Nord-Süd-Leitung

Nord-Süd-Leitung
C1-Mast der Nord-Süd-Leitung nordöstlich von Mannheim

Die Nord-Süd-Leitung (Rheinlandleitung) ist die weltweit älteste Hochspannungsleitung, die mit Drehstrom-Hochspannungs-Übertragung bei einer Spannung von 220 kV betrieben wird. Sie wurde zwischen 1924 und 1929 als erste von der RWE erbaut, um die in den Wasserkraftwerken Vorarlbergs (Illwerke) und des Südschwarzwalds (Schluchseewerk) gewonnene elektrische Energie ins Ruhrgebiet zu transportieren.

Mittlerweile wird die Leitung von zwei Übertragungsnetzbetreibern gemeinsam betrieben. Die Amprion (vormals RWE Transportnetz Strom) verwaltet den nördlichen und die EnBW Transportnetze (ehemals Energie-Versorgung Schwaben) den südlichen Teil der Leitung. Eine alternative Route von Nord nach Süden wird durch die E.ON Netz AG[1] bereitgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Trassenverlauf

Die Nord-Süd-Leitung beginnt im Umspannwerk Bürs bei Bludenz, führt über Lindau und durch Oberschwaben und trifft in Herbertingen auf einen zweiten Strang, der von Tiengen her kommt. Die Leitung verläuft weiter über die Umspannwerke Ludwigsburg-Hoheneck, Mannheim-Rheinau, Kelsterbach, Koblenz-Wallersheim und Bad Neuenahr nach Brauweiler bei Köln.

Im Bereich Frankfurt-Kelsterbach verläuft die Trasse teilweise recht nah westlich des Rhein-Main-Flughafens. Dieser Bereich musste wegen der Nähe zum Flughafen (An- und Abflüge der Nord- und Südbahn kreuzen die Strecke) mehrmals verlegt werden, heute sind dort relativ niedrige Masten mit Einebenenanordnung zu finden. Der geplante Ausbau des Flughafens wird teilweise eine weitere Verlegung der Leitungen sowie wohl auch des Umspannwerkes in Kelsterbach nötig machen.

Umbauten

  • 1964 wurde ein Stromkreis der Sektion Ludwigsburg-Hoheneck – Herbertingen – Tiengen auf 380 kV umgestellt.
  • Im Abschnitt zwischen den Umspannwerken Ludwigsburg-Hoheneck und Mannheim-Rheinau wurde im Jahr 2003 ein Stromkreis entbehrlich; daher wurden auf diesem Teilstück zwischen dem 10. November und den 16. Dezember 2003 die beiden untersten Leiterseile demontiert, um eine bessere Nutzung des Platzes unter der Leitungstrasse zu ermöglichen. Aus statischen Gründen wurde der dritte Leiter als Ankerphase auf den Masten belassen.
  • Im September 2006 wurden einige Masten der Leitung Hoheneck – Herbertingen saniert, was teilweise zu einem ungewohnten Erscheinungsbild führte.

Verwendete Masten

Die gesamte Leitung war ursprünglich auf Freileitungsmasten mit Dreiebenenanordnung installiert. Noch heute ist, mit Ausnahme der Sektionen Kelsterbach – Koblenz und HeilbronnNeckarwestheim, die Nord-Süd-Leitung auf Originalmasten verlegt.

Für den 1926 in Betrieb genommene Sektion Bad Neuenahr – Koblenz – Kelsterbach – Mannheim-Rheinau – Ludwigsburg-Hoheneck wurde der C1-Mast, für die anderen Abschnitte Masten der Typen C2 und C3 verwendet, je nach erwarteter Eislast.

C1-Mast

Der C1-Mast ist für zwei Drehstromkreise mit einer Spannung von 220 kV in Dreiebenenanordnung (Tonnenmast) ausgelegt, wobei die beiden unteren Traversen miteinander verstrebt sind. Die C1-Maste bei Koblenz sind mittlerweile durch Tannenbaummaste ersetzt worden.

C2- und C3-Mast

Die Tonnenmasten mit drei separaten Traversen können für Drehstromleitungen mit ein oder zwei Stromkreisen bis 380 kV verwendet werden. Sie unterscheiden sich vor allem in der maximal zulässigen Eislast.

Bildergalerie

Siehe auch

  • Rheinkreuzung bei Voerde (1926 errichtet) mit zwei 138 Meter hohen Masten.

Einzelnachweise

  1. Netzübersicht der E.ON Netz GmbH (0,8 MB)

Weblinks

 Commons: Nord-Süd Leitung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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