Nicäno-Konstantinopolitanum

Nicäno-Konstantinopolitanum

Das Nicäno-Konstantinopolitanum (auch Nicaeno-Konstantinopolitanum oder Nizäno-Konstantinopolitanum) ist das wichtigste Christliche Glaubensbekenntnis, das oft in der Form des Credos in der Liturgie Verwendung findet. Dort wird es oft (nicht korrekt) als Nicänisches Glaubensbekenntnis (lateinisch fides Nicaena oder symbolum Nicaenum) bezeichnet. Die römisch-katholische Kirche nennt es in der Liturgie (etwa im Gotteslob Nr. 356) das Große Glaubensbekenntnis. In den lutherischen Kirchen ist es das Bekenntnis, das an Festtagen von der Kirchengemeinde bekannt wird. Im Evangelischen Gesangbuch zählt es zu den Grundtexten des Gottesdienstes (z. B. EG Württemberg Nr. 687).

Das Nicäno-Konstantinopolitanum ist dasjenige christliche Bekenntnis, das in der Ökumene nach der Version des originalen Bekenntnisses von Nicäa am weitesten anerkannt ist. Es wurde von der christlichen Kirche seit 451 als autoritativ bezeichnet und ist es seither geblieben. Alle Bekenntniskirchen erkennen es an, gemeinsam mit dem Apostolikum. Die Kirchen westlicher Tradition beziehen sich außerdem noch auf das Athanasianum.

In den altkatholischen und orthodoxen Kirchen ist es ohne den Zusatz des Filioque in Geltung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der populären Annahme handelt es sich dabei um eine Erweiterung des Glaubensbekenntnisses vom ersten Konzil von Nicäa (325), die vom ersten Konzil von Konstantinopel (381) beschlossen wurde, wobei der Beschluss auch der religionspolitischen Ansicht Kaiser Theodosius I. Rechnung trug, der das Konzil einberufen hatte.

Seine tatsächliche Entstehungsgeschichte und literarische Grundlage ist jedoch bis heute nicht geklärt.

Der Text ist erstmals überliefert vom Konzil von Chalcedon (451), wo er öffentlich verlesen und als Glaubensbekenntnis von Konstantinopel („Bekenntnis der 150 heiligen Väter“) bezeichnet wird. Dabei werden sowohl das Bekenntnis von Nicäa als auch das Nicäno-Konstantinopolitanum bestätigt:[1]

„Wir haben durch gemeinsames Urteil die Lehren des Irrtums verjagt und den irrtumslosen Glauben erneuert; wir haben das Glaubenssymbol der 318 [Väter] allen verkündet und diejenigen Väter als die unsrigen anerkannt, die diese Kurzformel des rechten Glaubens angenommen haben; es sind die 150 [Väter], die danach im großen Konstantinopel zusammengekommen sind und ihrerseits denselben Glauben besiegelten … Um ihnen [=den Häretikern] alle Machenschaften gegen die Wahrheit zu verwehren, hat deshalb diese jetzt versammelte heilige, große und ökumenische Synode, die lehrt, was von Anfang an unerschütterlich verkündet wird, entschieden, daß vor allem der Glaube der 318 heiligen Väter unangetastet bleibt. Ferner bestätigt sie wegen der Kämpfer gegen den Heiligen Geist die Lehre über das Wesen des Geistes, die einige Zeit später von den 150 in der Kaiserstadt versammelten Vätern überliefert wurde.“

Mit den »Lehren des Irrtums« und mit den Verdammungszeilen am Ende des Nicäischen Bekenntnisses waren Arius und die Anhänger des Arianismus gemeint, die in der Frage des Verhältnisses zwischen Gottvater und Sohn Gottes eine andere Auffassung vertraten.

Vom sechsten Jahrhundert an wird das Nicäno-Konstantinopolitanum als eine Revision des Bekenntnisses von Nicäa bezeichnet; dieses wird in den Orientalisch-Orthodoxen Kirchen bis heute verwendet.

