Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft

Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft

Die Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft (MFWE) war keine Staatsbahn, sondern immer eine private Aktiengesellschaft. Sie betrieb des mecklenburgische Teilstück der Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg sowie die Bahnstrecken Thurow–Feldberg und Mirow–Rechlin.

Geschichte

Das Unternehmen entstand am 8. April 1894 durch die Fusion der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn-Gesellschaft mit der Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn-Gesellschaft. Zum 1. Januar 1941 wurde die Bahn aus militärischen Gründen von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Damals waren Hauptaktionäre der Mecklenburgische Staat mit 35 Prozent und die Commerz- und Privatbank mit 21 Prozent des Kapitals.

Das 114 Kilometer lange Schienennetz ist nach und nach eröffnet worden. Die Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn begann am 18. Mai 1890 mit dem Teilstück NeustrelitzMirow (21,7 km). Die Verlängerung folgte am 18. Mai 1895 zwischen Mirow und der preußischen Grenze bei Buschhof (10,7 km). In Buschhof war der Anschluss an die Prignitzer Eisenbahn AG, die das Stück bis zur Grenze (2 km) gepachtet hatte.

Die Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn befuhr ihre ganze Strecke mit 36,9 Kilometern Länge ab dem 15. Oktober 1893.

Weil zwischen Neustrelitz und Blankensee (14,2 km) die Staatsbahnstrecke mitbenutzt werden musste, baute man eine eigene Linie, die am 15. Dezember 1907 für den Güterverkehr und am 4. Januar 1908 für den Personenverkehr eröffnet wurde. Von ihr zweigte in Thurow seit dem 21. Dezember 1910 eine 19,1 Kilometer lange Stichbahn nach Feldberg in Mecklenburg ab. Bei dem MFWE-Bahnhof Neustrelitz handelte es sich um den späteren Südbahnhof.

Eine in den Kriegsjahren 1917/18 erbaute zehn Kilometer lange Militärbahn Mirow–Ellerholz ging 1922 auf die MFWE über. Der öffentliche Güterverkehr begann am 1. Juli 1933, der Personenverkehr am 22. Januar 1934. Im Jahre 1936 wurde die Bahn noch um 1,7 Kilometer bis zur Erprobungsstelle der Luftwaffe in Rechlin an der Müritz verlängert.

Die MFWE betrieb auch die Hafenbahnen in Neustrelitz und Mirow mit einer Gesamtlänge von fünf Kilometern.

Literatur

  • Rudi Buchweitz: Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn (MFWE). Landesbahn im Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2005, ISBN 3-933254-41-8.

Weblinks


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