Christliche Wählergemeinschaft

Christliche Wählergemeinschaft

Inhaltsverzeichnis

Österreich

Die Christliche Wählergemeinschaft (CWG) ist eine rechts-katholische Partei aus Österreich, die am 8. Dezember 1989 in Mariazell gegründet wurde und sich als "Dachorganisation aller christlichen Gruppierungen mit politischem Interesse" sieht. Auf regionaler Ebene tritt die CWG zu Nationalratswahlen an. Derzeitiger Parteiobmann ist Karl Angerer.

Positionen

Die CWG ist für ein Pornographie-Verbot und gegen "geistige und moralische Verschmutzung". Deshalb fordert sie den "Schutz unserer Jugend vor Rauschgift, Pornographie, Sekten, Gewaltdarstellungen in den Medien und anderen zerstörerischen Einflüssen!" und warnt vor einer "Multikulturellen Gesellschaft", die sie als Bedrohung ansieht.

Als Teil der so genannten Lebensrechtsbewegung, setzt man sich zudem für ein Verbot der Abtreibung ein. Anfang 1999 sammelte die CWG Unterschriften gegen die Einführung der Abtreibungspille Mifegyne, die sie am 11. Februar 1999 zusammen mit einer schriftlichen Petition im Parlament abgab.

Ein weiteres Thema der CWG ist die in ihren Augen zu weit gehende Freiheit der Kunst. Seit Jahren kämpft die CWG für eine Beschneidung der Kunstfreiheit und fordert eine entsprechende Ergänzung des betreffenden Verfassungsgesetzes. Durch diese sollen "Religionsverhöhnung, Blasphemie, menschliche Entwürdigung und Diffamierung, Pornographie, Verherrlichung brutaler Gewalt und Tierquälerei" verboten werden. Mit diesem Gesetzesvorschlag zielt die CWG zum einen auf Wiener Aktionisten wie Hermann Nitsch, Günter Brus und Otto Muehl, und zum anderen auf kirchenkritische Karikaturisten wie Gerhard Haderer ab.

Die CWG wirft der Europäischen Union Korruption und Machtmissbrauch vor und setzt sich für die Beibehaltung der österreichischen Neutralität ein. Mittelfristig ist man für eine "wesentliche Lockerung des Verhältnisses zur EU", der Austritt Österreichs aus der EU wird als Fernziel angesehen.

Bedeutung in Österreich und Wahlergebnisse

Die Bedeutung und der politische Einfluss der Christlichen Wählergemeinschaft ist gering. Sie ist weder im Nationalrat, noch in einem der neun Landtage oder in einem Gemeinderat vertreten.

Zum ersten Mal trat die Christliche Wählergemeinschaft bei der Nationalratswahl 1990 an. Sie erreichte hier auch ihr bisher bestes Ergebnis mit 9.263 Stimmen, was eine prozentuellen Anteil von 0,2 auf Bundesebene entspricht. Die Vier-Prozent-Hürde wurde klar verfehlt. Ähnlich war das Ergebnis bei der Nationalratswahl 1994, wo die CWG 9.051 Stimmen (0,1 Prozent) erreichte. Die Nationalratswahl in Österreich 1999 brachte der CWG 3.030 Wähler (0,07 Prozent), die darauffolgende Nationalratswahl 2002 nurmehr 2.009 (0,04 Prozent).

Weblinks

Deutschland

Verschiedene Freie-Wähler-Gruppen in Bayern tragen ebenfalls den Namen Christliche Wählergemeinschaft. Auch eine Wählergruppe im nordrhein-westfälischen Kreis Viersen trug diesen Namen, nachdem sie vorher Christlich-Kommunale Wählergemeinschaft hieß.


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