- Aruba
-
Aruba Flagge Wappen Wahlspruch: Una isla feliz
(papiamentu, „Eine glückliche Insel“)Amtssprache Niederländisch, Papiamentu (seit 2004) Hauptstadt Oranjestad Staatsform autonomer Landesteil des Königreichs der Niederlande Staatsoberhaupt Königin Beatrix Regierungschef Mike Eman Fläche 180 km² Einwohnerzahl 106.113 [1] Bevölkerungsdichte 589 Einwohner pro km² Währung 1 Aruba-Florin = 100 Cent Nationalhymne Aruba Dushi Tera Zeitzone UTC −4 Stunden Internet-TLD .aw Telefonvorwahl +297 Aruba ist eine der drei ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curaçao), die geografisch zu Südamerika gehören und Teil der Kleinen Antillen in der südlichen Karibik sind. Die Insel liegt 25 Kilometer nördlich von Venezuela. Sie ist neben den Inseln Curaçao und St. Maarten sowie den Niederlanden (bestehend aus den eigentlichen Niederlanden in Europa, sowie Bonaire, Sint Eustatius und Saba in der Karibik) einer der vier gleichberechtigten Teile des Königreiches der Niederlande. Wie die anderen Landesteile hat auch Aruba eine eigene Verfassung und Regierung. Die Insel genießt vollkommene innere Autonomie.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Aruba ist die westlichste und kleinste der drei ABC-Inseln. Sie ist überwiegend flach, max. 30 km lang und max. 9 km breit. Der höchste Berg ist der Jamanota mit 188 m. Den Westen der Insel zeichnen kilometerlange weiße Strände aus, während der Osten durch teilweise bizarre Felsküsten geprägt ist.
Sprache
Die Amtssprachen Arubas sind Niederländisch und Papiamento (eine auf das Portugiesische zurückgehende Kreolsprache). Auf Aruba wird eine eigene Rechtschreibung des Papiamentos verwendet, die sich von der Orthografie auf Curaçao und Bonaire unterscheidet.
Flora und Fauna
Aruba liegt außerhalb der Orkanzone und genießt ganzjährig Sonnenwetter und kühlende Passatwinde. Zu den schönsten Seiten Arubas gehört die natürliche Vegetation der Insel. Die Landschaft erhält durch die üppigen Kakteen, Aloepflanzen und die unverwechselbaren Silhouetten der Divi-Divi-Bäume (Caesalpinia coriaria) einen besonderen Reiz. Der Nationalpark Arikok im Süden bietet einen Einblick in die Vegetation der Insel.
Klima
Das Klima auf Aruba ist tropisch-maritim mit einer Durchschnittstemperatur von etwa 27 °C und minimalen saisonalen Unterschieden. Im Januar liegt die Durchschnittstemperatur bei 26 °C, im Juli bei 29 °C. Der meiste durch den vorherrschenden Ostwind mitgetragene Regen fällt bereits über den südlichen Inseln der kleinen Antillen (Windward Islands), sodass das Klima auf Aruba sehr trocken ist. Der Jahresniederschlag beträgt nur etwa 510 mm. Die Regenzeit dauert von Oktober bis Dezember.
Durch den geringen Jahresniederschlag muss Trinkwasser über eine Meerwasserentsalzungsanlage gewonnen werden.
Geschichte
Aruba wurde 1499 von Spaniern entdeckt und besiedelt. 1636 erwarben die Niederländer die Insel. Im 19. Jahrhundert wurde sie im Zuge des Goldrausches wirtschaftlich interessant. Die letzten Jahrzehnte im 20. Jahrhundert verhalfen der Insel zu einem weiteren Aufschwung durch den boomenden Tourismus. Aruba trennte sich offiziell 1986 von den Niederländischen Antillen, wozu Bonaire und Curaçao gehörten, und wurde zu einem autonomen Landesteil innerhalb des Königreichs der Niederlande. Die Bestrebungen zur vollständigen Unabhängigkeit von den Niederlanden wurden auf Bitte des Staates Aruba im Jahr 1990 vorübergehend eingefroren.
Siehe auch: Liste der Premierminister von Aruba
Wirtschaft
Von 1825 bis etwa 1915 war auf Aruba die Goldgewinnung der größte Wirtschaftszweig. Arubas größte Stadt nach der Hauptstadt Oranjestad ist St. Nicolas. Sie entwickelte sich in der Zeit der Goldgewinnung zu dieser Größe. Erst 1990 begann man auf Aruba wieder Erdöl zu raffinieren und zu lagern. Bis 2009, als die Erdölraffination und -lagerung eingestellt wurde, war Öl das zentrale Produkt Arubas.
