- Motorsense
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Eine Motorsense, in leistungsstärkerer Ausführung meist Freischneider genannt, ist ein motorangetriebenes Gerät zum Mähen von Gras, krautigen Pflanzen oder holzigem Gestrüpp. Leistungsstärkere Geräte können bei Ausrüstung mit einem Kreissägeblatt auch zum Abschneiden von kleineren Gehölzen bis etwa sieben Zentimeter Stammdurchmesser, etwa bei Durchforstungsarbeiten, eingesetzt werden. Der Einsatz zum Mähen erfolgt im gewerblichen Einsatz aufgrund der vergleichsweise geringen Flächenleistung vorzugsweise dort, wo aufgrund Hanglage, schlechter Zugänglichkeit, Enge bzw. Hindernissen oder mangelnder Bodentragfähigkeit größere Geräte wie Balkenmäher oder Mulcher nicht eingesetzt werden können. Als Antrieb dienen bei leistungsschwächeren Motorsensen teilweise Elektromotore, im übrigen aber gewichtssparend konstruierte Zwei- oder Viertakt-Benzinmotore bis etwa 4 kW Leistung.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Funktion und Aufbau
Das Funktionsprinzip ist bei Motorsense und Freischneider gleich: Mittels einer Welle wird vom Motor, teilweise über ein Getriebe, ein schnellrotierendes Schneidwerkzeug angetrieben, welches das zu mähende Gut im sogenannten Freischnittverfahren ohne Gegenschneide schneidet. Als Schneidwerkzeuge sind verschiedene Systeme gebräuchlich, entweder ein oder mehrere an einem Fadenkopf montierte robuste Fäden aus Nylon, Scheiben mit Kunststoffflügeln als Messer oder stählerne Messerscheiben bzw. Kreissägeblätter. An leistungsschwächeren Motorsensen findet sich in der Regel nur ein Fadenkopf als Schneidwerkzeug.
Der Motor sitzt bei kleinen, leistungsschwächeren Geräten unmittelbar über dem Mähkopf, bei leistungsstärkeren Geräten jedoch in der Regel als Ausgleichsgewicht am oberen Ende des Sensenstiels. Kleinere Geräte werden an einer Griffkonstruktion gehalten, größere Geräte haben zusätzlich einen Trageriemen oder ein Tragegeschirr zum Umhängen. Es sind auch Geräte verfügbar, bei denen der Motor auf einer vom Geräteführer zu tragenden Kraxe montiert ist und der Schneidkopf über eine teilweise biegsame Welle angetrieben wird.
Messerscheiben
Die Messerscheibe eines Freischneiders kann je nach Einsatzbereich verschiedene Formen haben: zweischneidiges Doppelmesser („Grasschneideblatt“) für leichte Beanspruchung beim Mähen von Gras, sternförmige Messer („Dickichtmesser“) für das Mähen von verfilztem Gras oder Gestrüpp oder Kreissägeblätter für das Entfernen von Gehölzen bis hin zu dünnen Bäumen.
Fadenköpfe
Die in einem Fadenkopf befestigten Fadenstücke oder auf einer Spule aufgerollten Fäden werden im Betrieb durch die Fliehkraft gespannt und schlagen die Grashalme ab. Sie haben den Vorteil, sich an Hindernisse (Steine, Mauern, Bäume) anzupassen; empfindliche Baumrinden oder Wände werden dadurch bei versehentlicher Berührung weniger stark geschädigt, man kann dicht bis an das Objekt heran mähen.
Die Fäden sind – im Gegensatz zu den Messerscheiben – sehr einfach zu ersetzen: ist das Ende des Fadens verschlissen, wird entweder ein neues Stück eingesetzt oder der Faden einfach weiter aus der im Fadenkopf befindlichen Spule herausgezogen. Bei vielen Motorsensen wird das Nachziehen des Fadens durch einen halbautomatischen Mechanismus erleichtert. Man klopft den Mähkopf auf den Boden und gibt dabei leicht Gas. Durch das Klopfen auf den Boden wird ein großer Knopf eingedrückt, der den Faden freigibt, so dass ein weiteres Stück des aufgespulten Fadens durch die Fliehkraft aus dem Kopf gezogen wird.
Sicherheit
Die Geräte sollten nur mit der entsprechenden Sicherheitsausrüstung betrieben werden:
- Bei Motorsensen: Fadenabdeckung, Schutzbrille, festes Schuhwerk
- Bei Freischneidern: Messerabdeckung, Schutzbrille, Gehörschutz, Schnittschutzanzug, Handschuhe, Sicherheitsschuhe.
Wegen der von herumgeschleuderten Steinchen o. ä. ausgehenden Gefahr darf sich außer dem Geräteführer nach den Vorschriften der deutschen Berufsgenossenschaften ferner niemand im Umkreis (15 m) des arbeitenden Gerätes aufhalten.[3]
Geschichte
Ein Vorläufer der Motorsense ist die Mulchmähsichel[4]. Sie ist ein Gerät zum Mähen von Unkraut in unübersichtlichen, kleinen oder steilen Grünbereichen wie z. B. Weinbergen. Die Mulchmähsichel wurde 1962 von Klaus Thormaehlen erfunden. Eine Realisierung fand jedoch nie statt.
Hersteller
- Denqbar
- Dolmar
- Echo/Kioritz
- Efco
- Honda
- Husqvarna
- McCulloch
- Kaaz
- Kawasaki
- Komatsu Zenoah/Redmax
- Marunaka
- Maruyama
- MTD
- Oleo Mac
- RYOBI
- Shindaiwa
- Solo
- Stihl
- Tanaka
- Shibaura
Siehe auch
Weblinks
Commons: Rasentrimmer, Motorsensen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Horst Eichhorn (Herausgeber): Landtechnik. 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1952/1999, ISBN 3-8001-1086-5, S. 427
- ↑ Ulrich Sachweh (Herausgeber): Der Gärtner, Band 3, Baumschule, Obstbau, Samenbau, Gemüsebau. 2. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1986/1989, ISBN 3-8001-1148-9, S. 20 f.
- ↑ Informationsbroschüre "Waldarbeit" der Arge der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften, Kassel 1999, S. 16
- ↑ Gebrauchsmuster DE1851396U: Mulch-Mäh-Sichel. Veröffentlicht am 10. Mai 1962, Erfinder: Klaus Thormaehlen.
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