Mirage III

Mirage III
Dassault Mirage III
Mirage III der israelischen Luftwaffe
Typ: Abfangjäger
Entwurfsland: Frankreich
Hersteller: Dassault Aviation
Erstflug: 17. November 1956
Indienststellung: 1961
Stückzahl: 1.422

Die Mirage III ist ein Jagdflugzeug der französischen Firma Dassault Aviation. Es wurde in 32 Varianten gebaut, von denen einige bis zur Gegenwart noch in beträchtlichen Stückzahlen als Abfangjäger und Mehrzweckkampfflugzeuge im Einsatz stehen.

Inhaltsverzeichnis

Mirage IIIA

Der Prototyp Mirage IIIA absolvierte im Mai 1958 seinen Erstflug und bildete damit das Grundmodell mit dem Turbojet-Triebwerk SNECMA Atar 9B mit Nachbrenner (6.000 kp Schub) und den tief angesetzten Deltatragflächen als Basis einer aerodynamischen Plattform zum Einsatz als Abfangjäger in großen Höhen.

Mirage IIIB

Zweiplätziges Schulflugzeug zur Ausbildung von Mirage-IIIC-Piloten.

Mirage IIIC

Die erste voll operationsfähige Variante war der Allwetterabfangjäger Mirage IIIC, die im Oktober 1960 mit dem Cyrano II Radar flog. Die französische Luftwaffe „Armée de l'Air“ beschaffte 95 Stück dieser Bauart.

Mirage IIID

Zweisitziges Schulflugzeug zur Ausbildung von Mirage-IIIE-Piloten.

Mirage IIIE

Weiterentwicklung der Mirage IIIC, von der verschiedene Untervarianten in einer Gesamtstückzahl von 523 gebaut wurden.

Auswahl von Untervarianten:

- Mirage IIIE/EA: Langstreckenbomber mit neuem Antrieb und Radar, geeignet für Angriffe im Tiefflug. In Frankreich wurde diese Bauart als Träger taktischer Atomwaffen eingesetzt.
- Mirage IIIE/EX: Weiterentwicklung mit Elementen der Mirage F.1 und der Mirage 5D
- Mirage Milan: Weiterentwicklungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Schweiz.

Mirage IIIR

Aufklärer in verschiedenen Untervarianten, technisch von den Typen Mirage IIIC und IIIE abgeleitet. In der Nase konnten bis zu fünf Kameras eingebaut werden. Entsprechend dem Einsatzzweck wurde vom Einbau eines Radars abgesehen.

Mirage IIIO (Australien)

Anfang der 1960er-Jahre baute Australien für seine Luftwaffe eine als Mirage IIIO bezeichnete Lizenzversion der Mirage IIIC, die von einem Rolls-Royce-Avon-Triebwerk angetrieben wurde. Der Erstflug erfolgte am 13. Februar 1961. Später folgte die auf der Mirage IIID basierende Mirage IIIOD.

Mirage IIIV (Senkrechtstarter)

Hauptartikel: Dassault Mirage IIIV

Nach ersten Versuchen mit dem VTOL-fähigen (d. h. senkrechtstartenden) Prototypen Balzac V konnte das großzügiger konzipierte Nachfolgemodell Mirage III V am 12. Februar 1965 zum Erstflug antreten. Die Maschine besaß neben einem P&W TF30-Strahltriebwerk mit 8.280 kp zum Vortrieb noch acht kleinere, im Rumpf untergebrachte RB.162-31-Hubtriebwerke mit je 2.450 kp für den Senkrechtstart. Mit Mach 2,04 bleibt sie bis heute das weltweit schnellste V/STOL-Flugzeug. Bedingt durch das hohe Gewicht der Triebwerke fiel jedoch die Nutzlast und die Treibstoffkapazität sehr gering aus. Es kam in der Folge zu keiner Serienproduktion.

Mirage IIIS (Schweiz)

Die Mirage IIIS ist eine schweizerische Weiterentwicklung der Mirage III. Sie wurde in Lizenz in der Schweiz hergestellt und 1964 in den Truppendienst gestellt. 1999 wurden die Kampf-Variante IIIS ausgemustert, 2003 die Aufklärervariante IIIRS.

Hauptunterschiede der Mirage IIIS zur Mirage III sind:

  • neue Verkabelung der Elektronik / amerikanische Elektronik
  • neues Radar (statt Thomson, TARAN von Hughes)
  • Radarwarner, Chaff- und Flare-Werfer am Heck unter dem Nachbrenner
  • eine verstärkte Struktur für Jatostarts auf den kurzen Pisten im Alpenraum
  • starre Entenvorflügel (ab 1988), entwickelt von SF Emmen (heute RUAG Aerospace)
  • vier Kranaufhängepunkte, um das Flugzeug in der Flugzeugkaverne zu rangieren

Es war geplant, 100 Mirage IIIS zu beschaffen, dies kam aber wegen zu hohen Kosten nicht zustande. Der Plan, einige Flugzeuge mit in der Schweiz entwickelten Atombomben zu bestücken, wurde verworfen; entsprechende Bomben wurden in der Schweiz nie gebaut, da das Projekt vorher gestoppt wurde.

Folgende Stückzahlen wurden beschafft:

  • 1 Mirage IIIC (In Frankreich gebautes Testflugzeug für die Systeme der Mirage IIIS)
  • 36 Mirage IIIS
  • 18 Mirage IIIRS (Aufklärerversion der Mirage IIIS ohne Radar, dafür mit Kameras)
  • 2 Mirage IIIBS (2-sitziges Schulflugzeug)
  • 2 Mirage IIIDS (2-sitziges Schulflugzeug)

Die Mirage IIIS wurde 1999, die Typen IIIRS BS und DS 2003 außer Dienst gestellt.

Technische Daten

Dassault Mirage III/5 Risszeichnung

Mirage III-C

Länge    13,85 m
Spannweite    8,22 m
Höhe    4,20 m
Flügelfläche    34,85 m²
Flügelstreckung    1,98
Vorderkantpfeilung    60°
Fahrwerkspurweite    3,15 m
Radstand    4,72 m
Leermasse    6.000 kg
Startmasse    12.000 kg
Treibstoffvorrat    2.580 l
Triebwerk    1 TL SNECMA Atar 9C, 6.000 kp mit Nachbrenner; teilweise 1 Raketentriebwerk SEPR 841, 1.680 kp
Höchstgeschwindigkeit    2.300 km/h
Mindestgeschwindigkeit    125 km/h
Gipfelhöhe    29.500 m mit Raketentriebwerk
Reichweite    1.000 km
Bewaffnung    zwei 30-mm-ADEN-Kanonen, 1 Luft-Luft-Lenkrakete MATRA 530, 2 Luft-Luft-Lenkraketen Sidewinder

Galerie

Literatur

aerospace.org: Dassault Mirage III Multi-Role Fighter

Siehe auch

Weblinks


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