Arbeitgeberbeitrag

Arbeitgeberbeitrag

Der Arbeitgeberbeitrag ist der Anteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag, der vom Unternehmer für seine Angestellten bezahlt wird und der nicht Teil des Bruttolohnes ist. Er zählt zu den Lohnnebenkosten.

Allgemein

In Deutschland werden die Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung grundsätzlich zur Hälfte vom Arbeitgeber und zur Hälfte vom Arbeitnehmer getragen; ausgenommen hiervon sind die sog. Mini-Jobs sowie die Midi-Jobs. Für die Krankenversicherung zahlen jedoch die Arbeitnehmer seit dem 1. Juli 2005 einen Zusatzbeitrag von 0,9%. Die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft) werden ausschließlich vom Arbeitgeber getragen.

Der Arbeitgeberbeitrag wurde bereits bei der Gründung des deutschen Sozialsystems eingeführt. Zwischenzeitlich werden aus verschiedenen Beweggründen immer mehr Stimmen laut, die die Abschaffung, zumindest aber ein Einfrieren, des Arbeitgeberbeitrags zugunsten einer entsprechenden Erhöhung des Bruttolohns fordern (und stückweise ist der Gesetzgeber dabei, in diese Richtung zu gehen). Zu erwähnen sind hier nicht nur die Arbeitgeberseite wie die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und arbeitgebernahe Parteien (Bsp: FDP) oder Parteigruppierungen (Bsp: MIT und MU der CDU/CSU) sondern auch linke Gruppen. Gründe sind die Reduzierung der Lohnnebenkosten und damit Verbilligung der Arbeitplatzkosten zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, die Bekämpfung der Schwarzarbeit, Schaffung von mehr Transparenz, Reduzierung des Einflusses der Arbeitgeber auf die Sozialversicherungen.

Arbeitgeberzuschuss

Der Arbeitgeberzuschuss ist ein Pflichtzuschuss zur privaten Krankenversicherung (PKV), für Arbeitnehmer (AN), die sich aufgrund ihres über der Versicherungspflichtgrenze liegenden Einkommens privat krankenversichert haben.

Der Arbeitgeber beteiligt sich bei dem Angestellten und dessen mitversicherten Familienangehörigen mit 50% bis zu einem Höchstbetrag an den tatsächlichen Kosten zur PKV.

Der vorgeschriebene Höchstbetrag (271,01 Euro pro Monat [Stand: 2011]) richtet sich nach der Hälfte des Höchstbeitrages zur gesetzlichen Krankenversicherung.

Beispiele zum Höchstbetrag: (Pflicht = vorgeschriebener Zuschuss; Freiwillig = 50% der tatsächlichen Kosten)

Beitrag zur PKV 400 Euro 600 Euro 800 Euro
Arbeitgeberzuschuss (Pflicht) 200 Euro 271,01 Euro 271,01 Euro
Arbeitgeberzuschuss (Freiwillig) 200 Euro 300 Euro 400 Euro

Mit privater Krankenversicherung geht grundsätzlich die private Pflegeversicherung einher.

Der Arbeitgeber beteiligt sich bei dem Angestellten und dessen mitversicherten Familienangehörigen mit 50 % bis zu einem Höchstbetrag an den tatsächlichen Kosten zur privaten Pflegeversicherung.

Der vorgeschriebene Höchstbetrag (in 2011 36,56 Euro) richtet sich grundsätzlich nach der Hälfte des Höchstbeitrages zur gesetzlichen Pflegeversicherung.

Siehe auch

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