Michael Hanfeld

Michael Hanfeld

Michael Hanfeld (* 1965 in Bonn) ist ein deutscher Journalist der FAZ.

Hanfeld arbeitete zunächst als freier Journalist unter anderem für die Kölnische Rundschau. 1991 wechselte er zur FAZ-Tochter „Institut für Medienentwicklung und Kommunikation“. Seit 1998 leitet Hanfeld das Medienressort der FAZ, nachdem er zuvor drei Jahre lange Redakteur der Medienseite war. 1999 erhielt er den Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik des Adolf-Grimme-Instituts.

Hanfeld ist Mitautor des Buches Die Kinder des Dschihad, in dem er darstellt, wie muslimische Jugendliche in Europa gezielt von islamistischen Netzwerken in europäischen Moscheen hin zu einem fundamentalistischen Islam erzogen würden, in dem etwa Mädchen in ein mittelalterliches Rollenbild und zum Kopftuch gedrängt werden und Jungen zum Terrorismus bereit seien. Die Elterngeneration würde von diesen als Verrätergeneration wahrgenommen, die sich gegen die vermeintlich traditionellen Werte der Heimat gestellt und mit den Werten der Aufklärung in Europa zu sehr arrangiert hätten.

Bereits Kleinkinder würden in Deutschland laut Hanfeld zu Kriegern im Dschihad erzogen. Im Internet finden sich demnach Comics, die für Kinder gemacht werden, um sie auf den Dschihad vorzubereiten. Jugendgruppenleiter in Moscheen übernähmen sodann die islamistische Erziehung der älteren Kinder und Jugendlichen. Auf diese Weise wachse in Europa eine Parallelgesellschaft heran, die zu allem bereit sei. Hanfeld sieht hierbei den europäischen Grundwert der Freiheit als Hassziel des Islamismus.

Hanfeld sieht eine „Übertoleranz“ in Deutschland, die das Kopftuch duldet. Weil es im Koran nicht erwähnt werde, sei es kein normales religiöses Symbol, sondern Ausdruck eines politisierten Islamismus, der die Grundwerte Europas angreifen wolle.

Eine eindeutige Haltung nimmt Hanfeld auch in der Diskussion ein, wie weitgehend die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender im Internet agieren dürfen. Am 22. Juni 2007 argumentierte er in der FAZ, dass die öffentlich-rechtlichen Online-Aktivitäten einer „Enteignung der freien Presse“ gleichkämen. Unter seiner Redaktion entstand kurz darauf in der FAZ auch eine mehrteilige Serie zu den Methoden der GEZ.

Hanfeld schreibt in der FAZ auch unter dem Autorenkürzel „miha“.

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