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Märkt Stadt Weil am RheinKoordinaten: 47° 38′ N, 7° 35′ O47.6260083333337.5810166666667260Koordinaten: 47° 37′ 34″ N, 7° 34′ 52″ O Höhe: 260 m ü. NN Fläche: 1,38 Einwohner: 850 (2007) Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 79576 Vorwahl: 07621 Märkt ist der nördlichste und von der Fläche kleinste Stadtteil von Weil am Rhein. Märkt liegt zwischen der Kernstadt und der Gemeinde Efringen-Kirchen. Nördlich des Dorfkerns verläuft die Kander, die ein paar Kilometer weiter in den Rhein mündet. Seine erste urkundliche Erwähnung erfuhr der Ort 1169 als Matro. Vor der Begradigung des Rheines lag der Ort an einer Schlinge des Flusses und war lange Zeit Fischerdorf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1169 wurde Märkt in einer Streitakte zwischen Kloster Stein am Rhein und den Freiherren von Kirchen als Matro erwähnt. Weitere urkundliche Erwähnungen waren 1215 als Matir, 1241 als Matro und 1354 als Merkt. Der Name geht auf eine vorgermanische Gewässerbezeichnung zurück. Aufgrund des schmalen Gebietsstreifens zwischen dem Rhein und Eimeldingen dürfte es ein Ausbauort von Eimeldingen gewesen sein.[1] Märkt gehörte, wie viele andere in der Umgebung, zum Herrschaftsbereich der Herren von Rötten, die Lehensleute der Basler Bischöfe waren.[2]
Das ehemalige Fischerdorf liegt mit 260 Metern vergleichsweise tief und damit im Überflutungsbereich des Rheins. Einen Teil seiner Gemarkungsfläche verlor Märkt durch die Überflutung einiger Inseln auf dem Rhein. Mit der Korrektur des Stromverlaufs des Rheins 1918 ging der letzte Rest an bewirtschafteter Inselfläche verloren. Der Bau des Stauwehrs zwischen 1928 und 1932 am neu erschlossenen Rheinseitenkanal brachte dem Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung. Allerdings gingen damit auch die Möglichkeiten der Fischerei deutlich zurück. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort fast vollständig zerstört. Ende der 1950er Jahre wurde die A 5 bis nach Märkt geführt.
Am 1. Januar 1975 wurde der Ort gegen den Willen der Bevölkerung nach Weil am Rhein eingemeindet.
Wappen
Das Wappen zeigt einen schwarzen Anker auf silbernem (weißen) Grund. Es deutet auf den Urberuf des Dorfes, die Fischerei, hin und wurde seit 1908 auf Vorschlag des Generallandesarchivs verwendet.[3]
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Infrastruktur
Ortsbild und Bauwerke
Märkt ist ein Haufendorf mit lockerer Bebauung. Durch die A 98 wird die Gemarkungsfläche in zwei Hälften unterteilt. Im östlichen Teil befindet sich der Dorfkern, im westlichen Teil ausschließlich ein Industriegebiet. Größte Firma am Ort ist der Automatisierungstechnikhersteller Conductix-Wampfler.
Die evangelische Kirche in Märkt geht auf das späte 14. oder frühe 15. Jahrhundert zurück. Im Chor befinden sich Fresken des 15. Jahrhunderts; sie wurden 1959 restauriert.[4] Der Innenraum der gotischen Saalkirche und der Chor sind durch einen Triumphbogen abgetrennt.
Das 1932 fertiggestellte Stauwehr Märkt bildet den südlichen Ausgangspunkt des Rhein-Seiten-Kanals. Das Wehr südwestlich des Dorfkerns ist Teil der Usine Hydroélectrique de Kembs. 1944 wurde es durch britischen Bombenbeschuss teilweise beschädigt. Seit 1995 ist es ein für Fußgänger und Radfahrer öffentlich begehbarer Steg über den Altrhein zur Île de Rhin. Ein paar Kilometer flussabwärts befinden sich die Isteiner Schwellen.
Bildung
In Märkt befindet sich eine nach dem Künstler Hermann Daur benannte Grundschule und ein evangelischer Kindergarten.
Verkehr
Märkt befindet sich verkehrstechnisch in einer Randlage, liegt aber trotzdem nur wenige Kilometer vom überregionalen Straßennetz entfernt. Durch den Ort verläuft die Hauptstraße (Rheinstraße) in Ost-Südwest-Richtung. Nach Osten führt sie zur B3 und von dort weiter auf die A 98. Nach Südwesten verläuft sie parallel zum Rhein und führt zum Weiler Hafen weiter nach Friedlingen. Im Ortskern zweigt eine weitere Straße nach Südosten und führt durch ein bewaldetes Gebiet nach Haltingen. Auf Märkter Gemarkung befindet sich teilweise das Autobahndreieck Weil am Rhein.
Literatur
- Fritz Schülin: Märkt: kleine Ortschronik mit Beiträgen zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Weil am Rhein 1976.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Lörrach (Hrsg.): Der Landkreis Lörrach, Band II (Kandern bis Zell im Wiesental), Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 800.
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg 6. Regierungsbezirk Freiburg, Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 978-3170071742, S. 908
- ↑ Harald Huber: Wappenbuch Landkreis LörrachÄ, ISBN 3-87799-046-0, Seite 132.
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg 6. Regierungsbezirk Freiburg, Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 978-3170071742, S. 763
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