Meta Erna Niemeyer

Meta Erna Niemeyer

Ré Soupault (* 1901 in Bublitz; † 12. März 1996 in Paris) war eine deutschstämmige Fotografin.

Sie wurde 1901 als Meta Erna Niemeyer im damaligen Bublitz in Pommern geboren. Sie schrieb sich 1921 gegen den Willen ihrer Eltern beim Weimarer Bauhaus ein. Bei Johannes Itten lernte sie die Kunst des Fotografierens.

Mitte der 1920er Jahre ging sie zunächst als Modejournalistin nach Frankreich, dessen Staatsbürgerin sie später wurde. Sie heiratete den dadaistischen Filmemacher Hans Richter, über den sie Man Ray, Fernand Léger, Sergei Eisenstein und Kurt Schwitters kennenlernte. Letzterer gab ihr den Spitznamen Ré. 1931 gründete sie ihr Pariser Modestudio Ré Sport.

1933 begegnete sie Philippe Soupault, mit dem sie ab 1934 durch Europa, Nordafrika und Amerika reiste. Er wurde ihr zweiter Ehemann. Sie fotografierte Zeitungsbilder für seine Texte.

Von Tunesien aus emigrierten Ré und Philippe Soupault während der Herrschaft des Vichy-Regimes in die Vereinigten Staaten und kehrten 1945 nach Europa zurück. Sie lebte in Paris und in Basel und studierte bei Karl Jaspers. Zudem war sie als Journalistin und Übersetzerin tätig. Sie übersetzte unter anderem Werke von André Breton, Lautréamont und von ihrem Mann.

Ende der 1980er Jahre übergab sie Manfred Metzner, dem Verleger ihres Mannes, einen Teil ihrer Fotos. Metzner stellte diese Fotos aus und veröffentlichte sie. Nach dem Tod Ré Soupaults 1996 übernahm er alle Fotos.

Ausstellungen

Literatur

  • Ré Soupault: Eine Frau allein gehört allen. Fotos aus dem »Quartier réservé« in Tunis, 1988, ISBN 3-88423-055-7. (Vergriffen)
  • Manfred Metzner (Hrsg.): Ré Soupault:Paris 1934 - 1938. Fotografien, 1994, ISBN 978-3-88423-088-6.
  • Manfred Metzner (Hrsg.): Ré Soupault:Tunesien 1936 - 1940. Fotografien, Verlag Duotone 1996, ISBN 978-3-88423-102-9.
  • Manfred Metzner (Hrsg.): Ré Soupault: 'Frauenportraits aus dem »Quartier réservé« in Tunis. Fotografien, 2001, ISBN 978-3-88423-140-1.
  • Manfred Metzner (Hrsg.): Ré Soupault: „Philippe Soupault. Portraits. Fotografien 1934-1944. Mit einem Essay von Philippe Soupault.“, ISBN 978-3-88423-217-0
  • Ursula März: Du lebst wie im Hotel. Die Welt der Ré Soupault, 1999, ISBN 978-3-88423-155-5
  • Manfred Metzner (Hrsg.): Ré Soupault, Die Fotografin der magischen Sekunde. 2007, ISBN 978-3-88423-282-8
  • Lautréamont: Das Gesamtwerk. Die Gesänge des Maldoror; Dichtungen (Poesies); Briefe. Aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort von Re Soupault, mit Marginalien von Albert Camus, Andre Gide, Henri Michaux, Julien Gracq, Henry Miller, E. R. Curtius, Wolfgang Koeppen u.a., Rowohlt, Reinbek 1963; Überarbeitete Neuausgabe, Rowohlt, Reinbek 1988 ISBN 3-498-03836-2

Weblinks


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