- Nostitz (Weißenberg)
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Nostitz
NosaćicyStadt WeißenbergKoordinaten: 51° 10′ N, 14° 41′ O51.16527777777814.676388888889Koordinaten: 51° 9′ 55″ N, 14° 40′ 35″ O Einwohner: 207 (31. Dez. 2008) Eingemeindung: 1. März 1994 Postleitzahl: 02627 Vorwahl: 035876 Nostitz, obersorbisch Nosaćicy, ist ein Dorf mit 207 Einwohnern[1] im Landkreis Bautzen in Sachsen und Ortsteil der Stadt Weißenberg.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Nostitz liegt linksseitig des Löbauer Wassers zwischen Löbau und Weißenberg, 5 km südlich von letztgenannter Stadt. Im Südosten grenzt es an Trauschwitz, im Nordwesten liegt der 264 m hohe Strohmberg und im Westen der 237 m hohe Monumentsbusch.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Nostitz stammt aus dem Jahre 1280, der Ursprung des Dorfes ist slawisch. Zu dieser Zeit war der Ort Herrschaftssitz des Lausitzer Uradelsgeschlechts von Nostitz, die jedoch schon 1439 ihren Stammsitz auf der Burg Kittlitz aufgaben. Der Zinken (Nossotez) im Wappen der Nostitzer weist auf ihre Herkunft hin.
Von den Nostitzern kauften die Herren von Baudissin auf Niederkaina die Grundherrschaft. Von ihren Nachfolgern, denen von Bellwitz, ging der Besitz 1541 an die Lautitzer Linie der von Gersdorff über, die ihn bis 1638 hielten.
Nostitz war von jeher nach Kittlitz gepfarrt und im Dorf befand sich eine kleine Wallfahrtskapelle, die der Heiligen Veronika geweiht war. Nach der Reformation erhoben die Grundherren von Gersdorff 1587 die Kapelle zur Pfarrkirche, doch schon 1594 verließ der Pfarrer Georgius den Ort, weil ihn die kleine Gemeinde nicht ernähren konnte.
80 Jahre später ließ Joachim Ernst von Ziegler und Kliphausen, die Kapelle durch einen Kirchenbau ersetzen, der am 24. Juni 1679 als Pfarrkirche geweiht wurde und zu dessen Kirchspiel auch die Orte Grube, Krappe, Spittel und Trauschwitz gehörten. Die von Ziegler und Klipphausen besaßen Nostitz von 1646 bis 1720. Im 16. und 17. Jahrhundert erfolgten Umbauten der Burganlage zu einem Schloss, das 1688 vollendet wurde.
Im 18. Jahrhundert gelangte das Rittergut Nostitz an die Schmeiß von Ehrenpreisberg, nächster Grundherr war Johann Christian Edler von Lossa, der im Schlossturm ein Laboratorium errichtete. 1777 erwarben die Grafen von Bressler auf Lauske die Grundherrschaft Nostitz, im Dorf lebten damals lediglich 8 Gärtner und 3 Häusler. 1791 brachen Bauernunruhen in Nostitz und Trauschwitz aus. Während der Napoleonischen Kriege zogen am 10. September 1813 die französischen Truppen durch Nostitz und brandschatzten den Ort. Dabei brannten das Schloss und fünf Bauerngüter nieder. Auch in Trauschwitz wurden 15 Häuser samt dem Pfarrhaus angesteckt.
Nach Kriegsende erfolgte am Dorfrand der Bau eines neuen Gutshofes als achteckiges Terrain mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden, der von einem Park umgeben war. Im Jahre 1866 erfolgte ein Umbau und Erweiterung der Kirche für die beabsichtigte Einpfarrung von Maltitz, die aber nicht erfolgte. Die Bewohner von Nostitz, das zur Amtshauptmannschaft Löbau gehörte, waren vor allem Bauern, die die fruchtbaren Äcker der Umgebung bewirtschaften. 1869 wurde Spittel eingemeindet und 1871 hatte Nostitz 123 Einwohner.
1945 wurde der letzte Gutsbesitzer namens Krause enteignet, der die Ländereien 1930 von der Schmeiß von Gräfin von Reichenbach-Coschütz erworben hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf dem Gutsgelände zahlreiche Neubauernhöfe angelegt und Vertriebene aus Schlesien angesiedelt. Dadurch erhöhte sich die Einwohnerzahl deutlich von 263 (1939) auf 516 (1946).
Der Gutshof diente zunächst als Maschinen-Ausleihstation, dann als Maschinen-Traktoren-Station, Reparatur-Traktoren-Station, aus der schließlich ein Kreisbetrieb für Landtechnik entstand. Auch das Gemeindeamt zog in das vormals herrschaftliche Anwesen ein. Nach 1950 wurden LPGs gegründet und die Bauern kollektiviert. In Trauschwitz entstand eine Milchviehanlage und eine Tabaktrockenanlage wurde dort ebenfalls erbaut.
Im Jahre 1952 wurde die Gemeinde Nostitz vom Kreis Löbau in den Kreis Bautzen umgegliedert. 1979 erfolgten Renovierungsarbeiten an der Kirche, mit den Arbeiten am Turm wurde 1992 die Sanierung des Bauwerkes vollendet.
Nach der politischen Wende wurde auf dem Gutshof die Straßenmeisterei Nostitz ansässig und die VLE-Verkehrsleiteinrichtung GmbH hat darin ebenfalls ihren Firmensitz. Die Gemeinde Nostitz, die seit 1991 der Verwaltungsgemeinschaft Weißenberg angehörte, wurde im Jahre 1994 in die Stadt Weißenberg eingemeindet. Zum Zeitpunkt der Eingemeindung lebten in Nostitz mit seinen drei Ortsteilen 348 Einwohnern.
Ortsgliederung
Zu Nostitz gehören die Ortslagen Grube (Jama), Spittel (Špikały) und Trauschwitz (Trušecy). Erstere werden jedoch von der Stadt Weißenberg als separate Ortsteile gezählt.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche, 1679 geweiht, 1866 erweitert mit der Gruft der Familie von Bressler sowie des Festungskommandanten des Königsteins Karl Gottlob von Ziegler und Klipphausen († 1715).
- die 1883 gepflanzte Luthereiche mit Lutherstein neben der Kirche
- Schlossruine
- Rittergut Nostitz entstand nach 1813 und besitzt Tonnen- und Kreuzgewölbe.
- Monumentsbusch mit einem durch den Gutsbesitzer Graf von Bressler errichteten Denkmal aus Pirnaer Sandstein
- Storchennest auf der Esse der ehemaligen Tabaktrocknerei Trauschwitz
Söhne und Töchter des Ortes
- Adam Gottlob Schirach (1724–1773), Theologe, Bienenzüchter und Autor
- Gustav Reinhold Richter (1817-1903), Reichstagsabgeordneter und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft
Einzelnachweise
- ↑ Angabe der Stadt Weißenberg; Stand: 31. Dezember 2008
Weblinks
- Nostitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Kittlitz aktuell Heft 29/2005 (pdf)
- Kittlitz aktuell Heft 30/2005 (pdf)
- http://www.stadt-weissenberg.de/index.php?c=1&s=nostitz
- http://www.loebaufoto.de/nostitz.htm
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