Massow (Adelsgeschlecht)

Wappen derer von Massow

Massow ist der Name eines aus Niedersachsen nach Pommern eingewanderten Adelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus nahe Stettin, dem jetzigen Städtchen Maszewo.

Geschichte

Die Familie wird im Jahr 1232 mit Conradus de Massow erstmals urkundlich erwähnt, der gleichzeitig Stammvater des Geschlechts ist. Seine Nachkommen werden eingeteilt in die Bartiner und die Groß Schwirsener Linie.

Adelsbestätigungen

• Schlesisches Inkolat im Ritterstand am 2. Februar 1759 in Berlin für den königlich preußischen Major a. D. Paul von Massow und am 21. Juni 1781 in Berlin für den Gutsbesitzer Valentin von Massow, Gutsherr auf Rohr (Landkreis Rummelsburg, Pommern) und anderen.
• Aufnahme in den niederländischen Adel am 22. September 1817 für Godefridus von Massow, Rat der Stadt Leyden. Niederländisches Baronat am 22. Juni 1844 für dessen Sohn Jonkheer Gerlach van Massow, ebenfalls Rat der Stadt Leyden. Die niederländische Linie ist 1909 erloschen.

Wappen

In Silber zwei rote Balken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken, zwei wie der Schild gezeichnete Büffelhörner.

Namensträger

• Kaspar Otto von Massow (1665–1736), preußischer Kriegsminister
• Hans von Massow (1686–1761), preußischer General, Berater Friedrich Wilhelm I.
• Joachim Ewald von Massow (1696–1769), Geh. Staatsminister und Dirigierender Minister in Schlesien, Sohn von Caspar Otto
• Valentin von Massow (1712–1775), preußischer Staats- und Kriegsminister; 1763 dirigirender Minister bei dem Generaldirectorium, zweites Departement von der Kurmark und Magdeburg
• Christlieb von Massow, preußischer Staatsminister, auf Heinzenburg
• Ewald von Massow, auf Heinzenburg, Königlicher Kammerpräsident, Oberlandeshauptmann und Staatsminister in Schlesien, Sohn des Christlieb
• Julius Eberhard von Massow (1750–1816), Oberhofmarschall und preußischer Justizminister (1798–1807)
• Natalie von Massow, Hofdame bei Prinzessin Albrecht von Preußen
• Valentin von Massow (1752–1817), preußischer Oberhofmarschall, Intendant der preußischen Schlösser und Gärten, auf Steinhöfel; Sohn eines Julius, Vater von Ludwig und Valentin
• Valentin von Massow (1793–1854), Generalleutnant, auf Steinhöfel; Sohn des Valentin, Bruder von Ludwig
• Ludwig Friedrich Joachim Valentin von Massow (1794–1859), preußischer Minister des Königlichen Hauses
• Wilhelm von Massow (1802–1867), Mitglied des preußischen Herrenhauses
• Hermann von Massow (1812–1881), Forstbeamter, Ehrenritter des Johanniterordens und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
• Valentin von Massow (1825–1868), Oberstleutnant, Kommandeur des 1. Garde-Ulanen-Regiments, auf Steinhöfel; ältester Sohn des Ludwig
• Benno von Massow (1827–1904), Generalleutnant (Grabmal auf dem Friedhof Radebeul-West)
• Anton von Massow (1831–1921), preußischer General der Infanterie
• Adolf von Massow (1837–1909), preußischer Kavallerieoffizier und Politiker, Mitglied des Deutschen Reichstags
• Robert von Massow (1839–1927), preußischer General der Kavallerie, Teilnehmer am amerikanischen Bürgerkrieg, Präsident des Reichsmilitärgerichts
• Alexander von Massow (1842–1906), Generalleutnant
• Ludwig von Massow-Parnehnen (1844–1914), Offizier und Mitglied des Deutschen Reichstags
• Benno von Massow (1859–1938), Generalleutnant
• Valentin von Massow (1864–1899), Chef der kaiserlichen Polizeitruppe in Togo
• Ewald von Massow (1869–1942), deutscher Generalleutnant, Flügeladjutant Wilhelm II., SS-Gruppenführer
• Wilhelm von Massow (1891–1949), deutscher Klassischer Archäologe
• Valentin von Massow, Oberleutnant (um 1910), auf Steinhöfel
• Hans-Werner von Massow (1912–1988), Organisator des nationalen und internationalen Fernschachs
• Bertl von Massow (1921–1983), Organisatorin des internationalen Fernschachs

Literatur

• Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Verlag Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, Seiten 369–373
• Wilhelm von Massow: Die Massows – Geschichte einer pommerschen Adelsfamilie. Buchdruckerei des Waisenhauses in Halle (Saale) 1931.
• Stefan Hartmann: Massow (Familienartikel). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 361.
• Adelslexikon. In: Genealogisches Handbuch des Adels. Band VIII (Band 113 der Gesamtreihe), C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1997, ISBN 3-7980-0813-2, S. 311.
• Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 2 (Oderland) „Links der Spree“ – Auf dem Hohen-Barnim: Steinhöfel (und folgendes)
• Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen, Eigenverlag Rittergut Kirchscheidungen, 2009

Weblinks

• Wappen der Massow im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches, Nürnberg um 1554–1568
• Familie von Massow im Schlossarchiv Wildenfels