- Sony
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Sony Corporation Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft) ISIN JP3435000009 Gründung 7. Mai 1946 in Tokio Sitz Minato, Tokio, Japan Leitung Howard Stringer[1] (Vorsitzender, Präsident, CEO) Mitarbeiter 168.200[2][3] (31. März 2011) Umsatz 52,7 Mrd. Euro[4] (2008) Branche Unterhaltungselektronik Sony Computer Entertainment bzw. Computer-Hardware Finanzdienstleistung, Mobiltelefone (50 %), Filme&TV und Musik, Halbleiter Übersicht
Produkte Fernseher, Radios, Projektoren, Camcorder, Digitalkameras, Spiegelreflexkameras, Computer, Mobiltelefone, Spielekonsolen, Notebooks, PC-Monitore, SACD-Player, DVD- Bluray Player, MP3-Player, Drucker, Lautsprecher, HiFi-Anlagen, Navigationsgeräte, CarAudio, Speichermedien, Akkus, Batterien, Netzwerkbasierte Überwachungskameras, Systemkameras, Industriekameras, Tonbandgeräte, Broadcast & Professional A/V, Massenspeicher & Archive, Healthcare/Gesundheitswesen [5][6] Website www.sony.net www.sony.com Die Sony Corporation (jap. ソニー株式会社, Sonī Kabushiki-gaisha) ist nach Hitachi und Panasonic der drittgrößte japanische Elektronikkonzern mit Sitz in Minato, Tokio. Kerngeschäft ist die Unterhaltungselektronik.[7]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 7. Mai 1946 von Akio Morita und Masaru Ibuka als Tōkyō Tsūshin Kōgyō Kabushiki Kaisha (東京通信工業株式会社, (dt. etwa: Tokioter Kommunikationsindustrieunternehmen), abgekürzt Totsuko, im damals fast vollständig zerstörten Tokio gegründet. Der Unternehmenssitz war dabei zuerst Nihonbashi im Stadtbezirk Chūō, der aber bereits 1947 nach Shinagawa verlegt wurde. Das Unternehmen produzierte anfangs unter anderem selbst entwickelte Reiskocher. Diese waren jedoch nicht sehr funktionssicher. Man verlagerte bald den Schwerpunkt auf die Entwicklung und Herstellung von Produkten in der Unterhaltungselektronik. Der Durchbruch gelang mit dem Erwerb einer Lizenz zur Herstellung von Transistoren von den US-amerikanischen Bell Laboratories. Das Unternehmen brachte daraufhin sein erstes Transistorenradio auf den Markt.
1958 wurde die Firma in Sony, den Namen, den sie ab 1955 als Markenname für alle ihre Produkte benutzt hatte, umbenannt. Sony ist eine Kombination aus dem lateinischen Wort sonus (Klang) und dem damaligen englischen Modewort sonnyboy (kleiner Junge).[8] Sony war dabei das erste japanische Unternehmen, das sich einen Namen wählte, der in lateinischen Buchstaben geschrieben wurde (was angesichts des verlorenen Krieges gegen die USA zu großen öffentlichen Diskussionen führte).
Ein besonderer Schwerpunkt war die Miniaturisierung der Geräte. In den 1990er-Jahren brachte Sony jährlich etwa 500 neue Produkte auf den Markt.[9]
2007 verlegte das Unternehmen seinen Sitz nach Minato.
Produkte
In den 1950er-Jahren entwickelte Sony als erstes Unternehmen ein Radio mit Transistor, das Sony TR-55 (1955). Morita kaufte damals in den USA für 1000 US-Dollar die Rechte.
Der Walkman, ein kleiner, tragbarer Kassettenspieler, wurde von Sony entwickelt und ab 1979 vermarktet. An dem Begriff Walkman hält Sony bis heute das Markenrecht. Eine Ausnahme bildet Österreich, dort wurde Sony dieses Markenrecht im Juni 2002 vom Obersten Gerichtshof entzogen. 2004 räumte Sony ein, dass der Walkman die Erfindung des Deutschen Andreas Pavel war, der schon zwei Jahre vor den Japanern ein dem Walkman sehr ähnliches Gerät namens Stereobelt patentieren ließ[10].
