- Mischverteilung
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Der Begriff Mischverteilung oder zusammengesetzte Verteilung stammt aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Es wird zur Einführung ein Merkmal X betrachtet, das zwei Grundgesamtheiten G1 und G2 entstammt. Im stochastischen Modell handelt es sich also eigentlich um zwei Zufallsvariablen X1 und X2, idealerweise vom gleichen Verteilungstyp. Die Anteile der beiden Merkmale sind a1 und a2. Beobachtet wird die Verteilung von X, die bestimmt wird von der totalen Wahrscheinlichkeit
bzw. als Mischverteilung mit den entsprechenden Verteilungen
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Lässt sich die Dichtefunktion einer stetigen Zufallsvariablen X als
schreiben, so sagt man, dass X einer Mischverteilung folgt. Dabei sind die fk(x) Dichtefunktionen von stetigen Zufallsvariablen Xk und die ak Wahrscheinlichkeiten mit
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Man kann leicht zeigen, dass unter diesen Bedingungen auch
gilt.
Entsprechend ergibt sich die Wahrscheinlichkeitsfunktion der diskreten Mischverteilung als
Eigenschaften
Für die Momente von X gilt:
Dies folgt (im stetigen Fall) aus
Eine analoge Rechnung ergibt die Formel für den diskreten Fall.
Beispiel
Ein Forellenzüchter verkauft Forellen in großen Mengen. Es wird im Herbst beim Leeren der Teiche eine Bestandsaufnahme gemacht. Dabei werden die herausgefischten Forellen gewogen. Es ergibt sich die Verteilung des Gewichts, wie in der Grafik zu ersehen ist. Die Zweigipfligkeit der Verteilung deutet auf eine Mischverteilung hin. Es stellt sich heraus, dass die Forellen zwei verschiedenen Teichen entstammen. Die Forellengewichte aus dem ersten Teich sind normalverteilt mit dem Erwartungswert 400 g und der Varianz 4900 g2 und die aus dem zweiten Teich mit dem Erwartungswert 600 g und der Varianz 8100 g2. Aus dem ersten Teich stammen 40% der Forellen, aus dem zweiten 60%.
Siehe auch
Bayessches Theorem, Diskriminanzanalyse, Kontaminierte Normalverteilung
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