- Aqababahn
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Aqababahn Phosphatzug bei Wadi RumStreckenlänge: 116,8 km Spurweite: 1050 mm Legendevon Amman 0,0 Aqaba al-Hidschaziyya (Hattiyya) 5,5 Batn al-Ghul nach Medina 40,6 Disi 58,1 Wadi Rum 90,0 Umran 105,0 Dschutm 115,8 Aqaba Betriebswerk 116,8 Aqaba-Hafen Die Aqababahn ist eine Eisenbahnstrecke, die in Ergänzung zum Netz der Hedschasbahn in Jordanien gebaut wurde. Sie dient dem Transport von Phosphat aus den Phosphatgruben von Abiad und Wadi el Hassa zum Hafen von Aqaba. Der Begriff wird auch für die Betreibergesellschaft, die Phosphat Railway Cooperation, verwendet, die sowohl diese Neubaustrecke als auch ein Stück der Hedschasbahn befährt.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Eine Zweigstrecke der Hedschasbahn sollte schon im Rahmen des Baus der Stammstrecke Anfang des 20. Jahrhunderts verwirklicht werden. Das scheiterte aber am Veto Großbritanniens, das dies als wirtschaftliche Konkurrenz zum Sueskanal und vor allem als militärische Bedrohung des Kanals einstufte. Um den Bau zu verhindern, wurde sogar in einer militärischen Drohgeste im Mai 1906 die britische Mittelmeerflotte vor den Dardanellen und vor Istanbul aufgefahren. Ein weiterer Versuch wurde während des Zweiten Weltkriegs mit dem Projekt der Bahnstrecke Ma’an–Aqaba unternommen, mit dessen Bau zwar begonnen, das aber nie zu Ende geführt wurde. Die Aqababahn wurde so erst siebzig Jahre nach dem ersten Versuch, sie zu errichten, in Betrieb genommen.
Errichtung
Nach grundsätzlichen Untersuchungen über ein geeignetes System für diese Transportleistung entschied sich Jordanien für eine Bahnverbindung, die
- den Streckenabschnitt der Stammstrecke der Hedschasbahn zwischen den Bahnhöfen Faraifa und Batn al-Ghul nutzt und
- ab Batn al-Ghul bis Aqaba eine Neubaustrecke erforderte.
1965 legte ein deutsches Ingenieurbüro unter Mithilfe der Deutschen Bundesbahn ein Gutachten über Streckenvarianten vor. Die Zweigstrecke Batn al-Ghul–Aqaba wurde darauf gründend ab 1972 errichtet, die Stammstrecke der Hedschasbahn im genutzten Abschnitt saniert. Die Phosphatgruben erhielten Anschlussgleise.
Der Streckenabschnitt Faraifa–Batn al-Ghul ist nach wie vor Eigentum der Hedschasbahn, einer unveräußerlichen, religiösen Stiftung (Waqf), und ist für den Betrieb durch die Phosphat Railway Cooperation gepachtet.
Finanziert wurde das Projekt mit einem langfristigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau an Jordanien im Rahmen der deutschen Entwicklungshilfe über 232,7 Mio. DM.
Am 6. Oktober 1975 eröffnete der damalige jordanische Kronprinz Hassan ibn Talal die Bahn.
Betrieb
Der Verkehr wird von der Phosphat Railway Cooperation mit etwa 800 Mann Personal betrieben.
Die gesamte Strecke wird durch Lichtsignale gesichert. Die Kilometrierung erfolgt von Aqaba al-Hidschaziyya (Hattiyya) und zählt Richtung Aqaba, während auf dem übrigen befahrenen Abschnitt der Hedschasbahn die dortige, historische Kilometrierung verwendet wird.
Auf der Strecke verkehren heute täglich drei bis sechs Zugpaare in Doppeltraktion in einer Länge bis zu 32 Wagen. Es gibt drei unterschiedliche Bauarten der Güterwagen, die jeweils 40–46 Tonnen Phosphat fassen. Sonderfahrten mit Dampflokomotiven werden auf der Strecke zwischen Aqaba und Wadi Rum bei Nachfrage durchgeführt.
Literatur
- Dieter Noll (Hrsg.): Die Hedschas-Bahn. Eine Deutsche Eisenbahn in der Wüste, Werl 1995, ISBN 3-921700-68-X
- Erkundung im Rahmen einer Studienreise der DGEG im Februar 2007.
- Neil Robinson: World Rail Atlas and historical summary. Band 8: The Middle East an Caucasus, 2006.
Kategorien:- Spurweite 1050 mm
- Bahnstrecke in Vorderasien
- Verkehr (Jordanien)
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