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Neuaigen (Dorf, Ortschaft)
Katastralgemeinde NeuaigenBasisdaten Pol. Bezirk, Bundesland Tulln (TU), Niederösterreich Pol. Gemeinde Tulln Koordinaten 48° 22′ N, 16° 1′ O48.36527777777816.021388888889178Koordinaten: 48° 22′ N, 16° 1′ O Höhe 178 m ü. A. Einwohner d. Ortsch. 377 (2001) Fläche d. KG 11,3423 km² Postleitzahl 3430 Vorwahl 02272 Statistische Kennzeichnung Ortschaftskennziffer 06310 Katastralgemeindenummer 20157 Zählbezirk/Zählsprengel Neuaigen (32135 020) (Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM) Neuaigen ist ein Dorf im südwestlichen Weinviertel und Katastralgemeinde, Ortschaft und Zählsprengel der Stadtgemeinde Tulln im Bezirk Tulln in Niederösterreich. Der Ort liegt nördlich der Donau etwa 5 km nordwestlich von Tulln.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Herrschaft Neuaigen wurde als „neven Aygen“ 1277 erstmals urkundlich genannt und könnte ein Lehen des Bistum Passau gewesen sein. Dort wo sich heute das Schloss Neuaigen befindet, gab es bereits eine wehrhafte Anlage die vermutlich durch Laurenz Freiherr von Hofkirchen errichtet wurde. Hofkirchen wurde 1494 vom römisch-deutschen König Maximilian I. mit der Herrschaft belehnt. Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg errichtete Georg Andre Freiherr von Hofkirchen (1562–1623) einen Neubau, allerdings verloren die Hofkirchner als Protestanten ihre Güter. Graf Karl von Harrach und später Katharina von Herberstein, aber auch Johann Joachim Ehrenreuter und Johann Peter Freiherr von Verdenberg wurden als neue Besitzer von Neuaigen erwähnt. 1685 gelangte Neuaigen an Johann Ferdinand Graf Enckevoirt und 1746 durch Heirat an die Grafen Breuner-Enckevoirt. Unter den Grafen Breuner, die in Grafenegg und in Asparn an der Zaya begütert waren, wurden bis 1848 von Neuaigen aus die breuner'schen Besitzungen der Umgebung verwaltet. 1894 erbte eine Tochter - die Breuner-Enckevoirt, dieser Linie waren im Mannesstamm erloschen - das Schloss. So kam es in den Besitz der schlesischen Familie von Ratibor und Corvey und später durch Adoption in den Besitz der Familie Metternich-Sandor. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schloss bis 1955 von der Roten Armee besetzt. In dieser Zeit wurden wertvolles Interieur zerstört und geplündert. Wieder zurück im Besitz der Familie Metternich-Sandor wurde das Schloss 1970 umfassend renoviert und dient heute als Wohnhaus der Familie
Das Schloss Neuaigen
Um 1494 wurde ein Vorläuferbau errichtet. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es im Stil der Spätrenaissance umgebaut und im 18. Jahrhundert barockisiert. Der Baukörper ist mit zwei Geschossen breit gelagert. An der Südfront erhebt sich in der Mitte ein mächtiger leicht vorspringender viereckiger Torturm an den zwei fünfachsige Trakte anschließen, an die wiederum die Seitenflügeln anstoßen. Die Fassade und die Giebelwände sind reich gegliedert und mit zahlreichen Figuren und Ornamenten geschmückt. Die vier Flügel des Schlosses umschließen einen weiträumigen Wirtschaftshof. Im Nordostecke des Hofes führt eine Durchfahrtshalle in den Park und in den Wirtschaftsbereich. Vor der Südfassade stehen straßenseitig vier Sandsteinbüsten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Eine Waldschneise führt vom Haupteingang bis zur Donau. Das Schloss dient heute als Wohngebäude und ist daher nicht zu besichtigen..
Literatur
- Burgen - Weinviertel - Reichhalter/Kühtreiber - 2005
- Burgen und Schlösser an der Donau - Rudolf Büttner - 1964
- Dehio - Niederösterreich nördlich der Donau - 1990
- Die niederösterreichischen Burgen und Schlösser Bd.2 - 1925
- Österreichisches Burgenlexikon - Georg Clam Martinic - 1992
- Schlösser und Burgen im Weinviertel - M.Jasser/P.Kenyeres - 1979
- Venedig und die Baukunst von Wien und Niederösterreich - Richard Kurt Donin - 1963
- Von Schloß zu Schloß in Österreich - Gerhard Stenzel - 1976
Weblinks
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