- Nové Město pod Smrkem
-
Nové Město pod Smrkem Basisdaten Staat: Tschechien Region: Liberecký kraj Bezirk: Liberec Fläche: 2893 ha Geographische Lage: 50° 56′ N, 15° 14′ O50.93333333333315.233333333333465Koordinaten: 50° 56′ 0″ N, 15° 14′ 0″ O Höhe: 465 m n.m. Einwohner: 3.884 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 463 65 Verkehr Bahnanschluss: Frýdlant v Čechách–Jindřichovice pod Smrkem Struktur Status: Stadt Ortsteile: 3 Verwaltung Bürgermeister: Pavel Smutný (Stand: 2007) Adresse: Palackého 280
463 65 Nové Město pod SmrkemGemeindenummer: 564265 Website: www.nmps.cz Nové Město pod Smrkem (deutsch Neustadt an der Tafelfichte) ist eine Stadt mit 3897 Einwohnern (2010) in Tschechien. Sie gehört zum nordböhmischen Okres Liberec und liegt in 465 m ü.M. nördlich des Isergebirges am Fuß der Tafelfichte (Smrk, 1124 m).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Melchior von Redern gründete den Ort Böhmisch Neustadt im Jahr 1584 als Bergstadt für jene sächsischen Bergarbeiter, die in den umliegenden Bergen Kupfer, Eisen und Zinn abbauten. Bereits 1592 verlieh er ihr Stadtrecht und Neustadt erhielt sein Stadtwappen wie auch andere Privilegien wie das Schürfrecht oder das Recht zur Abhaltung eines wöchentlichen Marktes. Der quadratische Marktplatz und die regelmäßig angelegten Straßen erinnern noch an diese Zeit und weisen Ähnlichkeiten zur sächsisch-erzgebirgischen Bergstadt Marienberg auf. Die Stadt "Böhmisch Newstatt" lebte lange Zeit vom Zinnbergbau. Sowohl Gefäße für das Schloss Frýdlant als auch Särge der dort ansässigen Adelsfamilie wurden aus Neustädter Zinn hergestellt.
Die Erzförderung wurde Mitte des 17. Jahrhunderts eingestellt, danach lag der Schwerpunkt der Industrie sowohl in der Holzindustrie als auch auf der Herstellung von Textilerzeugnissen (Leinen und Baumwolle). Des Weiteren wurden Porzellan, Spielzeug und Metallerzeugnisse produziert. 1830 ersetzten Maschinen die Handarbeit in der Textilherstellung bei Ignatz Klinger, dessen Nachfolgeunternehmen die Firma "Textilana" war. Das Klingermausoleum zeugt von dieser Epoche. Weitere Teile der Bevölkerung verdienten ihren Lebensunterhalt in der Herstellung von bemalten Hausnummern aus Porzellan.
Bis zum Zweiten Weltkrieg bildeten Angehörige der deutschen Volksgruppe die Mehrheit in der Stadt (1930: 95,8%). In den Jahren 1945 und 1946 wurden sie größtenteils vertrieben, einige Familien sind freiwillig in die sowjetische Zone Deutschlands übergesiedelt.
Einwohnerentwicklung
Jahr 1970 1930 1980 1991 2001 2003 2005 2010 Einwohner 4 158 3 442 3 916 3 883 4 018 3 915 3 922 3 897 Gemeindegliederung
Zu Nové Město pod Smrkem gehören die Ortschaften Hajniště pod Smrkem (Hegewald), Ludvíkov pod Smrkem (Lusdorf a.d. Tafelfichte) und Přebytek (Überschar).
Sehenswürdigkeiten
- Kirche der Heiligen Peter und Paul (Kostel sv. Petra a Pavla, aus dem Jahr 1346 mit einem gotischen Presbyterium) im Ortsteil Ludvíkov
- Kirche der Heiligen Katharina (Kostel sv. Kateřiny, ursprünglich evangelische Kirche aus dem Jahr 1607, ab 1652 katholisch). Der ursprünglich aus Fachwerk bestehende Bau wurde 1693 mit einem Turm versehen. 1821-1829 erhielt die Kirche nach einem Umbau ihr heutiges Aussehen. Josef Führich aus Chrastava malte das Altarbild. Den Eingangsbereich schmückt ein Eisenkreuz auf einem Steinsockel aus dem Jahre 1816 sowie eine Statue des Heiligen Nepomuk von 1770.
- Denkmal des Naturwissenschaftlers Gottfried Menzel im Park hinter der Kirche.
- Evangelische Kirche - ein Bau, aus dem Jahre 1911 mit schlankem Turm nach den Plänen von Otto Bartning. Der Choral Martin Luthers "Ein feste Burg ist unser Gott" sollte Anlass sein, ein eher funktionales Gebäude - bestehend gleichsam aus Kirche und Gemeindesaal - zu schaffen. Die Einweihung wurde am 11. August 1911 gefeiert. Bereits 1928 verzeichnete Neustadt an der Tafelfichte eine eigenständige Gemeinde der Deutschen Evangelischen Kirche. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudekomplex von der Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder übernommen, der ein Zuhause für Aussiedler besonders aus Wolhynien und Sellau bot.
- Mausoleum der Unternehmerfamilie Klinger (Gebäudeeinweihung 9. und 10. Juli 1901).
