- Nationalpark Orjen
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Nationalpark Orjen Pirina poljan Tal Lage: Montenegro Besonderheit: Hochgebirge mit zahlreichen Glazialspuren, Karstphänomene, regenreichstes Gebiet Europas, seltene Tier- und Pflanzenarten, unberührtes Urwaldgebiet, UNESCO-Weltnaturerbe, Grünes Band Europa Nächste Stadt: Herceg Novi, Nikšić und Trebinje Fläche: 190 km² Gründung: 2007 [1] Besucher: ? Satellitenbild Naturschutz im Orjen 42.56666718.533333Koordinaten: 42° 34′ 0″ N, 18° 32′ 0″ ODer Nationalpark Orjen ist einer von sechs Nationalparks in Montenegro. Er umfasst das Orjen-Gebirge nordwestlich der Bucht von Kotor.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Pläne für einen Nationalpark Orjen gehen auf das Jahr 1960 zurück. Ein Teil des Gebietes zählt seit 1979 zum UNESCO-Weltnaturerbe der Bucht von Kotor. Die Regierung Montenegros hat im Jahr 2007 insgesamt 19.000 ha Grund für einen Nationalpark veranschlagt, jedoch ist die Umsetzung bis heute nicht über das bürokratische Prozedere hinausgekommen. Insbesondere fehlt noch jegliche wissenschaftliche Dokumentation. Der Plan zur Errichtung des Nationalparks wurde u. a. auf der Biodiversitäts-Konvention 2008 in Bonn vorgestellt.
Geographie
Der Orjen ist das einzige litorale Hochgebirge der Dinariden. Der Gebirgskörper grenzt sich durch eine eindrucksvolle 800 bis 1300 Meter hohe Steilstufe zum Meer („Megakliff“) und die Glazialprägung von der Umgebung ab. Als tektonisch gehobene Bruchscholle überragt der Orjen das 800 bis 900 Meter ü. NN liegende montenegrinisch-herzegowinische Karsthochland zudem um 1000 Meter. Als Bruchschollengebirge das hortsartig über der erosiv in das Hochkarstplateau eingeschnittenen Bucht von Kotor tront und mit einer Unterschied von 1894 m zwischen dem niedrigsten und höchsten Punt, spielt die Relieffenergie in der harschen Umwelt eine große Rolle. Die Landschaft die als Hyperkarst signifiziert von Karrenfeldern übersät ist kontrastiert mit reichen Vegetationstypen wie den immergrünen Hartlaubwäldern der unteren Lagen und den endemischen Tannen und Kiefernwäldern der Hochlagen.
Der Orjen nimmt insgesamt eine Fläche von 400 km² ein und verläuft über 25 km von der Herzegowina im Westen nach Montenegro im Osten. Er ist aus vier Karstplateaus die von scharfen Graten getrennt sind aufgebaut. Drei fast parallele Kämme kollidieren im Zubački kabao, Orjens höchstem Punkt. Die Hochflächen sind ihrer Höhe nach von Nord nach Süd angeordnet, wobei die nördlichste, die Bijela gora durch die Reovačka greda von der Mittelmeerküste abgeschirmt wird. Die weiteren Hochplateaus sind das Krivošije im Osten und das Pirina poljana and Vrbanj Westen.
Niederschlags- und reliefbegünstigt war der Orjen ein Zentrum der pleistozänen Vergletscherung der Balkanhalbinsel. Im Stau des Orjen-Gebirges steigt der Jahresniederschlag auf über 5000 mm jährlich an. Dies sind zugleich Europas höchste Niederschlagssummen, die eher für tropische Regenwaldregionen oder dem vom Monsun geprägten Ost-Himalaya typisch sind, als für den sommertrockenen mediterranen Raum. Insbesondere profitiert aber die Vegetation von den häufigen Niederschlägen, denn selbst großflächige Hochwälder sind auf dem ansonsten trockenen Kalkboden möglich.
