- Militärstützpunkte der USA in Lateinamerika und der Karibik
-
Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten unterhalten zur Zeit (2007) in 11 Staaten und Territorien Lateinamerikas und der Karibik Militärstützpunkte.
Inhaltsverzeichnis
Aruba
Der Queen Beatrix International Airport auf Aruba wird zusammen mit dem Hato International Airport im nahegelegenen Curaçao aufgrund eines im März 2000 auf Dauer von 10 Jahren geschlossenen Vertrages zwischen den Regierungen der USA und der Niederlande als Forward Operating Location (zu dt.: vorgeschobene Kommandoposten) genutzt.
Es ist eine kleinere Basis mit zwei mittleren und drei kleinen Flugzeugen, einer Mannschaft aus fünfzehn ständig und zwanzig bis fünfundzwanzig zeitweise stationierten Personen für Einsätze und Wartungsarbeiten. Deklarierter Zweck der Basis ist die Überwachung und der Einsatz gegen Drogenschmuggler in der Karibik.
- Koordinaten: 12° 30′ 5″ N, 70° 0′ 55″ W12.501388888889-70.015277777778
Costa Rica
Liberia
Die Basis auf dem Daniel Oduber Quirós International Airport in Liberia (Costa Rica) dient als Operationszentrum in Mittelamerika.
- Koordinaten: 10° 35′ 35″ N, 85° 32′ 39″ W10.593055555556-85.544166666667
Ecuador
Manta
Der Stützpunkt in Manta in Ecuador liegt an der Pazifikküste und ist eine der Forward Operating Locations des United States Southern Command und Hauptzentrum des Pentagon für satellitengestützte elektronische Spionage in Südamerika.
Ecuador hat mit den USA im Jahre 1999 einen zehn Jahre gültigen Vertrag abgeschlossen, der es den USA erlaubt, den Militärflughafen von Manta zu nutzen, um von dort Flugzeuge zur Drogenbekämpfung zu starten. Der Stützpunkt wurde für 80 Millionen US-Dollar zu einem der modernsten High-Tech-Landeplätze Südamerikas ausgebaut.[1] Von hier aus starten die AWACS-Aufklärer, um „den Drogenhandel in der Region zu überwachen. Daß es dabei nur vordergründig um einen Antidrogenkampf geht, geben selbst ranghohe ecuadorianische Militärs wie Major Jorge Brito zu.“[1]
- Koordinaten 0° 56′ 45″ S, 80° 40′ 43″ W-0.94583333333333-80.678611111111
El Salvador
Comalapa
Comalapa Air Base in El Salvador, ungefähr 50 km von San Salvador entfernt, ist eine der Forward Operating Locations, die nach dem Abzug der US-Streitkräfte aus Panama eingerichtet wurden. Es ist eine kleine Militärbasis, die zur Satellitenüberwachung und zur Unterstützung der größeren Militärbasen, wie Manta, benutzt wird. Für Dislozierungen gelten keinerlei Obergrenzen, weder für US-Personal, noch für Ausrüstungen, die ins Land geflogen werden. Die Basis ist nur für mittlere und kleine Flugzeuge geeignet.
Mit der Regierung von El Salvador wurde ein 10 Jahre laufender Nutzungsvertrag geschlossen, der 2010 ausläuft. Er wurde von den Regierungen unterzeichnet, ohne dass die Nationalversammlung in San Salvador davon wusste. Im Jahr 2001 klagte die Oppositionspartei Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional gegen den Vertrag wegen Verletzung der Souveränität des Landes, aber die salvadoreanischen Gerichte wiesen die Klage zurück.
- Koordinaten: 13° 26′ 33″ N, 89° 3′ 23″ W13.4425-89.056388888889
Honduras
Soto Cano
Soto Cano Air Base in Honduras ist ein von USA und Honduras gemeinsam genutzter Militärstützpunkt in der Nähe von Comayagua. Hier ist die honduranische Air Force Academy und das Hauptquartier der Joint Task Force Bravo (JTF-B) des US-Militärs untergebracht. Das der JTF-B zugewiesene Gebiet umfasst die Staaten Belize, Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panama.
Soto Cano dient unter anderem als Radar- und Wetterstation, sowie als Ausbildungslager für das honduranische Militär. Nachdem die USA ihren Militärstützpunkt in Panama geräumt haben, ist Soto Cano zu einer Schlüsselstellung für Militäreinsätze in der Region geworden.
Es wird geschätzt, dass dort im Jahr 1983 1200 US-Soldaten zur Unterstützung der Contras in Nicaragua stationiert waren.
Soto Cano ist einer der wichtigsten Militärstützpunkte in Mittelamerika und erlaubt einen schnellen Einsatz in der ganzen Region.
- Koordinaten: 14° 23′ 0″ N, 87° 37′ 0″ W14.383333333333-87.616666666667
Kolumbien
Arauca
Die Basis Arauca in Kolumbien liegt in einem Erdölfördergebiet unweit der Grenze zu Venezuela. Sie ist offiziell eine Einrichtung zur Bekämpfung des Rauschgifthandels, aber auch ein strategischer Punkt zur Überwachung dieses Erdölfördergebiets, sowohl in Kolumbien als auch in Venezuela.
Diese Basis ist eng mit dem Plan Colombia verbunden.
- Koordinaten: 7° 4′ 3″ N, 70° 43′ 55″ W7.0675-70.731944444444
Larandia
Larandia im Department Caqueta in Kolumbien wird für Antidrogeneinsätze nach dem Plan Colombia genutzt. Die Basis hat eine für kolumbianische Bedürfnisse überdimensionierte Landebahn, die für B-52-Bomber geeignet ist.
