Modriach

Modriach
Modriach
Wappen von Modriach
Modriach (Österreich)
Modriach
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Voitsberg
Kfz-Kennzeichen: VO
Fläche: 21,97 km²
Koordinaten: 46° 57′ N, 15° 4′ O46.95777777777815.06Koordinaten: 46° 57′ 28″ N, 15° 3′ 36″ O
Einwohner: 217 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 9,88 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8583
Vorwahl: 03146
Gemeindekennziffer: 6 16 14
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Modriach 5
8583 Modriach
Politik
Bürgermeister: Werner Münzer (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(9 Mitglieder)
9 ÖVP
Lage der Gemeinde Modriach im Bezirk Voitsberg
Bärnbach Edelschrott Gallmannsegg Geistthal Gößnitz (Steiermark) Graden Hirschegg Kainach bei Voitsberg Köflach Kohlschwarz Krottendorf-Gaisfeld Ligist Maria Lankowitz Modriach Mooskirchen Pack Piberegg Rosental an der Kainach Salla (Steiermark) Sankt Johann-Köppling Sankt Martin am Wöllmißberg Söding Södingberg Stallhofen Voitsberg SteiermarkLage der Gemeinde Modriach im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Modriach ist eine österreichische Gemeinde im Bezirk Voitsberg in der Steiermark mit 217 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Modriach liegt südwestlich von Graz im Norden der Koralpe an der Grenze zur Packalpe. In ihr befinden sich einige kleine Fundorte von Turmalin, Epidot, Beryll, Titanit, Zirkon, Kassiterit und Spodumen.[1]

Modriach besteht nur aus einer Katastralgemeinde, welche den gleichen Namen wie die Gemeinde trägt und den Oberlauf des Modriachbaches sowie dessen Quellgebiet umfasst. Die Gemeinde ist seit dem 18. Jahrhundert in ihren Grenzen unverändert geblieben. Verkehrsverbindungen führen nach Norden über Nebenstraßen zur Packer Straße und zur Abfahrt Modriach der Südautobahn. Die Gemeinde ist durch einen Schulbusverkehr der Linie 722 des Steirischen Verkehrsverbundes mit Köflach verbunden. Diese Linie wird von der GKB betrieben, andere öffentliche Verkehrsbeziehungen bestehen nicht.

Die Nachbargemeinden von Modriach sind im Osten und Norden Edelschrott, im Süden Kloster, im Westen Pack.

Im Süden der Gemeinde liegt im Ortsteil Packwinkel die Hebalm mit dem gleichnamigen Schigebiet, im Südwesten der Reinischkogel. Diese Bereiche sind allerdings von Modriach nicht über öffentliche Straßen, sondern nur über Forst- und Wanderwege erreichbar.

Die Gemeinde liegt am Modriachbach, der an der Hebalm entspringt und in den Packer Bach mündet.

Modriach bildet eine Pfarre der Diözese Seckau. Diese Pfarre ist nicht mehr durch einen eigenen Priester besetzt, sondern gehört zum Pfarrverband Köflach, Pichling bei Köflach, Hirschegg, Modriach und Pack.

Geschichte

Mutterpfarre des Gebietes war die Pfarre Piber, die ab dem 12. Jahrhundert bis 1786 vom Stift St. Lambrecht betreut wurde. Das Gebiet des Stiftes St. Lambrecht gehörte in dieser Zeit zwar formal zum Gebiet der Diözese Seckau, hatte aber umfassende Sonderrechte.

Im 15. und 16. Jahrhundert lag Pack nach der Vierteleinteilung der Steiermark 1462 zunächst im Bereich der Obersteiermark im „Viertel enhalb der Piberalm“ und dort im Judenburger Viertel. Zu diesem Viertel gehörte auch das Kainachtal bis nach Ligist und Lieboch, Übelbach und Thal westlich von Graz. Im Jahr 1677 wurde das Kainachtal und seine Umgebung, damit auch das Gebiet von Modriach, aus dem Viertel Judenburg gelöst und zum „Viertel zwischen Mur und Traa“ (Drau), dem Vorgänger des Marburger Kreises gezogen. In diesem Viertel der Steiermark blieb die Gemeinde zunächst auch nach den Gebietsreformen unter Maria Theresia und Joseph II. blieb. Ab dem 1. November 1783 kam das Kainachtal vom Marburger Kreis zum Grazer Kreis, die südliche Gemeindegrenze von Modriach wurde zur Kreisgrenze.

