Nassenbeuren

Nassenbeuren
Nassenbeuren
Koordinaten: 48° 5′ N, 10° 30′ O48.07861111111110.506666666667584Koordinaten: 48° 4′ 43″ N, 10° 30′ 24″ O
Höhe: 584–595 m ü. NN
Einwohner: 845 (2005)
Postleitzahl: 87719
Vorwahl: 08261

Nassenbeuren ist ein Ortsteil der oberschwäbischen Stadt Mindelheim. Zum Ort gehören Lohhof und Wiesmühle.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt etwa drei Kilometer nördlich von Mindelheim und ist durch eine Gemeindestraße an den Hauptort angebunden. Im Osten wird der Ort durch den Mindelheimer Stadtwald begrenzt. Im Norden, Süden und Westen wird das Gebiet größtenteils landwirtschaftlich genutzt. Im Westen verläuft die Bundesstraße 16.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 1105 in einer Schenkungsurkunde erwähnt, als der Edelfreie Konrad von Balzhausen eine Reihe von Gütern dem Kloster St. Blasien schenkte. Hallstattzeitliche Grabhügel deuten aber auf einen wesentlich früheren Besiedlungszeitpunkt hin. Eine weitere Erwähnung fand der Ort im Jahre 1150, als ein Heinricus decanus de Nazzenburen eine Schenkung bezeugte. Das Katharinenkloster und das Kloster St. Blasien besaßen lange Zeit Güter im Ort. Schwigger von Mindelheim übergab 1297 St. Ulrich und Afra in Augsburg die Vogtei über zwei Höfe. Der Abt des Klosters St. Blasien bestätigte dem Inhaber des Maierhofes ein Wegerecht zur Kirche St. Vitus. Das Präsentationsrecht ging 1524 an Georg von Frundsberg über. Das Kloster St. Blasien trennte sich 1541 von allen Gütern im Ort. Margarethe von Frundsberg kaufte sie dem Kloster für 2398 Gulden ab. Um 1700 wurde die Kirche umgebaut und 1739 erweitert. Die Wallfahrtskirche Maria Schnee wurde 1656 durch die Gemeinde errichtet. Das erste Telefon im Ort wurde 1908 eingerichtet. Einen Bahnanschluss mit eigenem Bahnhof erhielt Nassenbeuren 1909 mit der Mittelschwabenbahn. Stromanschluss erhielt Nassenbeuren im Jahr 1913. Eine elektrische Straßenbeleuchtung wurde 1949 eingerichtet. In den beiden Weltkriegen kamen einige Soldaten aus Nassenbeuren um, der Ort selbst wurde nicht angegriffen, jedoch kam es ab dem 26. April 1945 zu Plünderungen durch Fremdarbeiter.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die Wallfahrtskirche Maria Schnee und die römisch-katholische Pfarrkirche St. Vitus. Etwa einen Kilometer südöstlich der Kirche befindet sich ein Sühnekreuz aus Tuffstein.[1]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

  • Franz Xaver Kleinheinz, Pianist und Komponist.
  • Joseph Schorer, Bildhauer
  • Martin Sontheimer, Historiker
  • Ludwig Zinth, Reichstagsabgeordneter und Bürgermeister von Ingenried

Sonstige Persönlichkeiten

  • Christoph von Schmid, Komponist des Weihnachtsliedes Ihr Kinderlein kommet und Kaplan, war von 1791 bis 1795 Kaplan in Nassenbeuren

Literatur

  • Dr. Hermann Haisch (Hrsg.): Landkreis Unterallgäu. Memminger Zeitung Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen 1987, ISBN 3980064921, S. 1158 bis 1159.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beschrebung des Sühnekreuzes. Abgerufen am 26. Juni 2010.

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