- Mrągowo
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Mrągowo Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Mrągowo Fläche: 14,8 km² Geographische Lage: 53° 52′ N, 21° 18′ O53.86666666666721.3Koordinaten: 53° 52′ 0″ N, 21° 18′ 0″ O Einwohner: 21.712
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 11-700 bis 11-709 Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NMR Wirtschaft und Verkehr Straße: DK 16: (Litauen–) Poćkuny–Ełk ↔ Olsztyn–Grudziądz–Dolna Grupa DK 59: Giżycko ↔ Rozogi DW 591: Michałkowo–Kętrzyn → Mrągowo
DW 600: Szczytno–Rybno → MrągowoNächster int. Flughafen: Warschau Gemeinde Gemeindeart: Stadtgemeinde Fläche: 14,8 km² Einwohner: 21.712
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 1467 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 2810011 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeisterin: Otolia Siemieniec Adresse: ul. Królewiecka 60 A
11-700 MrągowoWebpräsenz: www.mragowo.um.gov.pl Mrągowo [mrɔŋˈgɔvɔ] (bis 1947 Ządźbork) (deutsch Sensburg, masurisch Ządźbork) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Stadt liegt etwa 60 km östlich von Olsztyn (Allenstein) am Rand der Masurischen Seenplatte in Ostpreußen.
Geschichte
Um 1348 errichtete der Deutsche Orden eine hölzerne Burg, die Sensburg in der Gegend des heutigen Mrągowo. Ihr Name weist jedoch auf eine vorherige ältere Siedlung (prußisch „sena“, „senas“: alt, altertümlich) hin. Durch diese Burg entwickelte sich eine Siedlung, die 1397 erstmals urkundlich erwähnt wurde und möglicherweise bereits 1404 bis 1407 das Stadtrecht nach Kulmer Recht erhielt. Gesichert ist die (erneute) Vergabe des Stadtrechtes 1444 vom Hochmeister Konrad von Jungingen. Der Name des Ortes war damals bereits Sensburg. Die Lebensgrundlage für den Ort lieferten vor allem die umliegenden Wälder sowie die Landwirtschaft.
Während des 16. und 17. Jahrhundert zerstören mehrfach Brände die Stadt, so 1568, 1693 und 1698. 1657 wütete die Pest, von 1708 bis 1711 eine Cholera-Epidemie in der Stadt. Auch während der Napoleonischen Kriege mit Russland wurde der Ort abermals zerstört.
1818 wurde Sensburg Sitz des Landkreises Sensburg und 1897 erhielt der Ort Anschluss an das Eisenbahnnetz. Bei der Abstimmung am 11. Juli 1920 im Abstimmungsgebiet Allenstein wurden in Stadt und Kreis Sensburg 34.334 Stimmen für den Verbleib bei Deutschland und nur 25 für den Anschluss an das wiedergegründete Polen abgegeben (bei der Volkszählung 1890 waren dagegen noch 65% der Bevölkerung des Kreises der polnischen Nationalität zugerechnet worden).
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt am 26. Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen und dabei zu etwa 20% zerstört. Am 28. Mai 1945 wurde die Stadt polnischer Verwaltung unterstellt. Es begann die Zuwanderung von Polen und Ukrainern aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an ihren Heimatorten von der zuständigen Sowjetkommandantur vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatsangehörigkeit anzunehmen oder auszuwandern. Der Großteil der verbliebenen deutschen Bevölkerung, soweit nicht bereits geflohen, wurde aufgrund der Bierut-Dekrete vertrieben. Die Stadt erhielt zunächst den polnischen Namen Ządźbork, 1947 wurde sie dann zu Ehren des Sprachforschers Christoph Cölestin Mrongovius (1764–1855) in Mrągowo umbenannt.
Die Stadt und ihre Umgebung sind heute ein beliebtes touristisches Reiseziel.
Einwohnerentwicklung
- 1875: 3.321
- 1890: 3.562, davon 250 Katholiken und 115 Juden
- 1939: 9.880
- 2007: 21.663[3]
Partnerstädte
- Grünberg, Hessen, Deutschland – seit 1993
- Limanowa, Polen – seit 2006
- Selenogradsk, Russland
Ansichten
Das Wappen
Um die Entstehung des Wappens rankt sich eine Sage. Als im 15. Jahrhundert die Stadt wuchs, waren die Viehherden der Einwohner durch wilde Tiere aus den umliegenden Wäldern gefährdet. Unter diesen befand sich auch ein Bär, der regelmäßig Vieh riss oder Honig stahl. Nach erfolglosen Versuchen, das Tier zu erlegen, wurde es schließlich durch Militäreinheiten verfolgt. Diese verwundeten das Tier nur durch einen Schuss an der Tatze und der Bär konnte fliehen. Nach einer Verfolgung wurde das Tier bei Rastenburg erlegt. Um zu beweisen, dass es sich wirklich um das fragliche Tier handelte, wurde seine Tatze nach Sensburg gebracht.