In späteren Zeiten hat die westliche Kirche beim Heiligen Geist den Zusatz „und dem Sohn“, lateinisch: filioque, hinzugesetzt. Dieser Zusatz kam zuerst bei den Goten im frühmittelalterlichen Spanien vor und wurde – nach einer Zeit der Ablehnung – auf Bitten Kaiser Heinrichs II. auch von Papst Benedikt VIII. akzeptiert, ohne dass dieser die übrigen vier Patriarchate konsultierte. Dieser Zusatz war einer der Hauptgründe für das Schisma zwischen der West- und der Ostkirche (1054). Abgesehen von diesem (einstigen) Streitpunkt ist das Nicäno-Konstantinopolitanum das Glaubensbekenntnis, das alle Kirchen, die die ersten beiden ökumenischen Konzilien anerkennen, verbindet. In einigen anglikanischen und evangelischen Kirchen ist es bei ökumenischen Gottesdiensten daher möglich, den Zusatz „und dem Sohn“ auszulassen.

Textvergleich

Gewöhnlich wird das Nicäno-Konstantinopolitanum als Weiterentwicklung des nicäischen Bekenntnisses betrachtet. Zum genauen Vergleich werden die beiden Texte gegenüber gestellt (mit den Streichungen und Ergänzungen).

Nicäisches Bekenntnis Nicäno-Konstantinopolitanum
Wir glauben an einen Gott, Wir glauben an einen Gott,
den allmächtigen Vater, den allmächtigen Vater,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren. den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.
Und an den einen Herrn Jesus Christus, Und an den einen Herrn Jesus Christus,
den Sohn Gottes, den Sohn Gottes,
der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist d. h. aus dem Wesen des Vaters der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist vor aller Zeit,
Gott von Gott[2], Licht vom Licht, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott, wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen, gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater; eines Wesens mit dem Vater;
durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist; durch den alles geworden ist;
der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen der für uns Menschen und wegen unseres Heils vom Himmel herabgestiegen
und Fleisch geworden ist, und Fleisch geworden ist durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria,
Mensch geworden ist, Mensch geworden ist,
der für uns gekreuzigt wurde unter Pontius Pilatus
gelitten hat gelitten hat und begraben worden ist,
und am dritten Tage auferstanden ist und am dritten Tage auferstanden ist nach der Schrift
und aufgestiegen ist zum Himmel, und aufgestiegen ist zum Himmel,
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen, um die Lebenden und die Toten zu richten; und wird wiederkommen in Herrlichkeit, um die Lebenden und die Toten zu richten;
und seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
und an den Heiligen Geist. Und an den Heiligen Geist,
Diejenigen aber, die da sagen „es gab eine Zeit, da er nicht war“
und „er war nicht, bevor er gezeugt wurde“,
und er sei aus dem Nichtseienden geworden,
oder die sagen, der Sohn Gottes stamme aus einer anderen Person oder Wesenheit,
oder er sei geschaffen oder wandelbar oder veränderbar,
die verdammt die katholische Kirche .
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.

Text mit Übersetzung

Griechisch Lateinisch Deutsch (ökumenische Fassung) Syrisch/Aramäisch

Πιστεύομεν εἰς ἕνα Θεόν,
Πατέρα, Παντοκράτορα,
ποιητὴν οὐρανοῦ καὶ γῆς,
ὁρατῶν τε πάντων καὶ ἀοράτων.

Καὶ εἰς ἕνα Κύριον Ἰησοῦν Χριστόν,
τὸν Υἱὸν τοῦ Θεοῦ τὸν μονογενῆ,
τὸν ἐκ τοῦ Πατρὸς γεννηθέντα πρὸ πάντων τῶν αἰώνων·
φῶς ἐκ φωτός,
Θεὸν ἀληθινὸν ἐκ Θεοῦ ἀληθινοῦ,
γεννηθέντα οὐ ποιηθέντα, ὁμοούσιον τῷ Πατρί,
δι' οὗ τὰ πάντα ἐγένετο.

Τον δι' ἡμᾶς τοὺς ἀνθρώπους καὶ διὰ τὴν ἡμετέραν σωτηρίαν
κατελθόντα ἐκ τῶν οὐρανῶν
καὶ σαρκωθέντα
ἐκ Πνεύματος Ἁγίου καὶ Μαρίας τῆς Παρθένου
καὶ ἐνανθρωπήσαντα.
Σταυρωθέντα τε ὑπὲρ ἡμῶν ἐπὶ Ποντίου Πιλάτου,
καὶ παθόντα καὶ ταφέντα.
Καὶ ἀναστάντα τῇ τρίτῃ ἡμέρα κατὰ τὰς Γραφάς.
Καὶ ἀνελθόντα εἰς τοὺς οὐρανοὺς
καὶ καθεζόμενον ἐκ δεξιῶν τοῦ Πατρός.
Καὶ πάλιν ἐρχόμενον μετὰ δόξης κρῖναι ζῶντας καὶ νεκρούς,
οὗ τῆς βασιλείας οὐκ ἔσται τέλος.