Daneben existieren auf Aruba viele Offshore-Banken und Datenverarbeitungsfirmen. Seit Aruba auf dem Index der OECD als Steueroase gelandet ist, da seine finanziellen Strukturen einer großangelegten Steuerhinterziehung und Geldwäsche förderlich sind, hat die Regierung viele Schritte unternommen, um den „Steuersparern“ diese Möglichkeiten zu nehmen und somit den Auflagen der OECD gerecht zu werden.
Die Landwirtschaft hat auf Aruba geringe Bedeutung, da unter anderem das Klima mit viel Sonne, warmtropischen Temperaturen, aber wenig Regen einen schlechten Boden hinterlässt. Nur gut 10 % des Landes sind landwirtschaftlich nutzbar. Die Industrie beschränkt sich weitestgehend auf die Herstellung von Tabak und Getränken.
Arubas Haupthandelspartner sind die Niederlande, die USA sowie Kolumbien und Venezuela.
Die offizielle Währung Arubas ist der Aruba-Florin (AWG). Ein Florin besteht aus 100 Cents. Es gibt Münzen zu 5, 10, 25 und 50 Cents sowie zu einem, zweieinhalb und fünf Florins. Die quadratische 50-Cent-Münze, „yotin“ genannt, ist vermutlich die bekannteste Münze Arubas.
Tourismus
Der Tourismus ist seit dem Ende der Ölindustrie Hauptwirtschaftszweig und wichtigster Devisenbringer Arubas.
Aruba gilt in Europa als Geheimtipp in der Karibik, da sie von schweren Stürmen, wie beispielsweise Hurrikanen, verschont bleibt und ein nahezu bilderbuchartiges tropisches Klima bietet. Aruba wird jährlich von rund 1,5 Millionen Touristen (davon drei Viertel aus den USA) besucht, die sich zum größten Teil in den Ballungszentren des Tourismus westlich der Hauptstadt niederlassen. Aber auch deutsche Touristen sind immer häufiger auf Aruba anzutreffen. Auch für Surfer bietet Aruba „gute Wellen“ und hohe Windwahrscheinlichkeiten.
Vor mehr als 20 Jahren wurde die Unterwasserwelt rund um die Insel unter Naturschutz gestellt. Dies hat Aruba und seine Nachbarinseln zu einem weltbekannten Tauchgebiet gemacht. Taucher können nicht nur Weich- und Steinkorallen sondern auch zahlreiche Schwämme, Anemonen, Gorgonien, Seepferde, Skorpionfische, Rochen, Barrakudas, Haie, Meeresschildkröten und Sepien beobachten. Auch liegen vor den Küsten der Insel einige Schiffwracks die für Taucher einfach zugänglich sind.[2]
Infrastruktur
Aruba besitzt einen einzigen Flughafen, den südlich von Oranjestad gelegenen Flughafen Queen Beatrix International (IATA-Code AUA). Von hier aus starten direkte Flüge hauptsächlich nach Nord- und Südamerika sowie nach Europa. Am Flughafen wurden 2008 insgesamt 1.973.559 Passagiere abgefertigt, hauptsächlich Touristen. Der Flughafen wird außerdem aufgrund eines im März 2000 auf Dauer von 10 Jahren geschlossenen Vertrages zwischen den Regierungen der USA und den Niederlanden als Forward Operating Location (zu dt.: vorgeschobene Kommandoposten) der USA militärisch genutzt (siehe auch Militärstützpunkte der Vereinigten Staaten in Lateinamerika und in der Karibik).
Am 31. Dezember 2008 waren auf Aruba 49.372 PKWs registriert, somit besitzt fast jeder zweite Bewohner der Insel ein eigenes Auto. Im Jahr 2008 wurden 2.723.944 Personen (ausgenommen Schulkinder) mit den Bussen der Insel transportiert. Schienenverkehr ist auf Aruba nicht vorhanden.
Aruba besitzt drei Häfen, die ausschließlich an der dichter besiedelten Westküste liegen. Der Hafen von Oranjestad wird von vielen Kreuzfahrtschiffen angefahren, die in der Karibik verkehren. Weitere Häfen befinden sich in Barcadera und Sint Nicolaas, wobei letzterer mit dem Ende der Erdölindustrie auf Aruba an Bedeutung verloren hat.
