- Michael Reth
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Michael Reth (* 8. November 1950 in Düsseldorf) ist ein deutscher Biologe und Professor am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben und wissenschaftliche Laufbahn
Reth wurde als zweites Kind in eine Unternehmerfamilie geboren. Sein früh verstorbener Vater war Elektroingenieur. Nach der Schulzeit in seiner Geburtsstadt studierte er ab 1971 Biologie an der Universität zu Köln, wo er 1977 das Diplom ablegte. Danach wurde er bei Klaus Rajewsky am Institut für Genetik der Universität Köln promoviert.
Die nächste Station in seiner wissenschaftlichen Laufbahn war ein längerer Forschungsaufenthalt an der Columbia University in New York City, wo er in der Gruppe von Frederic Alt an der Regulation der frühen B-Zellentwicklung arbeitete. 1985 kehrte er als Gruppenleiter an das Institut für Genetik in Köln zurück und wurde 1988 mit seinen Arbeiten zu Immungenetik in Köln habilitiert.
Im selben Jahr berief ihn der Nobelpreisträger Georges Köhler auf eine permanente Gruppenleiterposition an das Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg. Seit 1995 arbeitet Michael Reth als Professor für molekulare Immunologie an der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg und forscht weiterhin am Freiburger MPI für Immunologie. Im Oktober 2007 wurde er der Sprecher von BIOSS, Centre for Biological Signalling Studies, dem Exzellenzcluster der Universität Freiburg.
BIOSS betreibt biologische Kommunikationsforschung. Die Konzentration auf biologische Signalprozesse in und zwischen Zellen verbindet internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sieben Fakultäten, das MPI für Immunbiologie und das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik in Freiburg zu einem Forschungsverbund[1]. Das Cluster kombiniert die modernen analytischen Biowissenschaften mit neuen Strategien der Synthetischen Biologie gemäß der BIOSS-Strategie: Von der Analyse zur Synthese.
Hauptforschungsgebiete
Schwerpunkte von Reths Arbeit sind die Struktur und Funktion der Antigenrezeptoren auf B-Zellen und die Signalleitung in aktivierten Lymphozyten. Seine Arbeiten führten zur erstmaligen Beschreibung der Signalunterheiten des B-Zell-Antigenrezeptors, nämlich des Ig-α/Ig-β-Heterodimers. Zudem identifizierte er erstmals das Tyrosine Activation Motif (ITAM), über das alle Antigenrezeptoren Signale ins Zytosol weiterleiten. Seine neueren Arbeiten befassen sich sowohl mit der Organisation des BCR auf lebenden Zellen als auch mit der Signalleitung von diesem Rezeptor. Hier gelang seiner Arbeitsgruppe erstmalig die Identifizierung eines wichtigen Adaptorproteins (SLP-65), welches für die Differenzierung der B-Zellen von entscheidender Bedeutung ist und als Tumorsuppressor-Gen während der B-Zell-Entwicklung wirkt. Diese Arbeiten könnten somit neue Einblicke in die Entstehung von B-Zell-Tumoren (Leukämien) bei Kindern geben [2].
Mitgliedschaften und Ehrungen
- 1988 Heinz Maier-Leibnitz-Preis
- 1996 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- 2006 Mitglied Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
- 2009 "EFIS-Schering-Plough European Immunology Prize" für seine Arbeiten zu Signalprozessen von Immunzellen
Referenzen
Weblinks
Kategorien:- Genetiker
- Immunologe
- Mitglied der Leopoldina
- Leibnizpreisträger
- Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Deutscher
- Mann
- Geboren 1950
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