Im Jahr 1983 brachte Philips (in Zusammenarbeit mit Sony) die Compact Disc (CD) heraus; Sony produziert bis heute auch CD-Spieler. Die mobilen Abspielgeräte werden in Anlehnung an den Walkman Discman genannt.
Sony entwickelte das Videoaufnahmesystem Betamax, das sich jedoch gegen das konkurrierende VHS-System (JVC) nicht durchsetzen konnte, obwohl es technisch gesehen bessere Meßwerte erzielte [11]. Seit geraumer Zeit ist Sony der führende Hersteller von CCD-Sensoren zur Aufnahme von Videofilmen und wohl Marktführer bei der Herstellung von Videokameras für professionelle Zwecke. Eine Vielzahl von Videokameramodellen werden für den privaten Unterhaltungsmarkt angeboten.
Trinitron-Farbbildröhren sind ebenfalls eine Entwicklung von Sony, verlieren jedoch seit 2000 gegenüber dem Plasma- und LCD-Fernseher dramatisch an Bedeutung. Auch das von Sony und Philips 1998 entwickelte SACD-Format konnte sich bislang am Markt nicht durchsetzen.
Als digitaler Nachfolger der Musikkassette (MC) wurde von Sony in den 1990er-Jahren die MiniDisc (MD) entwickelt. Vor allem im asiatischen Raum fand die MiniDisc große Verbreitung. In Deutschland setzte sie sich jedoch wegen teurer Lizenzgebühren und aufwendiger Kopierschutzmechanismen nicht durch. Aufgrund der geringen Größe der Geräte und der Robustheit der Medien waren die MD als mobiler Musikdatenträger zeitweise einigermaßen beliebt. Vor allem die Akkulaufzeiten der MD-Geräte haben das Format bis heute am Leben erhalten. Sie reichen bei den Topmodellen bis zu 135 Stunden.
Ein ebenfalls sehr erfolgreiches Produkt ist die Playstation. Sie kam 1994 in Japan auf den Markt. Die Entwicklung der Playstation ging ursprünglich aus einer Kooperation mit Nintendo hervor, die zum Ziel hatte, ein CD-Laufwerk für das SNES herzustellen. Nach einem Zerwürfnis mit Nintendo wurde die Playstation zum eigenständigen Sony-Produkt. Nach vielen Erfolgen hatte Sony Ende 2006 mit starken Verlusten im Konsolenbereich zu kämpfen, da Sony die PlayStation 3 nach dem Release unter den Produktionskosten verkauft hat. Nachdem Sony die 40GB-Version auf den Markt brachte und sowohl den Preis als auch die Produktionskosten durch neue Bauteile in der Hardware gesenkt hatte, wurden nun schwarze Zahlen geschrieben.[12]
Im Jahr 2001 bildete Sony mit dem schwedischen Telekommunikationskonzern Ericsson ein Gemeinschaftsunternehmen namens Sony Ericsson.[13] Zuvor kooperierte Sony mit Siemens. Dieses Mobilfunkunternehmen gehört Sony und Ericsson zu gleichen Teilen. Der Hauptsitz befindet sich in London, das Unternehmen hat weltweit etwa 7500 Angestellte. Zum 1. Oktober 2002 wurde der Mitbewerber Aiwa zu 100 % von Sony übernommen.[14]
Sony ist über die Tochtergesellschaft Sony Computer Entertainment auch der Hersteller der PlayStation-Spielekonsolen. Weitere Produkte sind der künstliche Roboter-Hund Aibo und der humanoide Roboter Qrio, die Vaio-PCs (u.a. Laufwerke von Hitachi) sowie die auf PalmOS basierenden Clié Personal Digital Assistants, wobei diese bereits eingestellt wurden.
