- Odeon (Gebäude)
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Das Odeon (lateinisch odeum, griechisch ᾠδεῖον), auch Odeion, war in der Antike ein Gebäude, das für Aufführungen und Wettkämpfe in Gesang und Instrumentalmusik sowie für Rezitationsvorträge und Ratsversammlungen genutzt wurde. [1] Meist war es von kreisrunder Form und unterschied sich vom Theater dadurch, dass es überdacht war.
Das älteste bekannte Gebäude dieser Art war die vom Baumeister Theodorus im 7. oder 6. Jahrhundert v. Chr. am Markt von Sparta erbaute Skias. In Athen ließ Perikles um 447 v. Chr. ein Odeon am südöstlichen Abhang der Akropolis errichten, das 86 v. Chr. abgerissen, aber bald wieder aufgebaut wurde. Ein zweites Odeon am Markt erhielt Athen wohl durch Marcus Vipsanius Agrippa, ein drittes durch Herodes Atticus am Südwestabhang der Burg (siehe Odeon des Herodes Atticus).
Daneben sind solche Bauwerke auch in Ephesos, Korinth, Patras und anderen griechischen Städten bekannt.
In Rom baute man ein Odeum während der Kaiserzeit unter Domitian. Auch in römischen Provinzen, wie beispielsweise in Hippos in Palaestina existierten solche Bauwerke.
In der Neuzeit bezeichnete man mit Odeon größere, der Musik, dem Theater und dem Tanz gewidmete Bauwerke, so z. B. das Odeon in München, oder das Odeon in Wien (2. Bezirk).
Der Name ging dann über auf die frühen Vorführungssäle für kinematographische Filme, siehe dazu Nickelodeon.
Siehe auch
- Liste griechisch-römischer Odeen der Antike
Einzelnachweise
- ↑ Israel Hippos - Statuetten der Aphrodite, ein Odeion und eine Basilika entdeckt; in Welt und Umwelt der Bibel, Archäologie - Kunst - Geschichte, Band 1/2010, Katholisches Bibelwerk e.V., Stuttgart, Seite 68
Literatur
- Ruediger Meinel: Das Odeion. Untersuchungen an überdachten antiken Theatergebäuden. Lang, Frankfurt/Main und anderswo, 1980, ISBN 3-8204-6462-X
- Odeion, in: Ernst Seidl (Hg.): Lexikon der Bautypen. Funktionen und Formen der Architektur. Stuttgart: Philipp Reclam jun. Verlag, 2006, ISBN 978-3-15-010572-6
Kategorien:- Antikes Bauwerk
- Konzerthaus
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