Nikolaikirche (Freiberg)

Nikolaikirche (Freiberg)
Nikolaikirche am Freiberger Buttermarkt

Die Nikolaikirche ist das zweitälteste Kirchengebäude in Freiberg.[1] Seit ihrer Entweihung im Jahr 1976 befindet sie sich im Besitz der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Nikolaikirche wurde zwischen 1185 und 1190 in romanischem Stil erbaut. Wahrscheinlich ist sie in den Jahren 1375, 1386 und 1471 bei Stadtbränden stark beschädigt worden. Fast vollständig zerstört wurde sie am 21. Juni 1484, als um 4 Uhr Nachmittags ein Feuer im Haus eines Kupferschmiedes, neben dem Pferdestall des Dominikanerklosters, an der heutigen Prüferstraße, ausbrach. Große Teile der Stadt fielen den Flammen zum Opfer und von der Nikolaikirche sind nur die beiden Türme und die Seitenmauern erhalten geblieben. Infolge dessen gewährte der päpstliche Nuntius all denen einen Ablass, welche sich an der Wiederherstellung der Nikolaikirche beteiligten. Während des Wiederaufbaus erhielt die Kirche ihre zwei Glocken. Sie wurden 1487 und 1498 in der berühmten Glockengießerei Hilliger gefertigt. Um die Finanzierung der Arbeiten zu sichern, ließ Bischof Johannes VI. von Meißen ab Juni 1512 Kollekten sammeln. 1518 war die Kirche größtenteils wieder hergestellt, doch noch bis zum Jahre 1578 ist das Langhaus als gotische Hallenkirche erneuert worden.[2] 1630 erfolgte eine Aufstockung der Westtürme und von 1750 bis 1753 ein barocker Umbau der Kirche unter der Leitung von Johann Christoph Knöffel und Johann Gottlieb Ohndorf. Im Zuge der Bauarbeiten erschuf Johann Gottfried Stecher im Jahr 1753 eine Taufe, welche am 25. Januar 1754 geweiht wurde. Eine Orgel wurde von Johann Gottlob Mende in den Jahren von 1842 bis 1845 erbaut. Sie verfügt über zwei Manuale und 28 Register.

Entweihung der Kirche 1976

Die Landeskirche verkaufte das baufällige Gotteshaus im Jahre 1976 für 36.000 DDR-Mark an die Stadt Freiberg. Es diente nun als Lager und Requisitenkammer des gegenüber liegenden Theaters; ein baulicher Unterhalt fand nicht statt. Die Orgel wurde ausgebaut und an die evangelische Nikolaikirche in Wismar verkauft. Das Taufbecken erhielt später die Frauenkirche in Dresden, wo es heute besichtigt werden kann. Nach der politischen Wende wurde die Kirche grundlegend saniert. Sie wird seitdem als Konzert- und Veranstaltungshalle genutzt und kann beim Kulturamt der Stadtverwaltung Freiberg gemietet werden. Vom romanischen Ursprungsbau ist heute nur die Doppelturmfassade erhalten. Seit einigen Jahren wird über die Neuanschaffung einer Orgel nachgedacht.

Einzelnachweise

  1. http://www.freiberg-service.de/kultur/bauwerke/nikolaikirche.html
  2. Ermisch, H. (1891): Neues Archiv für sächsische Geschichte und Alterthumskunde, Bd. 12, Dresden: Wilhelm Baensch Verlagshandlung

Weblinks

 Commons: Nikolaikirche (Freiberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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