Moorshoven

Moorshoven
Wappen von Moorshoven

Moorshoven ist einer von 40 Ortsteilen der Mittelstadt Wegberg im Kreis Heinsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Moorshoven liegt südöstlich von Wegberg und wird direkt umgeben von den Ortsteilen Beeck im Nordwesten, Kipshoven im Nordosten, Rath-Anhoven im Südosten und Schönhausen im Süden. Der Ort wird im Süden vom Beeckbach tangiert, dessen ursprünglich am jetzigen Feuerwehrhaus entspringende Quelle 1906 verfüllt wurde.

Ausschnitt aus dem Urkataster von 1825
Siegel Adam II, 1345; Umschrift: S´[IGILLUM] ADE DE MOYRSHOVEN

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Ort lebten im Juni 2009 219 Einwohner. Es existieren zwei Gaststätten/Hotels mit Übernachtungsmöglichkeiten, vier landwirtschaftliche Betriebe und ein Elektrobetrieb. Eine Bushaltestelle sorgt für Verbindung nach Wegberg, Mönchengladbach und Erkelenz.

Gaststätte Maydt 1911

1869 wurde in Moorshoven die erste Dampfmaschine der Gemeinde Beeck in Betrieb genommen. Sie hatte 8 PS und trieb die Maschinen einer Flachsschwingerei und Wattefabrik in der Steinstraße Nr.12 (Winand Büschgens) an. Seit dem frühen Mittelalter, bis um 1924, führte die Landstraße "Neußerbahn" durch den Ort, die Wassenberg, via Schwanenberg, mit Mönchengladbach-Rheindahlen verband.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Ortsansicht mit Kapelle, um 1880
  • Hagelkreuz. 1770 erste Erwähnung. 1940 von deutschen Soldaten abgeräumt, um ihren schweren Fahrzeugen die Durchfahrt zu ermöglichen. 1945 von der Dorfgemeinschaft neu errichtet. Der alte, gusseiserne Korpus wurde wiederverwendet. Im Rückblick auf die Zeit des Nationalsozialismus und Krieges wurde die Inschrift "Im Kreuz allein ist Heil" gewählt.
  • Haus Morshoven. Ehemals landtagsfähiger Rittersitz, die mittelalterliche Wasserburg der Herren von Morshoven. Im 19. Jahrhundert wurden die inzwischen verfallenen Gemäuer durch eine Hofanlage ersetzt. Die Wassergräben der früheren Burg sind heute noch erkennbar.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm von Morshoven wird in einer Urkunde des Konvents der hl. Maria zu Roermond aus dem Jahr 1242 als Zeuge einer Schenkung des Herrn von Saffenberg genannt. Erste urkundliche Erwähnung eines Herrn von Morshoven (in früheren Schreibweisen erscheint der Ortsname als Morshoven, Moirshoven oder Moershoven).
  • Adam II von Morshoven (vor 1290 - 28. November 1370), trat 1316 als Ritter in den Dienst der Stadt Köln. 1354 wurde er als Vogt im Amt Wassenberg genannt.
  • Franko von Morshoven, einer der drei Söhne Adams II, wurde 1354 als Landfriedensbrecher durch das Erzbischofstum Köln verurteilt und hingerichtet. Ihm wurde u.a. Entführung, Geiselnahme und Brandstiftung vorgeworfen.
  • Arnold Ellinghoven (27. November 1813 - 28. Dezember 1890), genannt "Schur Nölleske". Heilpraktiker und Wohltäter, besonders für die Pfarrkirche in Beeck. Er wohnte im Haus Steinstrasse Nr. 14
  • Hermann Hubert Vasters (22. Januar 1817 - 1. August 1890), Landwirt in Moorshoven und Bürgermeister der Gemeinde Beeck, von 1855 bis 1890. Er bewohnte Haus Morshoven.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Moorshoven
  • Dorfgemeinschaft Moorshoven
  • St.-Martin-Gesellschaft. Gegründet 1913. Organisiert den traditionellen Martinszug durch die Orte Moorshoven, Bissen, Felderhof und Schönhausen.

Literatur

  • Auler, Jost, Vorindustrielle Farbreihen am linken Niederrhein. In: Natur- und Landschaftskunde, Krefeld 2000, Heft 1 , S. 22-24
  • Auler, Jost, Zwei weitere Farbstößel vom linken Niederrhein. In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Berichte aus der Arbeit des Museums, 2000, S. 12-13
  • Auler, Jost, Zwei bemerkenswerte Bodenfunde aus Wegberg-Moorshoven. In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2001, S. 39-41
  • Föhl, Walter, Die Herren von Morshoven. In: Heimatkalender des Kreises Erkelenz 1966, S. 39-51
  • Limburg Bernd, 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Moorshoven. Entstehung und Geschichte 1894 - 1994, 2004
  • Vasters, Anton, Die Jlokk möt dä Baasch In: Oos Platt, Nr. 32 Heinsberg 1996, S. 6
  • Vasters, Anton, Haus Morshoven und seine Besitzer (1242 - 1994). In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2004, S. 15-28
  • Vasters, Anton, Die Franziskuskapelle in Moorshoven. In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2005, S. 51-54
  • Vasters, Anton, Schenk- und Gastwirtschaften in Moorshoven. In: Aus der Geschichte des Erkelenzer Landes Bd. 20, 2006, S. 161-180
  • Vasters, Anton, Der Hülsenhof in Moorshoven. In: Berker Bote, Nr.25, 2008, S. 9-11

Weblinks

Freiwillige Feuerwehr Moorshoven

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