Nino de Angelo

Nino de Angelo
Nino de Angelo, live in Magdeburg

Nino de Angelo (* 18. Dezember 1963 in Karlsruhe als Domenico Gerhard Gorgoglione) ist ein deutscher Schlagersänger italienischer (apulischer) Abstammung, der hauptsächlich in den 1980er Jahren erfolgreich war.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der gebürtige Karlsruher nahm seine erste Platte mit 17 Jahren auf. Aus seiner ersten Ehe (1986–1998) mit Judith Gorgoglione hat Nino de Angelo zwei Kinder. Seit dem 27. Dezember 2007 ist er in dritter Ehe verheiratet.

Die ersten Tonträger wurden unter dem Namen „Nino“ veröffentlicht und waren Flops. Die erste Single, die er 1982 als Nino de Angelo auf den Markt brachte, war Und ein Engel fliegt in die Nacht. Sein größter Erfolg war der von Drafi Deutscher geschriebene Titel Jenseits von Eden, der im Jahre 1984 von unterschiedlichen Interpreten in mehreren Sprachen aufgenommen wurde (ital. La Valle dell'Eden, engl. Guardian Angel) und auch international ein Hit war.

Es folgten der Hit Atemlos (1984) und das sehr poppige Album Durch Tausend Feuer (1987), das von Harald Steinhauer (Nicki, Juliane Werding) produziert wurde, mit der als kleines Comeback gefeierten Single Doch Tränen wirst Du niemals sehen. 1988 übernahm er eine Nebenrolle in der Literaturverfilmung Die Bertinis.

1989 produzierte Dieter Bohlen mit ihm den Titel Flieger, mit dem er beim Eurovision Song Contest startete. Nino de Angelo belegte den 14. Platz, während der ebenfalls von Bohlen geschriebene Titel für Österreich Fünfter wurde. Damals schon kursierten Gerüchte, dass De Angelo eventuell Thomas Anders als Sänger bei Modern Talking ablösen solle, doch dieses bestritten er und Bohlen zu jeder Zeit. Die beiden mit Dieter Bohlen produzierten Singles Flieger und Samuraj erreichten gleichzeitig die Top 20 der deutschen Single-Charts.

Anfang der 1990er Jahre wollte Nino de Angelo sich von seinem Image als Schlagersänger distanzieren. Er trennte sich daher von Dieter Bohlen als Produzent, nannte sich für die nächsten beiden Alben nur noch De Angelo, orientierte sich eher zur Rockmusik und war an fast allen Liedern als Songschreiber beteiligt. Der neue De Angelo fand in der Medienwelt nur noch wenig Beachtung, die Alben floppten. Es folgten einige weitere Projekte. Er kollaborierte mit Mr President auf deren Album We All See the Same Sun als Duettpartner des Titels Olympic Dreams und versuchte sich als Dancefloor-Produzent des Projektes Cpt Galaxy. Mitte der 1990er-Jahre ging De Angelo mit Peter Maffay und dem Musical Tabaluga und Lilli auf Tournee, bevor er auf Grund schwerer Krankheit (Lymphknotenkrebs) eine längere Pause einlegen musste.

1997 meldete er sich mit der englischsprachigen Single I Can See the Light zurück, die er in Los Angeles mit den Musikern von Michael Jackson aufgenommen hatte. Die Single lief allerdings nicht so erfolgreich wie erwartet, so dass das bereits fertig gestellte Album nicht mehr veröffentlicht wurde. Es folgte 1999 das Duett Hand in Hand mit Claudia Jung. Mit Schwindelfrei erschien 2000 sein erstes Album nach sieben Jahren, mit dem er sich erstmals seit 1989 wieder in den Longplay-Charts platzieren konnte. Musikalisch und stimmlich gereift präsentiert er seither vielseitige Songs zwischen Pop, Rock, Soul und Schlager. Auch die nächsten vier Alben konnten sich in den Longplay-Charts platzieren.

2001 sang er in der deutschen Fassung des Disneyfilms Ein Königreich für ein Lama den Titel Heile Welt, der von Sting komponiert und im Original von Tom Jones interpretiert wurde. 2002 nahm er mit dem Titel Und wenn Du lachst erneut am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil, unterlag in der Abstimmung aber Corinna May. Einen Erfolg konnte De Angelo aber im Doppelpack mit Chris Norman landen, die Single Ich mach’ meine Augen zu (Everytime) konnte sich in Deutschland und vor allem Österreich gut platzieren. Laut eigener Aussage sang er für die aktuelleren Modern-Talking-Alben ab 2001 einige Chöre und ein paar Ad-Libs ein, nicht, wie zuvor lanciert, anstelle von Thomas Anders die Lead-Stimme.

Ende 2005 nahm Nino de Angelo abermals unter dem Namen De Angelo das Rockalbum Nino auf, das wieder nicht den erwünschten Erfolg einbrachte. Stattdessen machte er große Schlagzeilen, weil er auf Grund enormer Schulden (1,5 Millionen Euro) private Insolvenz anmelden musste.

Im Jahr 2006 verarbeitet de Angelo seine finanzielle Situation in dem Lied Wunder. Er war in 25 Folgen der TV-Soap „Unter uns“ als Michael Winter zu sehen. Für das am 9. März 2007 erschienene Abschiedsalbum The Last Mile seines nach eigenen Worten „musikalischen Vaters“ Drafi Deutscher nahm er mit Dich holt niemand mehr zurück einen Gedenk-Song auf.

2008 sowie 2009 stand Nino de Angelo wieder für die TV-Soap „Unter uns“ als Michael Winter vor der Kamera. Diesmal gemeinsam mit Tochter Louisa Gorgoglione. Sie spielt die Rolle der Nina Bremer.

Im Jahr 2011 nahm er zusammen mit dem Rapper Eko Fresh den Hit „Jenseits von Eden“ neu auf. Zu hören ist der Song auf dem Album Ekrem.

Diskografie

Hauptartikel: Nino de Angelo/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[1] Anmerkungen
DE AT CH
1983 Junges Blut 10
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: März 1983
1984 Jenseits von Eden 2
(25 Wo.)
5
(10 Wo.)
2
(15 Wo.)
Erstveröffentlichung: 9. Januar 1984
Verkäufe: + 250.000
1984 Nino Erstveröffentlichung: Juni 1984
1984 Zeit für Rebellen 46
(6 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. November 1984
1985 Figlio della notte Erstveröffentlichung: 1985
1986 Ich suche nach Liebe Erstveröffentlichung: April 1986
1987 Durch tausend Feuer Erstveröffentlichung: September 1987
1988 Baby Jane Erstveröffentlichung: Oktober 1988
1989 Samuraj Erstveröffentlichung: 4. April 1989
1989 Flieger Erstveröffentlichung: 24. April 1989
1991 De Angelo Erstveröffentlichung: Mai 1991
1993 Verfluchte Zeiten 97
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 16. August 1993
2000 Schwindelfrei 37
(7 Wo.)
41
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 5. Mai 2000
2002 Solang man liebt… 39
(3 Wo.)
29
(21 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. Februar 2002
2004 Un momento Italiano 76
(2 Wo.)
17
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. Juni 2004

Filmografie

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chartquellen: DE AT CH


Vorgängerin Amt Nachfolger
Maxi & Chris Garden Deutschland beim Eurovision Song Contest
1989
Chris Kempers & Daniel Kovac

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