Klima
Der Orjen-Nationalpark liegt im Bereich des subtropischen Winterregenklimas mit Hauptniederschlägen während des milden Winterwetters, wobei die anderen Jahreszeiten nicht wirklich trocken sind. Immerhin 25 Prozent des jährlichen Niederschlages fallen während der langen und heißen Sommermonate doch sind insbesondere Juni, Juli und August spürbar trockener. Durch die orografische Hebung der Luft beim Hinaufströmen auf das Gebirge erhöht sich der Niederschlag mit steigender Höhe bis 1900 Meter. Die durchschnittlichen Jahresniederschlagsmengen liegen zwischen 2500 Millimeter auf Meereshöhe und ca. 6400 Millimeter auf 1900 Meter Höhe. Der Schnee bleibt im Hochland gewöhnlich nicht vor November liegen und sammelt sich dann bis März oder April an. Die Aperzeit verläuft in den Hochlagen bis Anfang/Mitte Juni
Mit steigender Höhe sinkt die Temperatur. Die Tiefstwerte fallen jedoch moderat aus, da der Park lediglich etwa 10 Kilometer vom Mittelmeer entfernt liegt. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen im Gebiet Crkvice (940 Meter Höhe) liegen bei -3,2 bis 23,9 °C über das Jahr hinweg. In den niedrigeren Höhen unterhalb von etwa 500 Metern sind die Temperaturen im Durchschnitt höher. In Crkvice werden im Verlauf eines Jahres Tageshöchsttemperaturen von bis 34 °C erreicht. In Höhen über circa 1500 Meter werden die Temperaturen an heißen und trockenen Sommertagen durch häufige Sommergewitter und Schnee, den es bis zum Juni geben kann, gemäßigt. Eine gefährliche Mischung aus verdörrter Vegetation, niedriger Luftfeuchtigkeit und Gewittern führt häufig zu durch Blitzeinschlag verursachten Bränden.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Crkvice auf 940 m HöheJan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) 4,9 5,5 8,1 12,0 16,8 20,5 23,8 23,9 20,3 16,0 10,4 6,5 Ø 14,1 Min. Temperatur (°C) -3,2 -2,6 -0,3 3,4 7,3 10,1 12,4 12,2 9,6 5,7 2,0 -1,5 Ø 4,6 Niederschlag (mm) 584 474 507 386 204 134 74 142 256 499 720 642 Σ 4.622 Regentage (d) 12,4 12,5 11,9 11,8 10,3 8,8 6,3 6,8 6,9 10,0 14,0 14,0 Σ 125,7 Quelle: Quelle: « Klima von Crkvice (1960-1991)», Seite des Hydrometeorologischen Instituts MontenegroÖkologie
Station Höhe [m] Klimatyp (nach Köppen) Charakter Vegetationstyp Niederschlag [mm/a] Schneedeckendauer Zubački kabao 1894 Dfsc perhumides Mediterranes Schneeklima endemische oro-Mediterrane Rasengesellschaft mit Sesleria robusta und Iris orjenii ca. 6250 ca. 140 Tage Crkvice 940 Cfsb (fs= ohne Sommertrockenheit), perhumides mediterranes Gebirgsklima hygro- und thermophiler Tannen-Buchenwald mit reliktischen Karst-Blockhalden Tannenwäldern 4622 70 Tage Risan 0 Cs’’a (s’’= zweifache winterliche Niederschlagsperiode), perhumides mediterranes Küstenklima Exklave des reliktischen Lorbeerwaldes im Mittelmeer mit Nerium oleander und Laurus nobilis 3500 2 Tage * ökologisch-meteorologische Tabelle mit Kennwerten des Klimas auf einem 15 km langen Transsekt zwischen dem Gebirgsfuß am Mittelmeer und dem höchsten Gebirgsgipfel im Orjen.
Spezielle Schutzzonen
Alle natürlichen Vorkommen der Schlangenhaut-Kiefer (Pinus heldraichii) sind im Orjen als Reservat ausgewiesen. [2]
Quellen
- ↑ http://www2.undp.org.yu/montenegro/files/reports/ee/SEA%20Draft%20Final%20Report%207%20sep%2007.pdf
- ↑ http://www.energy-conference.com/documents/Spatial_plan_of_Montenegro_until_2020.pdf
Weblinks
Commons: Orjen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Flächennutzungs-Master-Plan der Regierung Montenegros von 2005 (PDF-Datei; 3,19 MB)
- Karte der Schutzgebiete im Westbalkan, UNEP-WCMC (PDF-Datei; 4,68 MB)
- NGOs zum aktuellen Entwurf des Flächennutzungsplans in Montenegro
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