Sony versuchte immer wieder, eigene Standards zu etablieren, um dadurch die eigene Marktposition auszubauen. Zu nennen sind unter anderem der Memory Stick (ein Flash-Speicher für Digitalkameras) sowie die in den Sony-Digitalkameras verwendeten Akkus, die über spezielle Mikrocontroller verfügten und so den Austausch oder Nachbau anfangs erfolgreich verhinderten.
Im Januar 2006 übernahm Sony das Kamerageschäft von Konica Minolta. Im Juli desselben Jahres erschien die weitgehend auf Konica-Minolta-Technik beruhende erste Sony-Spiegelreflex-Kamera Sony Alpha.
Der Sony Reader, ein E-Book-Lesegerät, ist das Nachfolgegerät des in Japan verbreiteten LIBRIé. Die nach den Normen HDCAM, XDCAM sowie SRX-4K arbeitenden Projektoren, die die kinotypischen Bildwiederholrate von 24 Bildern pro Sekunde verarbeiten können, werden unter der Bezeichnung Cinealta vermarktet.
Neben der Herstellung eigener Produkte ist Sony auch Zulieferer für viele weitere Unternehmen. Kehrseite dieser Dominanz sind z. B. die Rückrufe von Digitalkameras mit Sony-Sensoren (2005: Canon, Fujifilm, Konica Minolta, Nikon, Ricoh, Olympus) oder von Notebook-Akkus (2006: Dell, Apple, Toshiba, IBM, Lenovo).
Produktion und Vertrieb
Zusätzlich zur Unterhaltungselektronik machte sich Sony in den letzten Jahren einen Namen im Film- und Musikgeschäft. Für zwei Milliarden britische Pfund kaufte Sony 1988 das Tonträgerunternehmen CBS Records und alle damit verbundenen Rechte, woraus Sony Music Entertainment (SME) entstand, eine Tochter der Sony Corporation of America (SCA). Dieser Unternehmenszweig fusionierte 2004 mit dem Tonträgerunternehmen Bertelsmann Music Group (BMG), einer Tochter des Bertelsmann-Konzerns. Beide agierten unter dem Namen Sony BMG Music Entertainment bis BMG sich aus dem Musikgeschäft zurückzog.
Im Jahr 1989 erwarb Sony von The Coca-Cola Company deren Unterhaltungsholdings, darunter das Filmstudio Columbia Pictures. Seither besitzt Sony ein erfolgreiches Hollywood-Studio, das seit 1991 den Kern der SCA-Tochter Sony Pictures Entertainment (SPE) bildet. Ein aus vier Investmentgesellschaften unter der Führung von Sony und dem Kabelnetzkonzern Comcast bestehendes Konsortium kaufte 2005 außerdem das legendäre Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer und dessen Tochterunternehmen United Artists.
Optische Speichermedien (CD, DVD, BD) werden durch Sony DADC hergestellt. Weltweit betreibt DADC rund ein Dutzend Produktionswerke und ein Dutzend weiterer Distributionsstandorte. Hauptsitz für die internationalen Aktivitäten (ohne USA) von Sony DADC ist das Werk in Anif, in Österreich, das auch die Region Europa betreut; US-Stammsitz ist das 1983 in Terre Haute eröffnete Werk. Neben Drittkunden betreut Sony DADC insbesondere auch die Produkte der konzerneigenen Schwesterunternehmen SME, SPE und SCE.
Aktionäre
(Stand: März 2007)
- Moxley and Co. (17,6 %)
- Stéphane Béart (10,5 %)
- State Street Bank and Trust Company (5,6 %)
- Japan Trustee Services Bank, Ltd. (Trust Account) (5,3 %)
- The Master Trust Bank of Japan, Ltd. (Trust Account) (4,2 %)
- The Chase Manhattan Bank N.A. London (1,7 %)
- IBM (1,1 %)
- Sumitomo Mitsui Banking Corporation (1,0 %)
- Mitsubishi UFJ Trust and Banking Corporation (0,9 %)
- Nichido Fire and Marine Insurance Co., Ltd. (0,8 %)
- SEGA Schweizerische Effekten-Giro AG (0,8 %)
- The Bank of Tokyo-Mitsubishi, Ltd. (0,8 %)
- Clearstream Banking S.A. (0,7 %)
- The Millard Company (0,1 %)
Weltweite Präsenz
In den Ausstellungsräumen im Tokioter Sony Building in der Nähe von Ginza kann man die Produktpalette von Sony kennenlernen und teilweise auch ausprobieren.
