- Nationalratswahl in Österreich 1920
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Die Nationalratswahl vom 17. Oktober 1920 war die erste Nationalratswahl in der Geschichte Österreichs. In Kärnten wurde sie am 19. Juni 1921 nachgeholt, da am 10. Oktober 1920 erst die Volksabstimmung in Südkärnten stattgefunden hatte, die über die Zugehörigkeit des bis dahin südslawisch besetzten Landesteils entschied. Im Burgenland, das erst im November 1921 an Österreich gelangte, wurde die Wahl am 18. Juni 1922 nachgeholt.
Die meisten Stimmen und Mandate erhielt die Christlichsoziale Partei mit Michael Mayr. Auf den zweiten Platz kam die Sozialdemokratische Arbeiterpartei unter der Führung von Karl Seitz und Karl Renner.
Endergebnis
Wahlwerber Stimmen Anteil Mandate 1920 davon 1920 davon Christlichsoziale Partei (CS) 1.245.531 41,79 % – 85 – Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) 1.072.709 35,99 % – 69 – Deutschnationale Parteien 514.127 17,25 % – 28 – davon … Großdeutsche Volkspartei … → … → 21 … Deutschösterreichische Bauernpartei … → … → 7 … Kärntner Bauernbund … → … → 0 … Nationalsozialistische Partei … → … → 0 Demokratische Parteien 42.826 1,44 % – 1 – davon … Bürgerliche Arbeiterpartei … → … → 1 … Demokraten … → … → 0 … Burgenländische Bürger- und Bauernpartei … → … → 0 Sonstige 105.135 3,53 % – 0 – davon … Christlichnationale Einheitsliste … → … → 0 … Kommunisten … → … → 0 … Jüdischnationale Partei … → … → 0 … Sozialisten und demokratische Tschechoslowaken … → … → 0 … Kärntner Slowenen … → … → 0 Folgen
Die Zusammenarbeit von SDAP und CS in einer Großen Koalition wurde nicht fortgesetzt. Der christlichsoziale Michael Mayr blieb Staatskanzler und wurde mit In-Kraft-Treten des Bundes-Verfassungsgesetzes am 10. November 1920 erster Bundeskanzler Österreichs; er bekleidete dieses Amt bis 1921. Sein Nachfolger wurde Johann Schober, der wie Mayr sowohl das Amt des Bundeskanzlers als auch das des Außenministers innehatte. Die christlichsozialen Bundeskanzler regierten Österreich mit wechselnde Bündnissen mit dem „dritten Lager“.
Typisch für die Erste Republik waren auch häufige Wechsel an der Regierungsspitze – bis zur Wahl 1923 sollten neben Mayr und Schober noch Walter Breisky und schließlich Ignaz Seipel das Amt des Bundeskanzlers ausüben, davon Breisky allerdings nur einen Tag lang.
Weblinks
- Ergebnis der Wahlen in Stimmen und Prozenten (PDF-Datei; 11 kB)
- Von der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben: Tagesüberblick vom 18. Oktober 1920 (Online bei ANNO)
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