Sport
Seit den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul nimmt Aruba mit einem eigenen Team an Olympischen Spielen teil. Bisher traten für Aruba insgesamt 18 Athleten an, davon neun in Leichtathletik-, vier in Schwimm-, zwei in Segel- und jeweils ein Sportler in Gewichtheben- und Judowettbewerben. Dabei konnte noch keine Medaille errungen werden. Aruba trat bisher nur bei olympischen Sommerspielen an. Das Nationale Olympische Komitee heißt Comité Olímpico Arubano und wurde 1985 gegründet.
Der Fußballverband Arubas, der Arubaanse Voetbal Bond, gründete sich bereits am 29. Januar 1932. Die Fußballnationalmannschaft von Aruba bestritt ihr erstes Länderspiel gegen die Auswahl von Curaçao im April 1924. Aktuell steht sie auf Platz 198 der FIFA-Weltrangliste (März 2010). Der Fußballverband ist Mitglied in der CONCACAF und seit 1986 auch Mitglied der FIFA. Seit der Fußballweltmeisterschaft 1998 nimmt Aruba regelmäßig an der WM-Qualifikation teil. Jedoch konnte sich die Mannschaft bisher weder für die Weltmeisterschaft noch für den CONCACAF Gold Cup qualifizieren. Alle Nationalspieler Arubas spielen in Vereinen auf der Insel.
Einzelnachweise
- ↑ CIA World Factbook: Aruba 07/2011 (englisch)
- ↑ Tauchgebiete - Karibik (SSS-Inseln, Tobago, ABC-Inseln), Globetrotter Travel Service, zugegriffen: 31. Mai 2011
Weblinks
Wiktionary: Aruba – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Aruba – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWikimedia-Atlas: Aruba – geographische und historische Karten- CIA World Factbook: Aruba (englisch)
- Aruba Central Bureau of Statistics
- Karte der statistischen Regionen und Zonen
Länder im Königreich der NiederlandeAruba | Curaçao | Niederlande (mit Besonderen Gemeinden) | Sint Maarten
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Aruba — Saltar a navegación, búsqueda Para otros usos de este término, véase Antillas Neerlandesas. Aruba … Wikipedia Español
Arūba — (Orua, Oruba), unbewohnte Insel westlich von Curacao, zur Antillengruppe gehörig, gute Viehweiden u. Station der Schmuggler. Hier wurden 1824 u. 1826 bedeutende Goldlager entdeckt … Pierer's Universal-Lexikon
Aruba — Aruba, niederländisch westind. Insel, vor dem Golfe von Maracaibo, 30 km von der Küste von Venezuela, 165 qkm mit (1899) 9349 Einw. (meist katholische Mischlinge). Die bis 183 m hohe, aus Diorit und Korallenkalk bestehende Insel ist wasserarm und … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Aruba — Arūba (Oruba, holländ. Aroeba), niederländ. Insel im N. von Venezuela, 165 qkm, (1902) 8984 E.; Phosphatlager und Salz; Hauptort Oranjestad … Kleines Konversations-Lexikon
Aruba — es una isla de las Pequeñas Antillas, la más occidental del grupo de Sotavento a 31 Km. de la península de Paraguaná, Venezuela * * * ► Isla holandesa del archipiélago de las Pequeñas Antillas, grupo de Sotavento; 193 km2 y 65 800 h. Cap.,… … Enciclopedia Universal
Aruba — île des Petites Antilles, face aux côtes du Venezuela, naguère néerl., autonome dep. 1986; 193 km²; 60 274 hab.; cap. Oranjestad. Raff. de pétrole. Tourisme. Indépendance prévue en 1996 … Encyclopédie Universelle
Aruba — an island in the Caribbean Sea, just north of Venezuela.It is a ↑dependency of the Netherlands but has its own government. Population: 70,000 (2001). Capital: Oranjestad … Dictionary of contemporary English
aruba — s. f. 1. Arbusto simarubáceo da Guiana. 2. Quássia … Dicionário da Língua Portuguesa
Aruba — Arubà dkt … Bendrinės lietuvių kalbos žodyno antraštynas
Aruba — [ə ro͞o′bə] self governing island in the Caribbean, off the NW coast of Venezuela, under the protection of the Netherlands: formerly (until 1986) part of the Netherlands Antilles: 75 sq mi (194 sq km); pop. 69,000 Aruban adj., n … English World dictionary