Michael von Cranach

Michael von Cranach

Michael von Cranach (* 4. August 1941 in Berlin) ist ein deutscher Psychiater und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Michael von Cranach hat wesentliches zur Aufarbeitung der Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus geleistet. Eine wichtige Konsequenz daraus war die Psychiatriereform, mit der Abkehr von großen zentralen Anstalten zu kleineren Einheiten, wie auch die Eingliederung von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsprozess.

Von 1980 bis 2006 war er leitender ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren, das sich unter seiner Führung der Aufarbeitung der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus stellte. Die Stiftung Erinnerung Lindau ehrte ihn dafür im Jahr 2006 mit dem Marion-Samuel-Preis[1].

Publikationen (Auswahl)

  • Zur Frage des Röntgenspätschadens des menschlichen Gehirns: Eine histochemische Untersuchung, Hochschulschrift Medizinische Fakultät, Bonn 1969.
  • Sozialpsychiatrische Texte: psychische Krankheit als sozialer Prozess, psychiatrische Epidemiologie, Springer-Verlag, Berlin 1972, ISBN 3-540-05970-9.
  • mit G. Strauss (Übersetzer): John K. Wing, John E. Cooper, Norman Sartorius: Die Erfassung und Klassifikation psychiatrischer Symptome: Beschreibung und Glossar der PSE (Present State Examination) - ein Verfahren zur Erhebung des psychopathologischen Befundes, Beltz-Verlag, Weinheim 1982, ISBN 3-407-86004-8.
  • Die Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus, Schwabenakademie, Irsee 1990.
  • mit Michael Frensch: Euthanasie: sind alle Menschen Personen?, Vortragssammlung: Kinsauer Sommerakademie 1990, Novalis-Verlag, Schaffhausen 1992, ISBN 3-7214-0640-0.
  • mit Hans-Ludwig Siemen: Psychiatrie im Nationalsozialismus: die bayerischen Heil- und Pflegeanstalten zwischen 1933 und 1945, Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56371-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung zur Verleihung des Marion-Samuel-Preises

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