- Sauerbrunnen südlich des Ortes am Hang des Kupferberges (Měděnec), 777 m. Eine Kalziumbrikarbonatquelle mit reichhaltigen Teilen von Eisen und Kohlensäure. Es ist auch ein kleiner Anteil an radioaktiven Materialien enthalten. Dieser ist jedoch nicht schädlich.
- Ausgangspunkt zu Wanderungen auf die Tafelfichte (Smrk), 1124 m.
- Die Villa Klinger ist ein schlossartiges Bauwerk, dass 1891 für Ottomar Ignaz Klinger von Klingerstorf erbaut wurde. Sie ist heute wieder im Privatbesitz.
Verkehr
Nové Město pod Smrkem liegt an der Bahnstrecke Frýdlant v Čechách–Jindřichovice pod Smrkem.
Söhne und Töchter der Stadt
- Gottfried Menzel (1798–1879), Priester und Naturwissenschaftler
- Anton Pohl (1870–1939), Gründer des örtlichen Konsum-Vereins, später führender Konsumgenossenschafter Österreichs
- Alfred Baeumler (1887–1968), Nationalsozialist, Philosoph und Pädagoge
- Hermann Michel (1888–1965), Mineraloge und Edelsteinspezialist
- Oskar Ignaz Wilhelm Ottomar Klinger, Inhaber der Firma Ignaz Klinger bis 1934
Literatur
- Řeháček, Marek: Das Isergebirge. Wanderführer durch das Gebirge und seine Umgebung. Hrsg. der ersten Ausgabe: Kalendář Liberecka, 2003.
- Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (Hrsg.): Auf den Spuren reformatorischer Stätten in der Tschechischen Republik; Verlag Trilabit s.r.o., Praha, 2011, ISBN: 978-80-87098-19-6
Weblinks
Commons: Nové Město pod Smrkem – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Städte und Gemeinden im Okres Liberec (Bezirk Reichenberg)Bílá | Bílý Kostel nad Nisou | Bílý Potok | Bulovka | Cetenov | Černousy | Český Dub | Čtveřín | Dětřichov | Dlouhý Most | Dolní Řasnice | Frýdlant | Habartice | Hejnice | Heřmanice | Hlavice | Hodkovice nad Mohelkou | Horní Řasnice | Hrádek nad Nisou | Chotyně | Chrastava | Jablonné v Podještědí | Janovice v Podještědí | Janův Důl | Jeřmanice | Jindřichovice pod Smrkem | Kobyly | Krásný Les | Kryštofovo Údolí | Křižany | Kunratice | Lázně Libverda | Lažany | Liberec | Mníšek | Nová Ves | Nové Město pod Smrkem | Oldřichov v Hájích | Osečná | Paceřice | Pertoltice | Pěnčín | Proseč pod Ještědem | Příšovice | Radimovice | Raspenava | Rynoltice | Soběslavice | Stráž nad Nisou | Světlá pod Ještědem | Svijanský Újezd | Svijany | Sychrov | Šimonovice | Višňová | Vlastibořice | Všelibice | Zdislava | Žďárek
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Nové Město pod Smrkem — Town … Wikipedia
Nové Město pod Smrkem — Sp Nòve Mèstas prie Smrko Ap Nové Město pod Smrkem L Čekija … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Nove Mesto pod Smrkem — Original name in latin Nov Msto pod Smrkem Name in other language Neustadt an der Tafelfichte, Nove Mesto, Nov Msto State code CZ Continent/City Europe/Prague longitude 50.92491 latitude 15.22943 altitude 467 Population 3915 Date 2006 11 25 … Cities with a population over 1000 database
Nove Mesto — Nové Město (tschechisch „Neue Stadt“ bzw. „Neustadt“): Nové Město na Moravě (Neustadtl), Stadt im Okres Žďár nad Sázavou, Nové Město pod Smrkem (Neustadt an der Tafelfichte), Stadt im Okres Liberec, Nové Město nad Metují (Neustadt an der Mettau) … Deutsch Wikipedia
Nové Město — (tschechisch „Neue Stadt“ bzw. „Neustadt“): Nové Město na Moravě (Neustadtl), Stadt im Okres Žďár nad Sázavou, Nové Město pod Smrkem (Neustadt an der Tafelfichte), Stadt im Okres Liberec, Nové Město nad Metují (Neustadt an der Mettau), Gemeinde… … Deutsch Wikipedia
Nové Město — (meaning New Town in Czech) can refer to several locations in the Czech Republic: Nové Město na Moravě, town Nové Město nad Metují, town Nové Město pod Smrkem, town New Town, Prague, district of Prague Nové Město nad Cidlinou, a village See also… … Wikipedia
Bílý Potok pod Smrkem — Bílý Potok … Deutsch Wikipedia
Jindřichovice pod Smrkem — Jindřichovice pod Smrkem … Deutsch Wikipedia
Bahnstrecke Frýdlant v Čechách–Jindřichovice pod Smrkem — Frýdlant v Čechách–Jindřichovice pod Smrkem Kursbuchstrecke (SŽDC): 039 Streckenlänge: 25,694 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Legende … Deutsch Wikipedia
Jindřichovice pod Smrkem — Héraldique … Wikipédia en Français