Mefenacid

Mefenacid
Strukturformel
Datei:Mefenamic acid.svg
Allgemeines
Freiname Mefenaminsäure
Andere Namen
  • IUPAC: 2-(2,3-Dimethylanilino) benzoesäure
  • Latein: Acidum mefenamicum
Summenformel C15H15NO2
CAS-Nummer 61-68-7
PubChem 4044
ATC-Code

M01AG01

DrugBank DB00784
Kurzbeschreibung weißes bis fast weißes, mikrokristallines, polymorphes Pulver [1]
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Nichtsteroidale Antirheumatika

Wirkmechanismus

Prostaglandin-Synthesehemmer

Fertigpräparate
  • Ponstan® (CH)
  • Mephadolor® (CH)
  • Spiralgin® (CH)
  • Parkemed® (A)
  • Mefenacid® (CH)
  • und zahlreiche Generika
Verschreibungspflichtig: ja
Eigenschaften
Molare Masse 241,29 g·mol−1
Schmelzpunkt

230–231 °C [2]

pKs-Wert

4,2 [2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (20 mg·l−1 bei 30 °C),[2] schwer löslich in Dichlormethan und Ethanol, löslich in verdünnten Alkalihydroxid-Lösungen [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [3]

Xn
Gesundheits-
schädlich
R- und S-Sätze R: 22
S: 36/37
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
LD50
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Mefenaminsäure ist ein Nichtsteroidales Antirheumatikum. Es hemmt die Bildung von Prostaglandinen (Botenstoffe) und wirkt dadurch schmerzstillend, entzündungshemmend und fiebersenkend. Mefenaminsäure wird in der Leber abgebaut und die Ausscheidung erfolgt über Harn und Stuhl. Im Gegensatz zu Österreich oder der Schweiz, wo Mefenaminsäure häufig als schmerzstillendes Mittel eingesetzt wird, ist der Wirkstoff in Deutschland nicht zugelassen (Stand Januar 2009).

Inhaltsverzeichnis

Chemische Eigenschaften

Mefenaminsäure gehört zur Gruppe der Anthranilsäurederivate, zu der auch die Tolfenaminsäure und Meclofenaminsäure gezählt werden. Anthranilsäurederivate werden auch als Fenamate bezeichnet. Die chemische Bezeichnung lautet 2-[(2,3-Dimethylphenyl)amino]-benzoesäure. Mefenamidsäure ist wie alle antipyretischen Antiphlogistika eine schwache Säure. Mefenaminsäure wurde 1961 von Parke Davis patentiert.

Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete sind akute und chronische Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen, Muskelschmerzen, Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule (Bandscheibenbeschwerden), Schmerzen, Schwellung und Entzündung nach Verletzungen oder Operationen, Schmerzen bei primärer Dysmenorrhoe (Menstruationsschmerzen). Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte Mefenaminsäure laut Angaben von Pfizer nicht angewendet werden.[4]

Nebenwirkungen

Häufig: Durchfall, meist dosisabhängig, in diesem Fall sollte die Dosis reduziert werden. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.

Selten: Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und Atemwege, Nierenfunktionsstörungen, Sehstörungen, Ohrensausen.

Krämpfe können schon bei relativ geringer Dosis auftreten, sie verlaufen aber zumeist gutartig. Als Antidot kann in diesem Fall Diazepam eingesetzt werden.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen sind mit folgenden Substanzen bekannt: Antikoagulantien, Corticoide, Methotrexat, Lithium, Antidiabetika, Diuretika, Omeprazol.

Einzelnachweise

  1. a b Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): EUROPÄISCHE PHARMAKOPÖE 5. AUSGABE. 5.0–5.8, 2006. 
  2. a b c d e Mefenaminsäure bei ChemIDplus
  3. Safety Data Sheet for MEFENAMIC ACID CRS – European Pharmacopoeia (Ph. Eur.) 24. Juli 2008
  4. Fachinformation über Ponstan® im Arzneimittelkompendium®der Schweiz

Literatur

  • Ernst Mutschler et al.: Mutschler - Arzneimittelwirkungen Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. Wissenschaftl. Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8047-1952-1. 

Weblinks


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