Medroxy-Progesteron-Azetat

Medroxy-Progesteron-Azetat
Strukturformel
Allgemeines
Freiname Medroxyprogesteron
Andere Namen

IUPAC: 17β-Hydroxy-6α-methyl- 17α-pregn-4-en-3,20-dion

Summenformel C22H32O3
CAS-Nummer 520-85-4
PubChem 10631
ATC-Code
DrugBank DB00603
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Gestagene

Fertigpräparate
  • Clinofem®
  • Depo-Clinovir®
Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 344,49 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Xn
Gesundheits-
schädlich
R- und S-Sätze R: 48-63-68
S: 22-24/25
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
WGK 3 (stark wassergefährdend) [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Medroxyprogesteron bzw. Medroxyprogesteronacetat (MPA) ist ein synthetisches Gestagen, das als Ovulationshemmer zur Empfängnisverhütung verwendet wird in der Dreimonatsspritze.

Inhaltsverzeichnis

Anwendung

(Quelle: British National Formula, September 2006, Seite 383, 464; http:www.bnf.org).

Sicherheitshinweise

Der No Observed Effect Level (NOEL) von Medroxyprogesteron ist 30 μg/Tag/kg Körpergewicht, der Acceptable Daily Intake (ADI) liegt bei 18 μg/Tag/kg Körpergewicht.

Verwendung bei Tieren

Für die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist es in Deutschland nicht zugelassen. Eine gesundheitliche Bewertung möglicher Rückstände in Lebensmitteln nach zootechnischer Anwendung bei Schafen durch die EU führte zu dem Ergebnis, dass für MPA aufgrund der Unbedenklichkeit keine Höchstmenge festgesetzt werden muss. MPA wurde deshalb in Anhang II der RatsVo 2377/90 aufgenommen.

Notiz

Im Sommer 2002 wurde bekannt, dass ein Pharmaproduzent industrielle Abfälle, die Medroxyprogesteronacetat enthielten, an eine Umwelttechnologiefirma weitergegeben hatte. Ein belgischer Bio-Zuckerhersteller wiederum hatte über zwei Jahre hinweg dieses Material in Tierfutter eingearbeitet und auch nach Deutschland verkauft. Rückstände von MPA wurden in Glukosesirup der betroffenen Firma und in Schweinefleisch nachgewiesen.[2][3]

Einzelnachweise

  1. a b Datenblatt für Medroxyprogesterone – Sigma-Aldrich 3. August 2008
  2. Stellungnahme des BgVV vom 11. Juli 2002
  3. Pressemitteilung des BMVEL (heute BMELV) zu PMA-Rückständen vom 25. Juli 2002
Gesundheitshinweis
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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