OBO Bettermann

OBO Bettermann
OBO Bettermann GmbH und Co. KG
Logo der OBO BETTERMANN GmbH und Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1911
Sitz Menden, Deutschland
Mitarbeiter ca. 2.200
Umsatz ca. 400 Mio. EUR (2008)
Branche Gebäudeinstallationstechnik
Produkte Verbindungs- und Befestigungs-Systeme, Transienten- und Blitzschutz-Systeme, Kabeltrag-Systeme, Brandschutz-Systeme, Leitungsführungs-Systeme, Einbaugeräte-Systeme, Unterflur-Systeme, Schweißbolzen-Systeme
Website www.obo-bettermann.com
OBO Bettermann
in Menden

OBO Bettermann ist ein mittelständisches Unternehmen mit Firmensitz in Menden, Sauerland. Die seit ihrer Gründung 1911 in Familienbesitz befindliche Unternehmensgruppe ist im Bereich der Elektro- und Gebäudeinstallationstechnik tätig und besitzt mehr als 30 Tochtergesellschaften in Europa und Übersee.

OBO steht für Metalldübel, die „ohne bohren“ montiert werden können.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1911 gründete der Landwirt Franz Bettermann mit zwei ehemaligen Arbeitskollegen im Mendener Ortsteil Hüingsen einen Metall verarbeitenden Zulieferbetrieb für die Leuchtenindustrie in der Umgebung. Hieraus entstand ein eigenes Stanzwerk für „Befestigungstechnik für elektrotechnische und sanitäre Installationen sowie Blitzschutzbauteile“. 1932 stieg das Unternehmen in die Duroplast- und Thermoplastfertigung ein. Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges beschäftigte Franz Bettermann über 240 Mitarbeiter.

In den Kriegsjahren strukturierte der Firmengründer seine bisherige Einzelfirma in eine offene Handelsgesellschaft um und ernannte seine vier Söhne Franz, Johann, Ernst und Hubert zu Juniorpartnern. 1944 gab er im Alter von 65 Jahren die Unternehmensführung gänzlich in die Hände seiner Söhne.

Im selben Jahr zerstörte Artilleriebeschuss das Werk beinahe vollständig. Der Wiederaufbau wurde mit Hilfe von Werksangehörigen und Heimkehrern 1945 vollendet. Als günstig erwies sich der Umstand, dass ein Großteil des Maschinenparks bereits zu Kriegsbeginn ausgelagert worden war.

In der Zeit des Wiederaufbaus entstand die Marke OBO. Die 1952 erfundenen Metalldübel, die ohne vorbohren zu müssen in die Wand eingeschlagen werden konnten, gaben dem Unternehmen seinen Markennamen. Auftritte auf nationalen und zunehmend auch internationalen Messen steigerten den Bekanntheitsgrad und damit die Umsatzzahlen zunehmend. 1957 erwarben die Brüder Johann, Ernst und Hubert das 1827 gegründete Neuwalzwerk in Menden-Bösperde und vergrößerten damit das Unternehmen um rund 400 Mitarbeiter. Das Produktspektrum wurde damit auf Kabeltrassen erweitert.

Mit Ulrich L. Bettermann trat 1968 die dritte Generation in die Geschäftsführung ein. Er konzentrierte sich auf den internationalen Ausbau der Unternehmensgruppe mit der Zielvorgabe der Branchenführung. Das Unternehmen erlebte unter seiner Führung zahlreiche Veränderungsprozesse. 1985 zahlte er seine Mitgesellschafter aus und wurde alleiniger Inhaber und Gesellschafter. 1986 wurde die erste Tochtergesellschaft in der Schweiz gegründet, sowie nach und nach deutschlandweit zahlreiche regionale Niederlassungen.

1994 erhielt der erfolgreiche Unternehmer Ulrich L. Bettermann das Bundesverdienstkreuz durch dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Kurz vor der Jahrtausendwende bekamen seine beiden Söhne Andreas und Thomas zusammen 48 % der Gesellschaftsanteile übertragen und traten damit als vierte Generation Bettermann in die Unternehmensführung ein.

