Max Rostock

Max Rostock

Max Heinrich Rostock (* 12. September 1912 in Ludwigshafen; † 13. September 1986 in Mannheim) war SS-Obersturmführer und Leiter der SD-Dienststelle in Kladno. In dieser Eigenschaft war er an der „Vergeltungsaktion“ von Lidice beteiligt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Am 26. August 1939 wurde er in die neu eingerichtete Gruppendienststelle des SD nach Prag versetzt. Ab Mai 1940 wirkte er beim Aufbau der SD-Dienststelle in Kladno.

Im Sommer 1942 wurde Max Rostock als stellvertretender Dienststellenkommandant nach Budweis versetzt und Anfang 1944 in gleicher Funktion nach Königgrätz. Im März 1944 erfolgte seine Versetzung nach Ungarn.

Nach dem Krieg lebte er zunächst in Heidelberg und wurde dort im Juni 1946 von den Amerikanern verhaftet. Im September 1946 gelang ihm die Flucht auf die andere Rheinseite, wo er unter falschem Namen in Ludwigshafen untertauchte. Aufgrund einer Fahndungsliste der Tschechoslowakei wurde er im Juni 1948 von der französischen Besatzungsmacht erneut verhaftet und 1949 nach Prag ausgeliefert.

Im August 1951 wurde er in Prag zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde durch Begnadigungen zunächst zu lebenslanger Haft und später zu einer Haftdauer von 25 Jahren geändert. Bereits in der tschechischen Untersuchungshaft bot er seine Dienste bei der Enttarnung weiterer Mitarbeiter des SD an.

1959 kam man auf das Angebot zurück und entließ ihn am 4. Februar 1960 unter dem Decknamen „Fritz“ in die Bundesrepublik Deutschland mit dem Auftrag, alte Mitarbeiter zu kontaktieren. Die Zusammenarbeit endete aber vermutlich schon nach ein einigen Monaten.

Er wurde von deutschen Gerichten noch mehrfach verhört, jedoch kam es zu keinem weiteren Prozess. Max Heinrich Rostock lebte als Angestellter in Bremen.

Karriere und Auszeichnungen

Ernennungen

  • SS-Unterscharführer - 1935
  • SS-Oberscharführer - 1936
  • SS-Hauptscharführer - 26. August 1939
  • SS-Untersturmführer - 20. April 1940
  • SS-Obersturmführer - Ende 1940

Auszeichnungen

Quellen

  • Jiri Plachy: Die Instrumentalisierung von NS-Kriegsverbrechern durch die tschechoslowakische Staatssicherheit nach 1945

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rostock (Begriffsklärung) — Rostock bezeichnet: die Hansestadt Rostock, Mecklenburg Vorpommern, Bundesrepublik Deutschland den Bezirk Rostock, Deutsche Demokratische Republik eine zur Gemeinde Trahütten gehörende Katastralgemeinde in der Steiermark, Österreich den Ortsteil… …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Samuel-Haus — Das Max Samuel Haus ist eine Villa in Rostock, die seit 1991 die Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Rostock beherbergt. Im Haus finden kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Ausstellungen und Konzerte statt, eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Max Samuel — (* 9. Januar 1883 in Argenau; † 2. September 1942 in Blackburn) war ein deutscher Unternehmer und Gemeindevorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Rostock. Leben Die berufliche Ausbildung Max Samuels begann im Schuhgeschäft eines Verwandten im… …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Planck-Institut für demografische Forschung — in Rostock Kategorie: Forschungseinrichtung Träger: Max …   Deutsch Wikipedia

  • Max Dreyer — (* 25. September 1862 in Rostock; † 27. November 1946 in Göhren (Rügen)) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Max Burwitz — (* 9. Februar 1896 in Anklam; † 22. März 1974 in Rostock) war ein deutscher Lehrer und Kommunalpolitiker. Er unterrichtete von 1923 bis 1933 als Gewerbeoberlehrer an der Städtischen Berufsschule in seiner Heimatstadt Anklam. Ab 1925… …   Deutsch Wikipedia

  • Max Suhrbier — (* 12. Oktober 1902 in Rostock; † 16. Januar 1971) war ein deutscher Politiker, der der Liberal Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) angehörte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Max Rudeloff — (* 23. Oktober 1857 in Hinrichshagen bei Waren (Müritz); † 18. Juli 1929 in Berlin Charlottenburg) war ein deutscher Ingenieur, Professor des Materialprüfungswesens und Direktor des Königlichen Materialprüfungsamtes Berlin. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Max Lindh — (* 1. Juni 1890 in Königsberg (Preußen); † 14. Januar 1971 in Berlin) war ein deutscher Landschaftsmaler und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veröffentlichungen 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Max Planck Society — Eugen Fischer (Director of the Kaiser Wilhelm Institute for Anthropology) with Max Planck, circa 1940 Formation 1948 / 1911 (foundation of Kaiser Wilhelm Society) …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”