Sehenswürdigkeiten
- die gut erhaltene Altstadt
- die evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert
- die St.-Adalbert-Kirche (kościół św. Wojciecha) aus dem 19. Jahrhundert
- das Rathaus von 1825
- der alte Deutsche Friedhof
- der Bismarckturm
Bekannte Persönlichkeiten
- Georg Riedel (* 1676; † 1738), Komponist
- Arthur Titius (* 1864; † 1936), ev. Theologe
- Hans Hallervorden (* 1872; † 1968), Garteninspektor
- Bernhard Pawelcik (* 1880; † 1970), Verwaltungsjurist, Bürgermeister der Ordensstadt Marienburg
- Ernst Wiechert (* 1887; † 1950 in Stäfa am Zürichsee in der Schweiz), Dichter
- Richard von Hegener (* 1905; † 1981), hochrangiger NS-Beamter
- Johannes Dudda (* 1927; † 1989 in Weimar), Wissenschaftler u. Museologe
- Udo Lattek (* 1935), Fußballspieler und -trainer
- Barbara Ahrons (* 1944), Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete
- Joachim Philipkowski (* 1961), Fußballspieler beim 1. FC Nürnberg
- Wojciech Malajkat (* 1963), Schauspieler und Regisseur
- Marta Golota (* 1988), Spielerin in der Deutschen Tischtennis-Bundesliga
Gmina Mrągowo
Die umliegende Landgemeinde Mrągowo hat 7683 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010). Folgende Ortschaften gehören der Gemeinde an:
polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)Bagienice Alt Bagnowen
1938–1945 AlthöfenKrzosowo Krzossowen
1938–1945 KreuzeckPoręby Poremben Bagienice Małe Klein Bagnowen
1929–1945 BruchwaldeKrzywe Krummendorf Probark Proberg Bagnowski Dwór Gut Bagnowen
1938–1945 Gut AlthöfenKucze Kutzen Rodowo Rodowen
1938–1945 HeinrichsdorfBoża Wólka Bosembwolka
1938–1945 DreißighubenLasowiec Sternwalde Ruska Wieś Reuschendorf Boże Bosemb
1938–1945 BussenLembruk Langenbrück Rydwągi Rudwangen Boże Małe Waldhausen Marcinkowo Mertinsdorf Sądry Zondern Brodzikowo Marienhof Miejski Las Sobięcin Kleinsruh Budziska Budzisken
1929–1945 WachauMierzejewo Mnierczeiewen
1928–1945 MertenauSzczerzbowo Scziersbowen
1927–1945 TalhausenCzerniak Schwarzwald Młynowo Mühlenthal Szestno Seehesten Czerwonki Czerwanken
1930–45 RotenfeldeMuntowo Muntowen
1938–45 MuntauTroszczykowo Troszigberg
1936–45 TrotzigsbergDobroszewo Freynowen
1938–1945 FreihofNikutowo Nikutowen
1938–1945 NiekutenTymnikowo Timnikswalde
1938–1945 RatswaldeGązwa Gonswen
1938–1945 GansenNotyst Dolny Nieder Notisten Użranki Königshöhe Głazowo Neu Grabowen
1938–1945 NeugrabendorfNotyst Mały Klein Notisten Wierzbowo Wiersbau
1938–1945 LockwinnenGniazdowo Notyst Wielki Groß Notisten Witomin Friedrichsberg Grabowo Grabowen
1938–1945 GrabendorfNowe Bagienice Neu Bagnowen
1938–1945 BorkenauWola Muntowska Muntowenwolla Gronowo Grunau Nowy Probark Neu Proberg Wólka Bagnowska Bagnowenwolka
1929–1945 TiefendorfGwiazdowo Sternfelde Palestyna Wólka Baranowska Bieberstein Joachimowo Joachimowen
1938–1945 JoachimshubenPełkowo Pelkshof Wymysły Wymisly
1938–45 KatzenbuckelKarwie Karwen Piotrówka Petersberg Wyszembork Weißenburg Kiersztanowo Kerstinowen
1938–1945 KerstenPolska Wieś Polschendorf
1928–1945 StangenwaldeZalec Salza Kosewo Kossewen
1938–1945 RechenbergPopowo Salęckie Pfaffendorf Zawada Sawadden
1938–1945 BalzKosewo Górne Ober Kossewen
1938–1945 OberrechenbergPorębiska Porembischken
1938–1945 VierwindenŻniadowo Schniodowen
1938–1945 SchniedauVerweise
Weblinks
Wikisource: Senßburg in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
- Offizielle Website der Stadt (mehrsprachig)
- Informationen über die Stadt (deutsch)
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
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