Das Gemeindegebiet gehörte im 16. und 17. Jahrhundert für die niedere Gerichtsbarkeit zum „Burgfried der Ämter Pack, Hirscheck und Modriach“, für die höhere (Blut-)Gerichtsbarkeit zum Landgericht Voitsberg-Greißenegg der Grundherrschaft Obervoitsberg.[2] Dies galt allerdings nur außerhalb des Dachtraufes: Innerhalb dessen lag die volle niedere Gerichtsbarkeit im 16. Jahrhundert beim jeweiligen Grundherren.[3]

Ab 1770, in der ersten Personen- und Häusererfassung in Österreich, sind Menschen, Zugvieh und Häuser aus Modriach selbständig erfasst. Diese Erfassung fand im Rahmen der Heeresreformen unter Maria Theresia und Joseph II. statt. Sie führte zur Einführung der „Numerierungsabschnitte“ (auch Konskriptionsgemeinden genannt). Modriach war ein solcher Abschnitt. Gemeinsam mit dem Numerierungsabschnitt Pack gehörte Modriach zum westlichen Teil des Werbbezirks Ligist.[4] [5] Aus dem Numerierungsabschnitt wurde in den Jahren danach die gleichnamige Steuergemeinde[6] und Katastralgemeinde Pack.[7]

Die Gemeinde entstand 1850 ohne Gebietsveränderung aus der Katastralgemeinde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Touristik

Der Ort hat als Wander- und Skigebiet regionale Bedeutung, mehrere Mountainbike und Langlauftouren führen auch durch das Gemeindegebiet. Das Schrogentor an der südlichen Grenze ist ein markanter Wegpunkt.

Persönlichkeiten

Historische Landkarten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leopold Weber (Hrsg.): Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs. Erläuterungen zur metallogenetischen Karte von Österreich 1 : 500.000 unter Einbeziehung der Industrieminerale und Energierohstoffe. Archiv für Lagerstättenforschung Band 19 Wien 1997. Geologische Bundesanstalt ISBN 3-900312-98-2 ISSN 0253 – 097X. Seite 317. [1] (43 MB)
  2. Anton Mell: Hohe und niedere Strafgerichtsbarkeiten. Landgerichte und Burgfrieden in Steiermark. In: Anton Mell, Hans Pirchegger: Steirische Gerichtsbeschreibungen. Als Quellen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. I. Abteilung. Landgerichtskarte: Steiermark. In der Reihe: Quellen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Steiermark. I. Band. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark. Graz 1914. Allgemein: Seiten XX–XLIV. Zum Burgfried: Seite 229.
  3. Mell: Strafgerichtsbarkeiten, Seite XXVI.
  4. Manfred Straka: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Erläuterungen zur ersten Lieferung des Historischen Atlasses der Steiermark. Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, XXXI. Band. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Selbstverlag der HLK. Graz 1978. Seiten 207.
  5. Manfred Straka: Numerierungsabschnitte und Werbbezirke der Steiermark 1779/81. Karten im Maßstab 1:300.000. In: Historischer Atlas der Steiermark. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1977 1. Lieferung: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Blatt 2 (Blatt Nord).
  6. Manfred Straka: Steuergemeinden und Werbbezirke der Steiermark 1798–1810. Karten im Maßstab 1:300.000. In: Historischer Atlas der Steiermark. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1977. 1. Lieferung: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Blatt 4 (Blatt Nord)
  7. Manfred Straka: Katastralgemeinden und Werbbezirke der Steiermark 1818–1848. Karten im Maßstab 1:300.000. In: Historischer Atlas der Steiermark. Herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark - HLK. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 1977. 1. Lieferung: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850. Blatt 6 (Blatt Nord).

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