Objektiv-Bajonett

Objektiv-Bajonett
Objektivbajonett eines Kamerasystems mit manueller Scharfeinstellung (Minolta MC/MD)
Ein Objektiv mit mechanischen Übertragungselementen für die Blendensteuerung (Nikon AI-S)
Kameraseite:
Oben: Nocken zur Bajonettverriegelung,
Unten: Hebel zur Steuerung der Objektivblende. (Minolta MC)
Ein Bajonett mit elektrischen und mechanischen Übertragungselementen für Autofokus und Objektivparameter (Pentax KAF)

Als Objektivbajonett bezeichnet man in der Fotografie einen Objektivanschluss.

Das heute im Massengebrauch verbreitetste System, Wechselobjektive anzuschließen, ist das Objektivbajonett. Dieses ist meist herstellerspezifisch ausgeführt und funktioniert mit metallischen Nasen rund um die Hinterlinse des Objektivs, die in entsprechende Aussparungen am Flanschring des Kamera-Gehäuses eingreifen.

Die Montage-Position ist meist mit einem farbigen Punkt am Kameragehäuse und am Objektiv markiert. Vorteil eines Bajonettes gegenüber Schraubanschlüssen ist, dass man nicht umgreifen muss: Mit einer Handdrehung (meist um 60 bis 90 Grad) sind Objektiv und Kamera miteinander gekoppelt. Das Einrasten bedarf nur des genauen Positionierens und Drehens: beim Erreichen der korrekten Kopplung rastet das Objektiv ein. An einem Knopf am Kameragehäuse kann das Objektiv wieder entriegelt werden.

Der Abstand zwischen Film bzw. Sensor und der Objektivauflage am Bajonett wird als Auflagemaß bezeichnet, er differiert je nach Hersteller und liegt bei Kleinbildspiegelreflexkameras oft um die 45 mm.

Neben der reinen Befestigungs-Funktion sind zumeist im Bajonett auch Elemente der Sensorik und Aktion integriert:

  • dem Kamera-Gehäuse wird (per Stellnase oder elektrischen Kontakten) mitgeteilt, um welches Maß sich der Lichteinfall beim Belichtungsvorgang verringern wird, wenn sich die offene Blende des Objektivs zum Belichten auf den vorgewählten Wert schließt.
  • das Gehäuse weist kurz vor dem Belichtungsvorgang das Objektiv an, die Blende zu schließen: meist, indem eine vorgespannte Feder des Objektives um eine bestimmte Wegsstrecke entlastet wird.
  • Bei Autofokus-Kameras erfolgt die zur Fokussierung notwendige Verschiebung der Linsengruppen im Objektiv über einen Motor. Je nach Modell und Hersteller kann dieser Motor im Kameragehäuse sitzen und wird über eine Welle im Objektivbajonett an das Objektiv gekoppelt, oder der gesamte Antrieb befindet sich im Objektiv und es findet nur eine elektrische Übertragung von Steuerinformationen statt.
  • Moderne Bajonette für Digitalkameras übertragen zahlreiche weitere Informationen zwischen Kameraelektronik und Objektiv, wie beispielsweise die eingestellte Brennweite oder Informationen, die Anti-Shake-Mechanismen betreffen.
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Bajonette in der digitalen Fotografie

Im wesentlichen gibt es folgende Kameraanbieter im Kleinbildformat oder darunter, mit den dazugehörigen Bajonetten:

Kameraanbieter Bajonett
Canon Canon EF, Canon EF-S für die Kameras mit APS-C Sensor
Epson M-Bajonett
Fujifilm Fujica-X bei Film-SLRs, Nikon-F bei DSLRs
Konica Minolta Minolta-A Bajonett, Minolta-V Bajonett
Leica Four-Thirds-Standard, Leica R, M-Bajonett
Nikon Nikon-F
Olympus Four-Thirds-Standard, Micro Four Thirds
Panasonic Four-Thirds-Standard, Micro Four Thirds
Pentax Pentax-K
Samsung Pentax-K
Sigma Sigma-SA, entspricht Pentax PK mit 1,5mm weniger Auflagemaß
Sony Minolta-A

Siehe auch: Objektivgewinde, Auflagemaß für weitere Bajonette, und Mittelformat für Anbieter von Digitalkameras mit größeren Bildformaten


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