Καὶ εἰς τὸ Πνεῦμα τὸ Ἅγιον,
τὸ κύριον, τὸ ζωοποιόν,
τὸ ἐκ τοῦ Πατρὸς ἐκπορευόμενον,
τὸ σὺν Πατρὶ καὶ Υἱῷ συμπροσκυνούμενον καὶ συνδοξαζόμενον,
τὸ λαλῆσαν διὰ τῶν προφητῶν.
Εἰς μίαν, Ἁγίαν, Καθολικὴν καὶ Ἀποστολικὴν Ἐκκλησίαν.
Ὁμολογῶ ἓν βάπτισμα εἰς ἄφεσιν ἁμαρτιῶν.

Προσδοκῶ ἀνάστασιν νεκρῶν.
Καὶ ζωὴν τοῦ μέλλοντος αἰῶνος.
Ἀμήν.

Credo in unum Deum,
Patrem omnipotentem,
factorem cæli (cœli) et terræ,
visibilium omnium et invisibilium.

Et in unum Dominum Iesum Christum,
Filium Dei unigenitum,
et ex Patre natum ante omnia
sæcula.
Deum de Deo, Lumen de Lumine,
Deum verum de Deo vero,
genitum non factum,
consubstantialem Patri;
per quem omnia facta sunt.
Qui propter nos homines et propter nostram salutem
descendit de cælis (cœlis).
Et incarnatus est
de Spiritu Sancto ex Maria Virgine,
et homo factus est.
Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato,
passus et sepultus est,
et resurrexit tertia die, secundum Scripturas,
et ascendit in cælum (cœlum),
sedet ad dexteram Patris.
Et iterum venturus est cum gloria,
iudicare vivos et mortuos,
cuius regni non erit finis.

Et in Spiritum Sanctum,
Dominum et vivificantem,
qui ex Patre (filioque) procedit.
Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur:
qui locutus est per prophetas.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum,
et vitam venturi sæculi.
Amen.

Wir [3] glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:

Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen

durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater (und dem Sohn [4]) hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische[5] und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.