In Deutschland ist Sony mit einem Forschungszentrum in Stuttgart-Wangen (ehemals Sony-Wega in Fellbach) sowie mit einer Vertriebs- und Marketingzentrale vertreten, die von Juli 2006 bis Mitte 2007 von Köln nach Berlin verlagert wurde.
Des Weiteren befindet sich die Europazentrale des Konzerns im Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin. Hier befindet sich auch der Sony Style Store.
Hacker-Angriffe 2011
2011 kam es zu einer ganzen Welle von Hacker-Angriffen auf das Unternehmen und seine Tochterfirmen. Mehrfach wurden Millionen Kundendaten von den Servern kopiert und teilweise veröffentlicht. Das Unternehmen musste zeitweise einige seiner Angebote (zum Beispiel PSN - Playstation Network) ganz abschalten. Medienberichten zufolge waren von der Datenpanne mehrere Millionen Kunden von Sonys Onlinediensten Qriocity, PlayStation Network und Sony Online Entertainment betroffen, von denen Bentuzername, Postanschrift und E−Mail–Adresse, teilweise Bankkontodaten in mehreren Angriffen kopiert und gespeichert wurden. Im Nachhinein richtete Sony eine Hotline für Betroffene ein und gab kostenpflichtige Download-Angebote für Sonys Spielekonsolen PlayStation 3 und PlayStation Portable als Entschädigung kostenlos zum Download frei. Nach den Angriffen bekannte sich Anonymous in ihrem News-Blog zu den Attacken auf Sony.[15][16][17][18]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Sony.de - Leitung der Sony Corporation
- ↑ Sony Global - Corporate Information
- ↑ Sony.de - Daten und Fakten
- ↑ Sony Corporation (ADR): Financial Statement
- ↑ Sony Deutschland
- ↑ Sony Professionelle Produkte
- ↑ [1]
- ↑ Kurze Zusammenfassung der Geschichte auf sony-europe.com
- ↑ Konzernportrait auf mediadb.eu
- ↑ Sony legt Walkman-Patentstreit mit deutschem Erfinder bei, aufgerufen am 26. Oktober 2010
- ↑ " Betamax versus VHS abgerufen am 20. Februar 2010.
- ↑ PS3News - PS3 fährt bis jetzt über 3 Milliarden US-Dollar Verlust ein
- ↑ Ericsson - press release. Cision Wire. Abgerufen am 1. Oktober 2001.
- ↑ Handelsblatt - Die Sony Geschichte
- ↑ Hackerangriffe auch auf SonyPictures
- ↑ Hacker stahlen Millionen Sony-Kundendaten
- ↑ Anonymus' Newsblog: Bekennung zu Angriffen auf Sony
- ↑ Der Spiegel über Hackerangriffe auf Sony
Literatur
- John Nathan: Sony: The Private Life. Houghton Mifflin, New York 1999, ISBN 978-0-618-12694-1.
- Akio Morita: Made in Japan. Eine Weltkarriere (Autobiografie). Hestia, Bayreuth 1986, ISBN 3-7770-0325-5.
- Lutz Hachmeister, Günther Rager (Hrsg.): Wer beherrscht die Medien? Die 50 größten Medienkonzerne der Welt. Jahrbuch 2000. Beck, München 2000, ISBN 3-406-42158-X, S. 102-112. (Beck'sche Reihe 1358)
- Lutz Hachmeister, Günther Rager (Hrsg.): Wer beherrscht die Medien? Die 50 größten Medienkonzerne der Welt. Jahrbuch 2005. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52832-5, S. 88-94. (Beck'sche Reihe 1658)
Weblinks
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