Mragowo

Mragowo
Mrągowo
Wappen von Mrągowo
Mrągowo (Polen)
DEC
Mrągowo
Mrągowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Mrągowo
Fläche: 14,8 km²
Geographische Lage: 53° 52′ N, 21° 18′ O53.86666666666721.37Koordinaten: 53° 52′ 0″ N, 21° 18′ 0″ O
Einwohner: 21.686 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 11-700 bis 11-709
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Zweige: Tourismus
Straße: EłkOlsztyn
Nächster int. Flughafen: Warschau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeisterin: Otolia Siemieniec
Adresse: ul. Królewiecka 60 A
11-700 Mrągowo
Webpräsenz: www.mragowo.um.gov.pl

Mrągowo [mrɔŋˈgɔvɔ] (bis 1947 Ządźbork) (deutsch Sensburg, masurisch Ządźbork) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren etwa 60 km östlich von Olsztyn. Die Stadt und deren Umgebung sind ein beliebtes touristisches Reiseziel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um 1348 errichtete der Deutsche Orden eine hölzerne Burg, die Sensburg in der Gegend des heutigen Mrągowo. Ihr Name weist jedoch auf eine vorherige ältere Siedlung (prußisch „sena“, „senas“: alt, altertümlich) hin. Durch diese Burg entwickelte sich eine Siedlung, die 1397 erstmals urkundlich erwähnt wurde und möglicherweise bereits 1404 bis 1407 das Stadtrecht nach Kulmer Recht erhielt. Gesichert ist die (erneute) Vergabe des Stadtrechtes 1444 vom Hochmeister Konrad von Jungingen. Der Name des Ortes war damals bereits Sensburg. Die Lebensgrundlage für den Ort lieferten vor allem die umliegenden Wälder sowie die Landwirtschaft.

Während des 16. und 17. Jahrhundert zerstören mehrfach Brände die Stadt, so 1568, 1693 und 1698. 1657 wütete die Pest, von 1708 bis 1711 eine Cholera-Epidemie in der Stadt. Auch während der Napoleonischen Kriege mit Russland wurde der Ort abermals zerstört.

1818 wurde Sensburg Sitz des Landkreises Sensburg und 1897 erhielt der Ort Anschluss an das Eisenbahnnetz. Bei der Abstimmung am 11. Juli 1920 im Abstimmungsgebiet Allenstein wurden in Stadt und Kreis Sensburg 34.334 Stimmen für den Verbleib bei Deutschland und nur 25 für den Anschluss an das wiedergegründete Polen abgegeben (bei der Volkszählung 1890 waren dagegen noch 65% der Bevölkerung des Kreises der polnischen Nationalität zugerechnet worden).

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt am 26. Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen und dabei zu etwa 20% zerstört. Am 28. Mai 1945 wurde die Stadt in polnische Verwaltung übergeben und der Großteil der verbliebenen deutschen Bevölkerung, soweit nicht bereits geflohen, vertrieben. Die Stadt erhielt zunächst den polnischen Namen Ządźbork, 1947 wurde sie dann zu Ehren des Sprachforschers Christoph Cölestin Mrongovius (1764–1855) in Mrągowo umbenannt.

Einwohnerentwicklung

  • 1875: 3.321
  • 1890: 3.562, davon 250 Katholiken und 115 Juden
  • 1939: 9.880
  • 2007: 21.663[2]

Ansichten

Rathaus 2007
Gerichtsgebäude um 1898

Das Wappen

Wappen um 1939

Um die Entstehung des Wappens rankt sich eine Sage. Als im 15. Jahrhundert die Stadt wuchs, waren die Viehherden der Einwohner durch wilde Tiere aus den umliegenden Wäldern gefährdet. Unter diesen befand sich auch ein Bär, der regelmäßig Vieh riss oder Honig stahl. Nach erfolglosen Versuchen, das Tier zu erlegen, wurde es schließlich durch Militäreinheiten verfolgt. Diese verwundeten das Tier nur durch einen Schuss an der Tatze und der Bär konnte fliehen. Nach einer Verfolgung wurde das Tier bei Rastenburg erlegt. Um zu beweisen, dass es sich wirklich um das fragliche Tier handelte, wurde seine Tatze nach Sensburg gebracht.

