Martinair

Martinair
Martinair
Logo von Martinair
Eine Boeing 747-400F der Martinair
IATA-Code: MP
ICAO-Code: MPH
Rufzeichen: MARTINAIR
Gründung: 1958
Sitz: Haarlemmermeer, NiederlandeNiederlande Niederlande
Drehkreuz:

Amsterdam-Schiphol

Unternehmensform: Tochtergesellschaft von Air France-KLM
Leitung: Paul Gregorowitsch (CEO)
Mitarbeiterzahl: ca. 3000 (2004)
Fluggastaufkommen: ca. 850.000 (2008)[1]
Frachtaufkommen: 305.563 t (2008)[1]
Vielfliegerprogramm: keines; zuvor Flying Blue
Flottenstärke: 13
Ziele: International

Martinair ist eine niederländische Frachtfluggesellschaft mit Sitz in Amsterdam und Basis am dortigen Flughafen Schiphol. Sie ist ein Tochterunternehmen der Air France-KLM und führte bis Oktober 2011 auch Passagierflüge durch.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine De Havilland Dove der Martin's Air Charter Anfang der 1960er-Jahre

Eigenständige Entwicklung von 1958 bis 2008

Die heutige Martinair wurde 1958 vom ehemaligen niederländischen Luftwaffenpiloten Martin Schröder unter dem Namen Martin's Air Charter, kurz MAC, gegründet. Seit den ersten Flügen mit Douglas DC-3 werden bis heute gleichermaßen Passagiere und Fracht befördert.

1966 wurde der Firmenname in Martinair Holland geändert, zwei Jahre später wurde mit einer Douglas DC-9 das erste Düsenflugzeug in die Flotte aufgenommen. Die McDonnell Douglas DC-10 ergänzt als erstes Großraumflugzeug ab 1973 die Flotte mit vier Exemplaren in der CF-Version, die sich kurzfristig vom Passagier- zum Frachtflugzeug umrüsten ließ.

Jüngere Geschichte seit der Übernahme durch KLM

Am 17. Dezember 2008 stimmte die EU-Kommission nach Einleitung einer Untersuchung im September 2008 einer vollständigen Übernahme durch KLM zu, die 1999 bereits einmal an Kartellauflagen scheiterte. Eigentümer der Anteile des Unternehmens waren zuvor Air France und KLM mit zusammen 50 % sowie die Unternehmensgruppe A. P. Møller-Mærsk aus Dänemark mit ebenfalls 50 %.

Martinair selbst hielt eine Mehrheitsbeteiligung (58 %) an der kolumbianischen Tampa Airlines, welche 2008 an Avianca verkauft wurde. Der Flugzeugessen-Caterer Marfo (von Martinair Food) wurde ebenfalls 2008 veräußert.[1] Heute gehören noch die Flugschule Martinair Vliegschool[2] zum Unternehmen.

Ebenfalls 2008 feierte Martinair ihr fünfzigjähriges Bestehen unter anderem mit der Retrolackierung einer Boeing 767-300ER.

Im September 2010 wurde bekannt gegeben, dass Martinair ab Beginn des Winterflugplans 2011/2012 ab 1. November 2011[3] keine Passagierflüge mehr durchführen und sich auf das Frachtgeschäft konzentrieren wird. Die Ziele der Passagierflüge wurden teilweise durch die Muttergesellschaft KLM übernommen.[4]

Im November 2010 wurde Martinair zusammen mit zehn weiteren Fluggesellschaften wegen illegaler Preisabsprachen im Frachtgeschäft durch die Europäische Kommission zu einer Strafzahlung von 29,5 Millionen US-$ verurteilt.[5]

Am 31. Oktober 2011 wurde mit einem Rundflug über die Niederlande der Passagierbetrieb eingestellt. Die genutzte Boeing 767-300ER, die seit 2008 eine Retrolackierung trug, wurde hierfür mit den Schriftzügen "Bedankt!" und "Thank You!" versehen. Anschließend wurden die drei bisher für Passagierflüge eingesetzten Boeing 767-300ER ausgeflottet.

Flugziele

Martinair führt Frachtflüge zu zahlreichen Destinationen weltweit durch, darunter beispielsweise nach Hong Kong und Miami. Darüber hinaus wurden bis Ende Oktober 2011[4] von Amsterdam aus auch Passagierflüge zu interkontinentalen Urlaubsdestinationen angeboten. Zuletzt waren dies Punta Cana, Cancún, Aruba, Curacao und Havanna, die drei letzteren wurden durch KLM übernommen.

Flotte

Eine McDonnell Douglas MD-11F der Martinair

Mit Stand November 2011 besteht die Flotte der Martinair aus 13 Frachtflugzeugen[6]:

Zwischenfälle

  • Am 4. Dezember 1974 kollidierte eine Douglas DC-8 der Martinair beim Anflug auf Colombo, die Hauptstadt Sri Lankas, mit einem Berg. 191 Personen kamen dabei ums Leben – 184 indonesische Passagiere sowie sieben niederländische Crewmitglieder.
  • Am 21. Dezember 1992 verunglückte eine McDonnell Douglas DC-10-30 der Gesellschaft beim Landeanflug auf den Flughafen Faro in Portugal. Die Maschine zerbrach in zwei Teile und ging in Flammen auf. Gründe für das Unglück, bei dem 56 Menschen starben, waren schlechte Wetterbedingungen und menschliches Versagen.

Einzelnachweise

  1. a b c martinair.com - Annual report (englisch)
  2. martinairvliegschool.nl - Welkom bij de Martinair Vliegschool (niederländisch) abgerufen am 13. Februar 2011
  3. martinair.com (englisch) abgerufen am 11. Oktober 2011
  4. a b airliners.de - Martinair stellt Passagiergeschäft ein 29. September 2010
  5. nytimes.com - E.U. Fines 11 Airlines Over $1 Billion in Cargo Cartel (englisch) 9. November 2010
  6. ch-aviation.ch - Flotte der Martinair (englisch) abgerufen am 6. November 2011

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Martinair – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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