Niddapark

Niddapark
Infotafel im Park mit Beschreibung, Parkordnung und detailliertem Lageplan

Der Volkspark Niddatal, meist kurz Niddapark genannt, ist mit etwa 168 ha der größte und meistgenutzte Park in Frankfurt am Main und nach dem Stadtwald Frankfurts zweitgrößte Grünanlage. Der Name rührt vom Fluss Nidda her, der Frankfurts Innenstadt von Osten kommend im Norden und Westen umfließt und nahe Höchst in den Main mündet und der die Nordgrenze des Niddaparks bildet.

Inhaltsverzeichnis

Lage und heutiger Zustand

Historischer Grenzstein von 1770 (Dreimärker) der Gemarkungen Praunheim, Hausen und Ginnheim

Der Niddapark liegt im Nordwesten Frankfurts und grenzt an mehrere Stadtteile an: die Nordweststadt und die Römerstadt im Norden, Ginnheim im Osten, Bockenheim und Hausen im Süden und Praunheim im Westen. An seiner Nordgrenze ist er mit dem Frankfurter Grüngürtel verbunden. Der Park umfasst eine Reihe sehr unterschiedlicher Flächen, weitläufige, überwiegend naturnah angelegte Wiesenflächen, Gehölze und Feuchtbiotope wechseln sich mit Spiel- und Sportplätzen ab.

Geschichte

Der Europaturm vom Niddapark aus gesehen
Wiesen und Gehölze im Niddapark. Im Hintergrund der Europaturm

Die ersten Ideen, hier in den Niddaauen im Nordwesten Frankfurts einen Park anzulegen, sind schon für 1914 nachweisbar. Es sollte ein Park für Freizeitaktivitäten geschaffen werden. Erste Voraussetzungen für die geplante Nutzung und Gestaltung des Geländes wurden im Jahr 1927 mit der Begradigung der Nidda geschaffen, die zuvor bei Hochwasserständen regelmäßig über die Ufer getreten war und Überschwemmungen des Geländes verursacht hatte. Dennoch blieben die Nidda-Auen in den folgenden Jahrzehnten überwiegend teils Brachland, teils landwirtschaftlich genutzte Fläche. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren knapp 70% des heutigen Parkgeländes in privater Hand und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.[1]

In den 1980er-Jahren griff die Stadt Frankfurt den Gedanken der Nutzung des Geländes als der Allgemeinheit zugänglicher Park wieder auf. Aus einem 1981 von der Stadt ausgeschriebenen, bundesweiten Ideenwettbewerb für Landschaftsarchitektur-Büros ging der Entwurf des Berliner Teilnehmers Norfried Pohl als Sieger hervor und diente als Grundlage für das Konzept zur Gestaltung des geplanten Volksparks.[1]

Im Jahr 1989 richtete die Stadt Frankfurt auf dem Parkgelände die Bundesgartenschau aus. Aus diesem Anlass wurden an der U-Bahn-Strecke A die Haltestelle Niddapark und an der Main-Weser-Bahn ein Bahnhof mit – allerdings provisorischer – S-Bahn-Haltestelle Bundesgartenschau errichtet. Letztere wurde nach der Bundesgartenschau wieder abgebaut, ein Neubau ist aber wieder im Gespräch (bessere Anbindung unter anderem des Riedberges). Nach dem Rückbau der aufwändig gestalteten Blumenanlagen wurde das Gebiet ab 1990 zu einem Landschaftspark umgestaltet und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Frankfurter Volksmund lebt die Erinnerung an die Bundesgartenschau noch in der Bezeichnung BUGA-Gelände fort.

Gliederung

Der zentrale Teil des Niddaparks besteht hauptsächlich aus parkartig gestalteten Wiesenflächen mit festen Wegen, um den herum sich die anderen Flächen gruppieren: Im Nordwesten und Norden das Praunheimer Wäldchen, daran im Uhrzeigersinn anschließend die Schaudergärtchen und das Ginnheimer Wäldchen, dahinter ganz im Nordosten die Niedwiesen, im Südosten Kleingärten, hinter denen Sportanlagen angelegt wurden. Der weiter südöstlich anschließende Friedhof Bockenheim ist vom Niddapark durch die Main-Weser-Bahn getrennt. Im südlichen Teil des Parks befinden sich mehrere Biotope, die südlich an die Bundesautobahn 66 grenzen, welche den südlichsten Teil des Volksparks vom Hauptteil optisch (aber nicht faktisch) trennt und in dem sich unter anderem Sportanlagen des Instituts für Sportwissenschaften der Goethe-Universität befinden. Im Westen grenzt das Parkgelände wieder an Wiesen und Kleingärten an, außerdem steht hier ein Wasserwerk. Der zentrale Teil des Volksparks ist als einziger Teil vollständig parkartig angelegt und wird von einem Niddazufluss durchflossen, der eigentlich ein Altarm der Nidda ist und im Nordosten des Parks in diese mündet. Im (westlichen) Hausener Teil des Parks befand sich außerdem ein großer Wasserspielplatz, dessen Sprühfeld zurückgebaut wird und stattdessen an gleicher Stelle Schaukeln und eine Wasser-Matschecke entstehen sollen.[2]

Direkt an den Parkgrenzen liegen außerdem mehrere Schulen und andere öffentliche Einrichtungen: die Hermann-Luppe-Schule an der Nordwestecke des Parks, die Geschwister-Scholl-Schule an der Nordostecke, Friedhof Bockenheim und St.-Markus-Krankenhaus im Osten, das Institut für Sportwissenschaften im Südosten, das Elisabethenkrankenhaus im Süden, das Pflanzenschutzamt im Süden und eine private japanische Schule im Südwesten.

Der ehemalige Bahnhof an der Main-Weser-Bahn

Der Park wird von mehreren großen Verkehrslinien durchlaufen: Die Rosa-Luxemburg-Straße führt im Nordosten auf Stelzen über den Park, die Main-Weser-Bahn begrenzt den Park im äußersten Osten und schneidet ein kleineres Gebiet des Parks im Südosten ab, das nur durch zwei Unterführungen vom übrigen Park aus begehbar ist, und die im Süden auf Betonpfeilern verlaufende Autobahn 66, die einen Teil des Parks optisch abtrennt, obwohl dieser in Wirklichkeit mit dem Hauptteil verbunden bleibt.

ÖPNV-Anbindung

Erreichbar ist der Park von Westen her durch die U-Bahn-Linie U7 (Haltestelle Hausen), vom Nordwesten her über die Buslinie 72/73 (Praunheimer Brücke), vom Norden her über die Buslinie 60 (Haltestelle Am Alten Schloß), von Osten über die U1 (Haltestelle Niddapark) sowie von Süden durch die U7 (Haltestelle Große Nelkenstraße).[3]

Literatur

  • Ein Erlebnis zum Aufblühen. Bundesgartenschau Frankfurt 1989. Darin: Kapitel Der Volkspark Niddatal – Frankfurts größter Park. Herausgeber: Bundesgartenschau Frankfurt 1989 GmbH

Weblinks

 Commons: Volkspark Niddatal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bundesgartenschau Frankfurt 1989, S. 35-42
  2. Meldung vom 10. Mai 2010 auf ginnheim.net
  3. Website des Rhein-Main-Verkehrsverbundes
50.1423384694448.6334514611111

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