- Michael Steiner (Diplomat)
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Michael Steiner (links) mit Zalmay Rassoul (mitte) und Marc Grossman bei einer Pressekonferenz in Kabul im Juni 2011
Michael Steiner (* 28. November 1949 in München) ist ein deutscher Diplomat und seit April 2010 Sonderbeauftragter der deutschen Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan.[1] In diesem Amt folgt er Botschafter Bernd Mützelburg, der jedoch nur dem Auswärtigen Amt und nicht der gesamten Bundesregierung verantwortlich war.
Steiner studierte in München und Paris Rechtswissenschaft und trat 1981 in den Auswärtigen Dienst ein. Nach Verwendungen in Zaire (jetzt Demokratische Republik Kongo), New York (an der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen), Prag und Zagreb koordinierte Steiner die deutsche Beteiligung an den Friedensbemühungen im ehemaligen Jugoslawien und ging von 1996-97 als Erster Stellvertretender Hoher Repräsentant nach Sarajevo.
Von 1998 bis 2001 war er der Außen- und Sicherheitspolitische Berater des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder im Range eines Ministerialdirektors im Bundeskanzleramt. Nach der so genannten Kaviar-/Arschloch-Affäre musste er diesen Posten räumen. Von 2002-2003 war Steiner Chef der UN-Übergangsverwaltung im Kosovo.[2] Seit dem Jahr 2003 vertrat er Deutschland bei den Vereinten Nationen in Genf. Im August 2007 folgte ihm Reinhard Schweppe in dieses Amt.[3]
Steiner hätte daraufhin Deutscher Botschafter in Warschau werden sollen, jedoch verhinderte ein Kanzleramts-Veto seine Berufung. Nach Medienberichten galt Michael Steiner dem CDU-geführten Kanzleramt als zu SPD-nah und "rauhbauzig".[4] Stattdessen erhielt den Posten Michael H. Gerdts, der zuvor Botschafter der Bundesrepublik in Italien war. Steiner übernahm im Gegenzug dessen Nachfolge in Rom, wo er bis zu seiner Berufung als Afghanistan/Pakistan-Beauftragter im März 2009 als Botschafter amtierte.
Privates
Michael Steiner ist verheiratet.
Weblinks
- Michael Steiner: Die Konsequenz der Solidarität. Auch nach 2014 braucht Afghanistan unser langfristiges Engagement. In: Internationale Politik. 28. Oktober 2011, abgerufen am 1. November 2011 (deutsch, Neubegründung des deutschen Afghanistan-Engagements von Michael Steiner).
- Sven Hansen und Gordon Repinski: „Es war eine Selbstüberschätzung“. Deutscher Diplomat über Afghanistan. In: die tageszeitung. 26. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011 (deutsch, Interview mit Michael Steiner über die Situation im Krieg in Afghanistan seit 2001).
- Majid Sattar: Steiners Stunde auf dem Petersberg. Afghanistan-Konferenz. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 31. Oktober 2011, abgerufen am 2. November 2011 (deutsch, Information über Steiners Rolle bei der Organisation der Afghanistankonferenz 2011).
Einzelnachweise
- ↑ Auswärtiges Amt, Lebenslauf: Michael Steiner
- ↑ Ehemalige Leiter der UNMIK (SRSG) Auflistung im Internetauftritt der UNMIK.
- ↑ Ankunft Botschafter Schweppe Internetauftritt der Vertretungen Deutschlands in Genf
- ↑ Kanzleramt bremst Steinmeier aus Spiegel-Online, 28. April 2007
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