Sehenswürdigkeiten

  • die gut erhaltene Altstadt
  • die evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert
  • die St.-Adalbert-Kirche (kościół św. Wojciecha) aus dem 19. Jahrhundert
  • das Rathaus von 1825
  • der alte Deutsche Friedhof
  • der Bismarckturm

Bedeutende Persönlichkeiten

  • Georg Riedel (* 1676; † 1738), Komponist
  • Arthur Titius (* 1864; † 1936), ev. Theologe
  • Hans Hallervorden (* 1872; † 1968), Garteninspektor
  • Ernst Wiechert (* 1887; † 1950 in Stäfa am Zürichsee in der Schweiz), Dichter
  • Richard von Hegener (* 1905; † 1981), hochrangiger NS-Beamter
  • Johannes Dudda (*1927; gest. 1989 in Weimar), Wissenschaftler u. Museologe
  • Joachim Philipkowski (* 26. Februar 1961), Fußballspieler beim 1. FC Nürnberg
  • Wojciech Malajkat (*16. Januar 1963), Schauspieler und Regisseur

Gmina Mrągowo

Zur umliegenden Landgemeinde Mrągowo hat 7.553 Einwohner[1]. Folgende Ortschaften gehören der Gemeinde an;

polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)
polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)
polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)
Bagienice Alt Bagnowen
1938–45 Althöfen
Krzosowo Krzossowen
1938–45 Kreuzeck
Poręby Poremben
Bagienice Małe Klein Bagnowen
1929–45 Bruchwalde
Krzywe Krummendorf Probark Proberg
Bagnowski Dwór Gut Bagnowen
1938–45 Gut Althöfen
Kucze Kutzen Rodowo Rodowen
1938–45 Heinrichsdorf
Boża Wólka Bosembwolka
1938–45 Dreißighuben
Lasowiec Sternwalde Ruska Wieś Reuschendorf
Boże Bosemb
1938–45 Bussen
Lembruk Langenbrück Rydwągi Rudwangen
Boże Małe Waldhausen Marcinkowo Mertinsdorf Sądry Zondern
Brodzikowo Marienhof Miejski Las Sobięcin Kleinsruh
Budziska Budzisken
1929–45 Wachau
Mierzejewo Mnierczeiewen
1928–45 Mertenau
Szczerzbowo Scziersbowen
1927–45 Talhausen
Czerniak Schwarzwald Młynowo Mühlenthal Szestno Seehesten
Czerwonki Czerwanken
1930–45 Rotenfelde
Muntowo Muntowen
1938–45 Muntau
Troszczykowo Troszigberg
1936–45 Trotzigsberg
Dobroszewo Freynowen
1938–45 Freihof
Nikutowo Nikutowen
1938–45 Niekuten
Tymnikowo Timnikswalde
1938–45 Ratswalde
Gązwa Gonswen
1938–45 Gansen
Notyst Dolny Nieder Notisten Użranki Königshöhe
Głazowo Neu Grabowen
1938–45 Neugrabendorf
Notyst Mały Klein Notisten Wierzbowo Wiersbau
1938–45 Lockwinnen
Gniazdowo Notyst Wielki Groß Notisten Witomin Friedrichsberg
Grabowo Grabowen
1938–45 Grabendorf
Nowe Bagienice Neu Bagnowen
1938–45 Borkenau
Wola Muntowska Muntowenwolla
Gronowo Grunau Nowy Probark Neu Proberg Wólka Bagnowska Bagnowenwolka
1929–45 Tiefendorf
Gwiazdowo Sternfelde Palestyna Wólka Baranowska Bieberstein
Joachimowo Joachimowen
1938–45 Joachimshuben
Pełkowo Pelkshof Wymysły Wymisly
1938–45 Katzenbuckel
Karwie Karwen Piotrówka Petersberg Wyszembork Weißenburg
Kiersztanowo Kerstinowen
1938–45 Kersten
Polska Wieś Polschendorf
1928–45 Stangenwalde
Zalec Salza
Kosewo Kossewen
1938–45 Rechenberg
Popowo Salęckie Pfaffendorf Zawada Sawadden
1938–45 Balz
Kosewo Górne Ober Kossewen
1938–45 Oberrechenberg
Porębiska Porembischken
1938–45 Vierwinden
Żniadowo Schniodowen
1938–45 Schniedau

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
  2. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

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