Max Beier

Max Beier

Max Walter Peter Beier (* 6. April 1903 in Spittal an der Drau; † 4. Juli 1979 in Wien) war ein österreichischer Zoologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Max Beier war der Sohn des Bahningenieurs Julius Beier und dessen Frau Marie, geborene Mitis. Ab 1923 studierte er Zoologie an der Universität Wien, unter anderem bei Franz Werner (1867–1939) und Berthold Hatschek. Er promovierte am 12. Juli 1927 bei Karl Grobben mit der Doktorarbeit Vergleichende Untersuchungen über das Centralnervensystem der Coleopteren zum Dr. phil.. Am 1. November desselben Jahres begann er seine wissenschaftliche Tätigkeit in der Zoologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien, wo er Schüler Anton Handlirschs wurde. Er war 1960 Generalsekretär beim 11. Internationalen Kongress für Entomologie in Wien. 1961 wurde er zum Professor ernannt. Ab 1963 leitete er die Zoologische Abteilung des Museums bis er 1968 pensioniert wurde. Als am 5. September 1975 in Lunz am See die Österreichische Entomologische Gesellschaft gegründet wurde, war Beier ihr erster Präsident. Er blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1979 wissenschaftlich aktiv.

Beier war seit 1931 mit Irmgard Zeitheim verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor.

Leistung

Max Beier war ein sehr produktiver Wissenschaftler, der etwa 400 wissenschaftliche Publikationen verfasste,[1] darunter annähernd 250 über Pseudoskorpione. Er galt als Experte für Fangschrecken (Mantodea). Ihm ist es zu verdanken, dass das Naturhistorische Museum Wien heute die weltweit größte Mantodea-Sammlung besitzt. Er beschäftigte sich außerdem mit Springschrecken (Orthoptera) und Käfern, besonders deren Larven. Seine Arbeiten betreffen Taxonomie, Morphologie, Physiologie und Ökologie. Daneben verfasste er bedeutende Beiträge zu zoologischen Sammelwerken wie Heinrich Georg Bronns Klassen und Ordnungen des Tierreichs, Willy Kükenthals Handbuch der Zoologie und Paul Schulzes Biologie der Tiere Deutschlands. Er war Herausgeber des Orthopterorum Catalogus.

Ehrungen

Max Beiers Wirken wurde durch zahlreiche Ehrenmitgliedschaften und Auszeichnungen gewürdigt. Er war korrespondierendes Mitglied der Sociedad Entomologica Argentina und der Finnischen Entomologischen Gesellschaft und Ehrenmitglied der Niederländischen Entomologischen Gesellschaft. Die Deutsche Entomologische Gesellschaft verlieh ihm im Jahre 1967 die Fabricius-Medaille für die beste deutschsprachige entomologische Veröffentlichung des Jahres 1966.

Am 4. Juni 1970 ernannte ihn die Universität Innsbruck zum Ehrendoktor. Am 20. September 1977 wurde er beim VII. Internationalen Symposium über Entomofaunistik mit der Ehrenmedaille für hervorragende Leistungen in der Entomofaunistik ausgezeichnet. Eduard Wagner hat ihm mehrere neue Arten gewidmet, beispielsweise die Weichwanzen Dimorphocoris beieri Wagner 1965 und Orthotylus beieri Wagner 1942 und die Bodenwanze Artheneis beieri Wagner 1963.

Literatur

  • Maximilian Fischer, Gerth Rokitansky, Alfred Kaltenbach: Hofrat Direktor Professor Dr. Max Beier zum 65. Geburtstag. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 72, 1968, ISSN 0083-6133, S. 3–19.
  • Alfred Kaltenbach: Hofrat Professor Dr. Max Beier zum Gedenken. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 83, 1980, ISSN 0083-6133, S. 763–781.
  • Volker Mahnert: Professor Dr Max Beier (1903–1979). In: Bulletin of the British Arachnological Society 5, 1979, ISSN 0524-4994, S. 115–116.
  • Erich Seydel: Hofrat Professor Dr. Dr. h. c. Max Beier zum Gedenken. In: Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz, Umweltschutz 52, 1979, ISSN 0340-7330, S. 173–175.

Einzelnachweise

  1. Publikationsliste in: Alfred Kaltenbach: Hofrat Professor Dr. Max Beier zum Gedenken. In: Ann. Naturhist. Mus. Wien 83, 1980, S. 763–781

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Max Beier — (6 April 1903 in Spittal an der Drau – 4 July 1979 in Vienna) was an Austrian arachnologist and entomologist.[1] He was a specialist in pseudoscorpions. Further reading Max Beier (1967). Pseudoscorpione vom kontinentalen Südost Asien… …   Wikipedia

  • Max Beier — est un arachnologiste autrichien, né le 6 avril 1903 à Drau en Carinthie et décédé le 6 juillet 1979 à Vienne. Il entre en 1923 à l’université de Vienne où il obtient son titre de docteur en 1927. Il travaille à ce moment… …   Wikipédia en Français

  • Beier — ist der Familienname folgender Personen: Adrian Beier der Ältere (1600–1678), Theologe Adrian Beier der Jüngere (1634–1698), deutscher Jurist Albert Beier (1900–1972), deutscher Fußballnationalspieler Albert Beier (1938), Fußballspieler in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Max Planck Institute for Intellectual Property and Competition Law — The Max Planck Institute for Intellectual Property and Competition Law (German: Max Planck Institut für Immaterialgüter und Wettbewerbsrecht) is a Munich, Germany, based institute, part of the research institutions of th …   Wikipedia

  • Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht — Das Max Planck Institut für Immaterialgüter und Wettbewerbsrecht ist eine rechtswissenschaftliche Forschungseinrichtung mit Sitz in München. Es ist Teil der Max Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG). Das Institut verfügt über …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum — Max Planck Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs und Steuerrecht war eine rechtswissenschaftliche Forschungseinrichtung mit Sitz in München, die am 1. Januar 2011 in zwei Institute aufgeteilt wurde. Ohne Veränderungen bei Personal und… …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht — Das Max Planck Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs und Steuerrecht ist eine international renommierte rechtswissenschaftliche Forschungseinrichtung mit Sitz in München. Es ist Teil der Max Planck Gesellschaft zur Förderung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Max Kerner — Maximilian Kerner (* 1. Dezember 1940) ist ein deutscher Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bed–Bek — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste de zoologistes — Attention, il n est pas d usage en zoologie d utiliser d abréviation pour les noms des auteurs (contrairement aux usages de la botanique, voir ici). Cette liste ne constitue pas une liste officielle. Nous attirons l attention du lecteur sur son… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”