ܡܗܝܡܢܝܢܢ ܒܚܕ ܐܠܗܐ. ܐܒܐ ܐܚܝܕ ܟܠ
  ܥܒܘܕܐ ܕܫܡܝܐ ܘܕܐܪܥܐ.
ܘܕܟܠܗܝܢ ܐܝܠܝܢ ܕܡܬܚܙ̈ܝܢ ܘܕܠܐ ܡܬܚܙܝ̈ܢ
.ܘܒܚܕ ܡܪܝܐ ܝܫܘܥ ܡܫܝܚܐ
ܝܚܝܕܝܐ ܒܪܐ ܕܐܠܗܐ
ܗܘ ܕܡܢ ܐܒܐ ܐܬܝܠܕ
ܩܕܡ ܟܠܗܘܢ ܥܠܡ̈ܐ
ܢܘܗܪܐ ܕܡܢ ܢܘܗܪܐ
 ܐܠܗܐ ܫܪܝܪܐ ܕܡܢ ܐܠܗܐ ܫܪܝܪܐ
 ܝܠܝܕܐ ܘܠܐ ܥܒܝܕܐ
 ܘܫܘܸܐ ܒܐܘܣܝܐ ܠܐܒܘܗܝ
 ܕܒܐܝܕܗ ܗܘܐ ܟܠ
ܗܘ ܕܡܛܠܬܢ ܒܢܝ̈ܢܫܐ ܘܡܛܠ ܦܘܪܩܢܢ
 ܢܚܬ ܡܢ ܫܡܝܐ
ܘܐܬܓܫܡ ܡܢ ܪܘܚܐ ܩܕܝܫܐ
 ܘܡܢ ܡܪܝܡ ܒܬܘܠܬܐ ܝܠܕܬ ܐܠܗܐ
 ܘܗܘܐ ܒܪܢܫܐ
ܘܐܨܛܠܒ ܚܠܦܝܢ ܒܝܘ̈ܡܝ ܦܝܢܛܝܘܣ ܦܝܠܛܘܣ
  ܘܚܫ ܘܡܝܬ ܘܐܬܩܒܪ
 ܘܩܡ ܠܬܠܬܐ ܝܘ̈ܡܝܢ ܐܝܟ ܕܨܒܐ
 ܘܣܠܩ ܠܫܡܝܐ ܘܝܬܒ ܡܢ ܝܡܝܢܐ ܕܐܒܘܗܝ
 ܘܬܘܒ ܐ̇ܬܐ ܒܫܘܒܚܐ ܪܒܐ
 ܠܡܕܢ ܠܚܝ̈ܐ ܘܠܡܝ̈ܬܐ
 ܗܘ ܕܠܡܠܟܘܬܗ ܫܘܠܡܐ ܠܐ ܐܝܬ.
ܘܒܚܕ ܪܘܚܐ ܩܕܝܫܐ
ܕܐܝܬܘܗܝ ܡܪܝܐ ܡܚܝܢܐ ܕܟܠ.
 ܗܘ ܕܡܢ ܐܒܐ ܢܦܩ
 ܘܥܡ ܐܒܐ ܘܥܡ ܒܪܐ ܡܣܬܓܕ ܘܡܫܬܒܚ.
 ܗܘ ܕܡܠܠ ܒܢܒܝ̈ܐ ܘܒܫܠܝ̈ܚܐ
ܘܒܚܕܐ ܥܕܬܐ ܩܕܝܫܬܐ ܩܬܘܠܝܩܝ ܘܫܠܝܚܝܬܐ.
 ܘܡܘܕܝܢܢ ܕܚܕܐ ܗܝ ܡܥܡܘܕܝܬܐ ܠܫܘܒܩܢܐ ܕܚܛܗ̈ܐ.
 ܘܡܣܟܝܢܢ ܠܩܝܡܬܐ ܕܡܝ̈ܬܐ
ܘܠܚܝ̈ܐ ܚܕ̈ܬܐ ܕܒܥܠܡܐ ܕܥܬܝܕ. ܐܡܝܢ

Siehe auch

Literatur

  • Josef Wohlmuth (Hrsg.): Dekrete der ökumenischen Konzilien (Concilium Oecumenicum Decreta). Band 1: Konzilien des ersten Jahrtausends: vom Konzil von Nizäa (325) bis zum Vierten Konzil von Konstantinopel (869/870). 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 1998, ISBN 3-506-79806-5 (Dokumente im Wortlaut)
  • Reinhard Staats: Das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel. Historische und theologische Grundlagen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996, ISBN 3-534-01840-0
  • John N. D. Kelly: Early Christian Creeds. 3. Auflage. Longman, Harlow 1972, ISBN 0-582-49219-X

Weblinks

Anmerkungen

  1. Horos (Glaubensentscheidung) des Konzils von Chalcedon; zitiert nach Josef Wohlmuth (Hrsg.): Concilium oecumenicorum decreta, Band 1; Paderborn: Ferdinand Schöningh, 19983, S. 83–85
  2. Der Ausdruck „Gott von Gott“ fehlt in der griechischen Version des Nizäo-Konstantinopolitanums, wurde aber in der lateinischen Tradition wieder eingefügt; im Gegensatz zum filioque ist er inhaltlich unumstritten.
  3. Der griechische Originaltext hat durchgängig die Mehrzahl. In der lateinischen Fassung, wie sie sich im Westen eingebürgert hat, steht durchgängig die Einzahl („Ich glaube …“). Dies deswegen, weil das Bekenntnis im Westen als Taufbekenntnis des Einzelnen gebräuchlich war, während es im griechischen Original als verbindendes Bekenntnis der ganzen Kirche konzipiert ist.
  4. Das sogenannte Filioque entfällt in der Fassung der griechisch-katholischen, orthodoxen und altkatholischen Kirchen.
  5. „Katholisch“ ist hier im Sinne von „die umfassende, allgemeine, dem gemeinsamen Glauben gemäße Kirche“ gemeint. Aus historischen Gründen und heute auch um eine Verwechslung mit dem konfessionellen Verständnis des Wortes zu vermeiden, übersetzen Kirchen reformatorischer Tradition diese Stelle oft „die eine, heilige, allgemeine (bzw. christliche) und apostolische Kirche“ ins Deutsche.

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