- Anthranilsäure
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Strukturformel Allgemeines Name Anthranilsäure Andere Namen - 2-Aminobenzoesäure
- o-Aminobenzoesäure
- 2-Carboxyanilin
- Benzolcarbonsäure-2-amin
- Benzolamincarboxol (alte Bezeichnung)
Summenformel C7H7NO2 CAS-Nummer 118-92-3 PubChem 227 Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche, süß-schmeckende Blättchen[1]
Eigenschaften Molare Masse 137,14 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,41 g·cm−3[2]
Schmelzpunkt Siedepunkt Zersetzung ab 200 °C[2]
Dampfdruck pKs-Wert 2,05[3]
Löslichkeit schlecht in Wasser (5,72 g·l−1 bei 25 °C)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Achtung
H- und P-Sätze H: 319 EUH: keine EUH-Sätze P: 305+351+338 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Reizend (Xi) R- und S-Sätze R: 36 S: keine S-Sätze Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Anthranilsäure (2-Aminobenzoesäure, o-Aminobenzoesäure) ist eine aromatische, farblose bis blassgelbe, blau fluoreszierende Carbonsäure, die als Zwischenprodukt für Farbstoffe, Pharmazeutika, Kosmetika, fotografische Chemikalien und Feinchemikalien, Schmierstoffadditive und Korrosionsschutzmittel verwendet wird. Sie wurde 1841 von Carl Julius Fritzsche (1808–1871) beim alkalischen Abbau von Indigo entdeckt.
Neben der Anthranilsäure existieren zwei weitere stellungsisomere Formen: die 3-Aminobenzoesäure (m-Aminobenzoesäure) und die 4-Aminobenzoesäure (p-Aminobenzoesäure).
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Eine technische Herstellung von Anthranilsäure erfolgt durch eine Hofmann-Umlagerung von Phthalimid in Gegenwart von Natriumhydroxid und Natriumhypochlorit.[4]
Bei einem anderen Herstellungsverfahren wird 2-Nitrotoluol einer intramolekularen Redoxreaktion unterworfen.[4]
Verwendung
Anthranilsäure dient weiterhin als Ausgangsstoff für die Synthese von Anthranilsäurederivaten, die wegen ihrer Ähnlichkeit zur Salicylsäure als Nichtopioid-Analgetika genutzt werden. Anthranilsäure selbst hat diese Wirkung nicht. Die Ausfuhr des Stoffes aus Deutschland ist teilweise erlaubnispflichtig (siehe Grundstoffüberwachungsgesetz), da sie als Ausgangsstoff für süchtigmachende Substanzen dienen kann.
Anthranilsäure spielt heute als Ausgangsmaterial für die Synthese der als Riechstoffe bedeutenden Anthranilsäureester und von Indigo sowie von Arzneistoffen und Pflanzenschutzmitteln (Akarizide) eine wichtige Rolle. Anthranilsäure kann zur Bestimmung und zum Nachweis von Ag, Cd, Ce, Co, Cu, Hg, Mn, Ni, Pb, Pd, U und Zn genutzt werden.
Anthranilsäure ist auch Ausgangsstoff für die Herstellung von Methylrot, eines Azofarbstoffs, dessen Natriumsalz als Säure-Base-Indikator eingesetzt wird. Dazu wird die Aminogruppe der Anthranilsäure mit Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert und dann eine Azokupplung mit N,N-Dimethylanilin durchgeführt.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Ullrich Jahn in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Anthranilsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Dezember 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
- ↑ a b S. Hauptmann, J. Graefe, H. Remane: Lehrbuch der Organischen Chemie, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1980.
- ↑ Autorengemeinschaft: Organikum, 22. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 2004, S. 645.
Weblinks
- Synthesis of Heterocycles from Anthranilic acid and its Derivatives (PDF-Datei; 1,08 MB)
- Synthese und Cyclisierung von Anthranilohydroxamsäuren (PDF-Datei; 587 kB)
Kategorien:- Reizender Stoff
- Benzolcarbonsäure
- Aminobenzol
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