Mittlerweile beschäftigt OBO Bettermann weltweit gut 2.200 Mitarbeiter, davon rund 1.000 am Stammsitz der Firma in Menden, und das Produktsortiment umfasst etwa 30.000 Artikel. Am 13. Mai 2011 feierte das Unternehmen seinen 100. Geburtstag.

Tochtergesellschaften und Auslandsvertretungen

OBO ist mit über 30 Gesellschaften in über 50 Ländern vertreten. Tochtergesellschaften befinden sich in Aserbaidschan, Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Hongkong, Indien, Italien, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ukraine, Ungarn und in den USA.

Außerdem besitzt OBO Auslandsvertretungen in Ägypten, Argentinien, Australien, Bosnien-Herzegowina, Chile, Eritrea, Griechenland, Großbritannien, Indonesien, Irland, Island, Israel, Japan, Katar, Kolumbien, Korea, Kuwait, Libanon, Luxemburg, Malaysia, Malta, Neuseeland, Nigeria, Singapur, Sri Lanka, Südafrika, Syrien, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in Weißrussland.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung der OBO BETTERMANN GmbH und Co. KG liegt in den Händen von Ulrich L. Bettermann und seinem Sohn Andreas Bettermann. Sohn Thomas Bettermann ist Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Schweiz.

Ulrich L. Bettermann ist neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer unter anderem auch als Mitorganisator beim Weltwirtschaftsforum aktiv. Daneben wird er als Redner bei internationalen Wirtschaftskongressen eingeladen. Außerdem ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Dolce Media GmbH, welche die Vermarktungsrechte an der Fernsehsendung Wetten, dass..? mit Thomas Gottschalk besitzt.

Produktsortiment

Das Produktsortiment von OBO gliedert sich in sieben Produkteinheiten. Über den dreistufigen Vertrieb vertreibt OBO seine Produkte an den Großhandel und dieser weiter an den verarbeitenden Fachbetrieb (Installateur).

Verbindungs- und Befestigungs-Systeme

Das Produktspektrum der Verbindungs- und Befestigungs-Systeme reicht von Produkten für die Elektroinstallation wie Kabelabzweigkästen, Kabelverschraubungen und Unterputz- bzw. Hohlwanddosen bis hin zu Befestigungs- und Montagematerial wie Schrauben, Schellen, Dübel und Bolzenanker.

Transienten- und Blitzschutz-Systeme

Im zur Unternehmensgruppe gehörenden BET Blitzschutz & EMV Technologiezentrum erforschen EMV-Spezialisten in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Südwestfalen die Wirkungsweise von Blitzschlägen und deren Auswirkung z. B. auf elektronische Bauteile. Diese Erkenntnisse dienen zum Entwickeln von Blitzschutzbauteilen und Überspannungsschutzbauteilen.

Kabeltrag-Systeme

Dieser Produktbereich umfasst Kabeltrassensysteme wie Kabelrinnen und Gitterrinnen, wie sie zum Verlegen von Stromversorgungs- oder Datenleitungen durch Gebäude benötigt werden.

Brandschutz-Systeme

Im Brandschutzbereich vertreibt OBO Produkte zum Abschotten von Mauer- oder Deckenöffnungen, brandgeschützte Leitungskanäle sowie feuergeprüfte Produkte aus den anderen Produktbereichen (z. B. feuerfeste Kabelrinnen).

Leitungsführungs-Systeme

Hierzu gehören Kabelkanäle für den Industrie-, Büro- oder Privatbereich.

Einbaugeräte-Systeme

Zum Einbau in die Leitungsführungs-Systeme geeignet sind die Produkte dieses Produktbereichs wie Steckdosen, Schalter, Dimmer usw.

Unterflur-Systeme

Dieser Produktbereich umfasst Kabelkanäle und zugehörige Anschlusskomponenten, die direkt im Boden verlegt werden, wie etwa in Estrich oder sogar beim Bau eines Gebäudes im Beton der Geschossdecke.

Weblinks


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