- Koordinaten: 1° 28′ 44″ N, 75° 29′ 12″ W1.4788888888889-75.486666666667
Tres Esquinas
Tres Esquinas(zu dt.: „drei Ecken“) im Department Putumayo im Süden Kolumbiens ist eine Basis für Boden- und Flußeinsätze.
- Koordinaten: 0° 44′ 32″ N, 75° 14′ 4″ W0.74222222222222-75.234444444444
Kuba
Guantánamo Bay
- Hauptartikel: Guantánamo-Bucht
- Koordinaten: 19° 56′ 8″ N, 75° 9′ 48″ W19.935555555556-75.163333333333
Niederländische Antillen
Curaçao
Der Hato International Airport auf Curaçao (niederländische Antillen) wird zusammen mit dem Queen Beatrix International Airport im nahegelegenen Aruba aufgrund eines im März 2000 auf Dauer von 10 Jahren geschlossenen Vertrages zwischen den Regierungen der USA und der Niederlande als Forward Operating Location genutzt.
- Koordinaten: 12° 11′ 15″ N, 68° 58′ 4″ W12.1875-68.967777777778
Paraguay
Mariscal Estigarribia
Der Militärflugplatz Mariscal Estigarribia in Paraguay ist für die Unterbringung einer großen Anzahl von Soldaten ausgelegt, hat ein außerordentliches Radarsystem, große Flugzeughallen und eine Landebahn von 3800 m Länge und 80 m Breite. Dort können große Flugzeuge vom Typ C-5-Galaxy und B-52-Bomber starten bzw. landen, und bis zu 16 000 Soldaten einquartiert werden.
Ein im Jahr 2005 geschlossener Vertrag der USA mit Paraguay sichert den amerikanischen Soldaten für begangene Straftaten völlige Straffreiheit vor paraguayischen Gerichten zu.
Die strategische Bedeutung des Militärstützpunktes ergibt sich aus seiner Nähe zu Bolivien mit seinen Erdgas- und Erdölreserven, seiner Nähe zu den Acuifero Guarani, eines der drei größten Trinkwasserreservoire auf der ganzen Welt und seiner Nähe zum Dreiländereck Paraguay, Brasilien und Argentinien.
- Koordinaten: 22° 2′ 44″ S, 60° 37′ 10″ W-22.045555555556-60.619444444444
Peru
Iquitos und Nanay
Die Stützpunkte Iquitos (Luftwaffe) und Nanay (Flußmarine) im Amazonasgebiet in Peru gehören den Streitkräften von Peru, wurden aber von US-Soldaten errichtet und werden auch von diesen genutzt. Sie gelten offiziell nicht als Militärstützpunkte der USA.
Der Verteidigungsminister Perus genehmigte den Aufenthalt von amerikanischen Marinesoldaten auf peruanischem Territorium zu einem offiziellen Besuch der peruanischen Kriegsmarine und zur Teilnahme an Spezialeinsätzen im Jahr 2003. Diese Militärstützpunkte werden zum Training und zur Ausbildung von amerikanischen Soldaten und Soldaten der Region benutzt.
- Iquitos: 3° 47′ 5″ S, 73° 18′ 31″ W-3.7847222222222-73.308611111111
- Nanay: 3° 44′ 19″ S, 73° 18′ 6″ W-3.7386111111111-73.301666666667
Puerto Rico
Roosevelt Roads
Die Roosevelt Roads Naval Station nahe der Stadt Ceiba in Puerto Rico wurde im März 2004 geschlossen, verbleibt aber weiterhin im Besitz der US-Bundesbehörden. Die regionalen Hauptquartiere des Heeres, der Marine und Spezialkräfte wurden von Puerto Rico nach Texas und Florida verlegt, das Hauptquartier des United States Southern Command nach Miami, aber viele der früheren Aktivitäten werden fortgesetzt.
1938 eröffnet, konnte die Marine der Vereinigten Staaten durch zwangsweise Enteignung der Grundeigentümer seit 1941 nach und nach ihr Territorium auf 75% der Insel Vieques ausdehnen, welche einige Seemeilen südöstlich Puerto Rico's liegt und Teil der Roosevelt Roads Naval Station ist. Weitere Enteignungsversuche ließen sich aber politisch nicht mehr durchsetzen.
Weite Seegebiete um Puerto Rico und Vieques wurden von verschiedenen Marinen als Übungsgebiet zum Lenkflugkörperschießen genutzt. Die Insel wurde vor allem als Übungsplatz für scharfe Munition und als Lagerplatz für Bomben genutzt. Als Folge davon ist der Boden hochgradig mit Kadmium, Blei, Quecksilber, Uran und anderen Giften kontaminiert, was bei den Bewohnern der Insel zu einer erhöhten Zahl von Erkrankungen führte. Studien des Gesundheitsamtes von Puerto Rico zeigten, daß zwischen 1985 und 1989 die Krebsrate der Inselbewohner 26 Prozent höher lag als in Puerto Rico. Am 19. April 1999 wurde bei einem Abwurf einer Mark 82 durch eine F/A-18 "Hornet" ein ziviler Angestellter der US-Navy getötet. Dieser Vorfall und die Proteste der Bewohner führten letztendlich zum Schließen der Basis am 31. März 2004.
- Koordinaten 18.248333333333-65.643333333333
Verweise
Interne Verweise
Weblinks
- „Mit beschränkter Haftung“ - Artikel von Sheila Mysorekar in der Wochenzeitung „Freitag“ vom 26. Juli 2002
Quellen
- ↑ a b „Antiterrorkrieg im Hinterhof“ - Artikel von Lateinamerikanachrichten.de
Wikimedia Foundation.