beachtung.

Hersteller

Serien in, bzw. aus Deutschland:

Ausland

Niederlande:

  • BenQ Siemens BMW 130i Cup
  • Dunlop SportMaxx Clio Cup
  • ELF BRL

Reglement

Fast immer dient ein Kleinwagen als Basisfahrzeug. Die erlaubten Modifikationen bis hin zum Reifen (Fabrikat und Größe) und den Aufnähern auf dem Fahreranzug sind detailliert vorgegeben. Da die durch den Markenpokal vorgegebenen Veränderungen über die erlaubten einer Fahrzeuggruppe (zum Beispiel Gruppe N) hinausgehen, aber die der nächsthöheren Gruppe A bei weitem nicht erreichen, sind die Fahrzeuge ausserhalb der Serie oft chancenlos. Teilweise sind die Fahrzeuge für den Breitensport sogar nicht homologiert.

Bei einer offeneren Austragungsart eines Markenpokals sind die Bewerber auch die Eigentümer des Fahrzeugs und für die Übereinstimmung mit dem Reglement verantwortlich. Bei dieser Variante ist der Einstandspreis (Kaufpreis für das Auto) höher; die laufenden Kosten beschränken sich auf verbrauchtes Material (im Motorsport eher ein weiter Begriff) und das Nenngeld. Dieses wird fast immer für die gesamte Saison im Voraus erhoben. Natürlich kann auch ein Rennstall die gesamte Logistik für mehrere Fahrer übernehmen.

Bei der restriktiveren Variante eines Markenpokals verbleibt das Fahrzeug beim Hersteller und wird von diesem an die Strecke geliefert. Die Fahrer bekommen zu jedem Rennen möglicherweise ein anderes Fahrzeug. Hier wird kein Kaufpreis fällig, sondern in vergleichbarer Höhe eine Jahresmiete. Diese Variante wird mit weiteren Auswechselungen (Mechanikerteam) auch in der neu geschaffenen Formel 2 praktiziert.

Sport und/ oder Marketing

Bei manchen Serien ist der Markenpokal ein eigenes Geschäftsmodell um das exklusive Rennfahrzeug zu verkaufen. Bei anderen Herstellern steht ein PR-Gedanke im Vordergrund, der vom eigentlichen Sport überleitet zu Bereichen wie Lifestyle und emotionaler Werbung.

Die Motorsportserie Beru TOP 10 bildete viele Jahre eine bekanntes und eher breitensportlich orientiertes Umfeld für viele Markenpokale. Hochpreisige Serien sind dagegen häufiger in internationalen Veranstaltungsserien zu finden. Der Porsche Carrera Cup Deutschland und Porsche Supercup startet zum Beispiel regelmässig im Rahmenprogramm dieser Spitzenserien wie DTM oder Formel 1.


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