- Kollekte
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Eine Kollekte (von lateinisch: colligere „sammeln“) ist eine Geldsammlung für kirchliche oder karitative Zwecke, zum Beispiel die Sammlung während eines oder nach einem Gottesdienst in der christlichen Kirche.
Inhaltsverzeichnis
Biblische Begründung
Bereits in den urchristlichen Gemeinden wurde Geld für besondere Zwecke gesammelt. Der Apostel Paulus schreibt zum Beispiel in seinem Brief an die Römer 15,25-29: „Jetzt aber fahre ich hin nach Jerusalem, um den Heiligen zu dienen. Denn die in Mazedonien und Achaja haben willig eine gemeinsame Gabe zusammengelegt für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem. Sie haben's willig getan und sind auch ihre Schuldner. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Anteil bekommen haben, ist es recht und billig, dass sie ihnen auch mit leiblichen Gütern Dienst erweisen. Wenn ich das nun ausgerichtet und ihnen diesen Ertrag zuverlässig übergeben habe, will ich von euch aus nach Spanien ziehen. Ich weiß aber, wenn ich zu euch komme, dass ich mit dem vollen Segen Christi kommen werde.“ (Vgl. 2. Korinther, 8 und 9; Galater 2,10). In 1. Korinther 16,1-3 wird sogar genauere Anweisung für die Kollektenpraxis gegeben: An jedem ersten Tag der Woche, dem Tag des urchristlichen Gemeindegottesdienstes, sollte Geld für den genannten Zweck beiseite gelegt werden.
Praxis
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden
In den meisten Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden gehört die Kollekte, die oftmals mit einem Klingelbeutel eingesammelt wird, zum festen Bestandteil eines jeden Gottesdienstes. In normalen Sonntagsgottesdiensten wird oft ohne besondere Angabe eines bestimmten Projektes gesammelt. Die Kollekte fließt dann in den Haushalt der Gemeinde.
Bei besonderen Festgottesdiensten wird allerdings für bestimmte Zwecke gesammelt, worüber die Gemeinde möglichst konkret im Vorfeld informiert worden ist. Diese Kollekten werden auch als Opfer bezeichnet. Gebräuchlich sind unter anderem die Bezeichnungen:
- Erntedankopfer (1. Sonntag im Oktober), das meist zu einem Teil für die überregionale Arbeit der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden verwendet wird
- Missionsopfer, das der Außenmission des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden zukommt
- Bauopfer, das für die Errichtung eigener oder anderer kirchlicher Bauprojekte verwendet wird
- Not in der Welt – fast alle Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden beteiligen sich in diesem Zusammenhang zur Weihnachtszeit an der in allen evangelischen Kirchen üblichen Brot für die Welt-Sammlung
In vielen Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden existiert auch eine sogenannte Abendmahls-, bzw. Hebräerkasse, durch die hilfsbedürftige Gemeindemitglieder unterstützt werden. Bei Abendmahlsgottesdiensten und anderen Gelegenheiten wird durch eine Kollekte diese Kasse mit den Geldmitteln versehen.
Im Durchschnitt gibt jedes Gemeindemitglied einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde circa sieben Euro je Sonntag (also 364 Euro pro Jahr) in die Sonntagskollekte. Der monatliche bzw. jährliche Gemeindebeitrag ist damit nicht eingerechnet.
Evangelische Landeskirchen
In den Gemeinden der evangelischen Landeskirchen werden in jedem Gottesdienst Kollekten gesammelt.
Für Sonntage und kirchliche Feiertage legt die jeweilige Landessynode verbindlich für alle Gemeinden einen Kollektenzweck fest. Diese sog. amtliche Kollekte wird in der Regel während des Gottesdienstes zwischen dem Ende der Predigt und den Fürbittengebeten gesammelt.
In den meisten Gemeinden wird zusätzlich eine Kollekte am Ausgang gesammelt. Diese steht der Gemeinde zur freien Verfügung bzw. wird für einen durch die Gemeinde selbst bestimmten Zweck verwendet.
Römisch-Katholische Kirche
In jeder Eucharistiefeier, und manchmal in anderen Gottesdienstformen, wird in der Regel zur Gabenbereitung der Klingelbeutel herumgereicht und die Kollekte eingesammelt. Diese wird dann – zusammen mit den anderen Gaben – zum Altar gestellt. Sinnbildlich bringen somit die Gläubigen „ihren Teil“ zum Altar.
In der Regel gehen die Einnahmen der Kollekte an die jeweilige Gemeinde. Es gibt jedoch auch Sondersammlungen, bei denen die Kollekte etwa an ein Hilfswerk abgeführt wird. So gibt es zum Beispiel Sammlungen für:
- Adveniat (Weihnachten)
- Misereor (Fastenzeit)
- Missio (Oktober)
- Päpstliches Missionswerk (Sternsingeraktion)
- Renovabis (Pfingsten)
- Caritas (2x im Jahr)
- sowie den Peterspfennig
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