Nationalratswahl in Österreich 2002

Nationalratswahl in Österreich 2002
Nationalratswahl 2002
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1,7%
(-4,0%)
Sonst.
1999

2002



Altes Parlamentslogo

Die Nationalratswahl am 24. November 2002 war die 22. in der Geschichte Österreichs. Aus der Wahl ging eine gestärkte ÖVP hervor, die zum ersten Mal seit der Nationalratswahl 1966 stimmenstärkste Partei wurde. Die FPÖ bekam nur noch rund ein Drittel ihrer Stimmen im Vergleich zum letzten Mal. ÖVP und FPÖ zusammen, deren Koalition oft als „Schwarz-blaue Regierung“ bezeichnet wird, haben leicht verloren, SPÖ und Grüne konnten leicht zulegen, jedoch kaum von den Stimmenverlusten der FPÖ profitieren.

Inhaltsverzeichnis

Politisches Vorfeld

Seit der Nationalratswahl im Jahr 1999 waren nur noch vier Parteien im österreichischen Nationalrat vertreten. Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik gab es eine Koalitionsregierung zwischen FPÖ und ÖVP, die jedoch vorerst nur zweieinhalb Jahre halten sollte.

Aufgrund des Zerbrechens der FPÖ-ÖVP-Koalition im Herbst 2002 in Folge des außerordentlichen Knittelfelder FPÖ-Parteitages musste in Österreich neu gewählt werden. Unmittelbar nach dem Parteitag, der sich gegen die Politik der blau-schwarzen Koalition richtete, war es zum Rücktritt von Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Peter Westenthaler und anderer freiheitlicher Minister und Funktionäre gekommen.

Endergebnis

Wahlberechtigte 5.912.592
abgegebene Stimmen 4.982.261
Wahlbeteiligung 84,27%
ungültige Stimmen 72.616
gültige Stimmen 4.909.645
Wahlwerber Stimmen Anteil Mandate
2002 ± 2002 ±
Österreichische Volkspartei (ÖVP) 2.076.833 42,30 % +15,39 % 79 +27
Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) 1.792.499 36,51 % +3,36 % 69 +4
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) 491.328 10,01 % -16,9 % 18 -34
Die Grünen - Die Grüne Alternative (GRÜNE) 464.980 9,47 % +2,53 % 17 +3
Liberales Forum (LIF) 48.083 0,98 % -2,67 % 0 ±0
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) 27.568 0,56 % +0,08 % 0 ±0
Christliche Wählergemeinschaft (CWG) 2.009 0,04 % -0,01 % 0 ±0
Sozialistische Linkspartei (SLP) 3.906 0,08 % n.k. 0
Die Demokraten 2.439 0,05 % n.k. 0

n.k. = nicht kandidiert

Folgen

Bundeskanzler Schüssel und seine ÖVP ließen nach der Wahl Monate mit so genannten Vorgesprächen mit den drei anderen Parteien vergehen. Im Jänner 2003 kam es zu Sondierungsgesprächen mit der SPÖ, jedoch scheiterten diese an den zu konträren Auffassungen beider Parteien ebenso wie die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und Grünen. Am 28. Februar 2003 einigten sich ÖVP und FPÖ auf eine Fortsetzung der schwarz-blauen Koalition und die Bundesregierung Schüssel II nahm ihre Arbeit auf. Die FPÖ musste auf mehrere Ministerposten verzichten. Im Frühjahr 2005 kam es dann zu einer Spaltung der FPÖ, wobei alle ihre Regierungsmitglieder und führende Vertreter wie Jörg Haider das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) gründeten und die ÖVP die Koalition mit der neuen Partei an Stelle der FPÖ fortsetzte.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Nationalratswahl in Österreich 2002 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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