Neuenhof (Eisenach)

Neuenhof (Eisenach)
Neuenhof
Stadt Eisenach
Koordinaten: 51° 0′ N, 10° 13′ O50.99666666666710.213888888889Koordinaten: 50° 59′ 48″ N, 10° 12′ 50″ O
Einwohner: 496 (2008)
Eingemeindung: 1. Juli 1994
Postleitzahl: 99817
Vorwahl: 036928
Karte

Lage von Neuenhof in Eisenach

Neuenhof ist gemeinsam mit Hörschel ein direkt an der Werra gelegener Ortsteil der kreisfreien Stadt Eisenach in Thüringen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Neuenhof befindet sich etwa zehn Kilometer (Luftlinie) westlich von Eisenach am rechten Ufer der Werra, im mittleren Werratal, am westlichen Rand des Thüringer Waldes. Der Ort liegt zwischen 200 und 215 m ü. NN hoch. Die höchsten Punkte der Gemarkung befinden sich auf dem Großen Herzberg (382 m), dem Kellersberg (380 m), dem Kupferberg (360 m) und dem Steinkopf (369 m).

Nachbargemeinden

Neuenhof grenzt an die Eisenacher Stadtteile Wartha-Göringen im Westen, Hörschel im Norden, Stedtfeld im Osten sowie die Gerstunger Ortsteile Oberellen, Unterellen und Lauchröden im Süden.

Geschichte

Die als „Neuer Hof“ bezeichnete Gutsanlage war der Mittelpunkt des Ortes und wurde durch eine im Bereich des heutigen Schlosses vermutete, in Spornlage auf dem Hochufer der Werra errichtete kleine Burg geschützt, deren letzter sichtbarer Überrest – die sogenannte Kemenate erst 1962 beseitigt wurde. Nachdem die Ritter Johann und Wenzel von Stein ihren „Neuen Hof“ 1405 (Ersterwähnung des Ortes) zunächst an einen Ritter Helwig von Rakgus verkauft hatten, erwarben die Herren von Reckrodt schon 1411 den Besitz von dessen Erben. Bis 1777 entwickelte sich das heutige Dorf unter der Gerichtsherrschaft der Familie Reckrodt. Auf sie folgte die Familie Riedesel und 1863 durch Erbschaft die fränkische Adelsfamilie von Rotenhan. Letztere ließen 1863 das im neugotischen Stil erbaute Schloss neben der Kirche erbauen. [2] Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz.

Bereits 1492 bestand in Neuenhof eine eigene Pfarrkirche, von Stedtfeldt abgetrennt. Die heute vorhandene kleine Kirche entstand auf deren Grundmauern erst 1794.[3] Der Ort gehörte im Spätmittelalter zum sächsisch-thüringischen Amt Creuzburg. Im 15. Jahrhundert ermöglichte der Fund von Kupfererz am Kupferberg und andernorts die Gründung des Neuenhofer Reviers; am Grundbach wurden zu diesem Zweck Erzaufbereitungsanlagen und eine Schmelzhütte angelegt.

Im Jahre 1870 zählte man 70 Wohnhäuser und 413 Einwohner. Zu dieser Zeit setzte gerade der Ausflugs- und Fremdenverkehr am Rennsteig ein, wozu am Eichberg ein Bierausschank mit Felsenkeller ausdrücklich erwähnt wurde.[4]

Ein besonderes Kleinod ist der Park von Neuenhof, der sich an der Werra hinzieht und Kirche und Schloss umgibt. Von 1838 bis 1840 wurde er von Eduard Petzold, einem Schüler Pücklers, geschaffen und ist bis heute als Landschaftspark erhalten geblieben. Ursprünglich gehörten zum Park auch weiter entfernte, markante Punkte in der Flur – so der Verlobungsplatz und das Areal um die Köhlerhütte.

Sehenswürdigkeiten

Der Wald um Neuenhof-Hörschel bietet gut ausgeschilderte Wege, die in vielen Fällen den Rennsteig berühren oder ihn kreuzen, aber auch zur Köhlerhütte oder den Grundteichen führen. Wildreichtum und Naturschönheiten wie einheimische Orchideen kann man auf diesen Wegen antreffen.

Verkehr

Straßenverkehr

Durch den Ort führt die Kreisstraße 505 von Eisenach nach Lauchröden. Die nächstgelegene Anschlussstelle (Herleshausen) der A 4 befindet sich im drei Kilometer entfernten Herleshausen.

Nahverkehr

Neuenhof ist erreichbar über den DB-Haltepunkt „Hörschel“ mit den Regionalzügen Bebra–Eisenach, danach weiter mit den Bussen 53/93/94 Richtung Lauchröden/Oberellen bzw. Herleshausen.

Bildung

In Neuenhof befindet sich eine Kindertagesstätte sowie eine Grundschule.

Impressionen

Einzelnachweise

  1. http://www.eisenach.de/Ortsteile.901.0.html, abgerufen am 1. November 2010
  2. Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thüringen Gudensberg-Gleichen 2000, S. 55f
  3. Gerhard Kühn Kirchen im Wartburgland Berlin 1989. S. 88
  4. C. Kronfeld, Landeskunde des Großherzogthumes Sachsen-Weimar-Eisenach. Zweiter Teil. Weimar 1879. S. 49.

Weblinks



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