Oedekoven

Oedekoven
Oedekoven
Gemeinde Alfter
Koordinaten: 50° 43′ N, 7° 1′ O50.727.020277777777876Koordinaten: 50° 43′ 12″ N, 7° 1′ 13″ O
Höhe: 76–160 m ü. NN
Fläche: 4,34 km²
Einwohner: 5.531 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Aug. 1969
Postleitzahl: 53347
Vorwahl: 0228
Karte

Lagekarte der Gemeinde Alfter

Rathaus

Oedekoven ist der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Alfter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Oedekoven war bis 1969 eine selbständige Gemeinde. Am 1. August 1969 wurde sie nach Alfter eingemeindet.[1] Der Ort hat heute rund 5.500 Einwohner, die auf einer rund 700 Hektar großen Fläche leben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Oedekoven liegt nord-westlich der Stadt Bonn am südlichen Ende des Vorgebirges an einem Bach namens Hardtbach und grenzt unmittelbar an die Bonner Ortsteile Duisdorf und Lessenich/Meßdorf an.

Ursprünglich war der Ort landwirtschaftlich geprägt. Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Oedekovener Heide auf der Hochebene der Ville ist heute Zentrum des Pferdesports. Der unmittelbar an die Heide angrenzende Kottenforst ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Wohnsektor

Weinhof in der Staffelsgasse

Neben der regen Bautätigkeit im Wohnsektor entwickelten sich in Oedekoven in den letzten Jahren Handel und Industrie. So findet man im Ort ein Gewerbegebiet (Alma-Einkaufspark) mit vielseitigen Einkaufsmöglichkeiten, sowie mehrere Fitness- und Sonnenstudios. Im Ort befinden sich außerdem das einzige Altenheim sowie die einzige weiterführende Schule (Gemeinschaftshauptschule Alfter) der Gemeinde Alfter, eine Grundschule, mehrere Kindergärten und eine katholische öffentliche Bücherei. Von den drei „Mittelgemeinden“ Oedekoven, Gielsdorf und Impekoven hat sich Oedekoven hinsichtlich der Bevölkerungszahl am schnellsten entwickelt. So wurden in den letzten Jahren um den Kramersbruch herum viele Wohnhäuser gebaut. Dennoch findet man im alten Ortskern (Staffelsgasse, Ginggasse) noch viele sehenswerte alte Fachwerkhäuser.

Geschichte

Name und Schreibweise

Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde Oedekoven ist auf das Jahr 795 datiert. Zu dieser Zeit hieß der Ort noch Odenkoven (Hof mit reichem Landbesitz). Professor Gerhard Mürkens deutete den Ortsnamen von Odinghova (Hof der Leute des Odo) ab. In Odo sah Mürkens eine mögliche Kurzform des Namens Otbert, welcher um das Jahr 795 als Stammvater der Pfalzgrafen bei Rhein, der Ezzonen beziehungsweise Hezeliniden lebte, und in der Gemarkung Oedekoven angesiedelt war.

Politik

Mairie

Die Mairie Oedekoven löste für das Gebiet der heutigen Gemeinde Alfter und angrenzende Stadtteile Bonns während der französischen Besatzungszeit der linken Rheinseite unter Napoléon Bonaparte die Verwaltungsstrukturen des Kurfürstentums Köln ab. Sie war Vorgänger der preußischen Bürgermeisterei Oedekoven. Zur Mairie gehörten die Ortsteile Oedekoven, Gielsdorf, Impekoven und Witterschlick, sowie die gesamte Gemeinde Alfter und die Orte Buschdorf, Lessenich/Meßdorf und Duisdorf der Stadt Bonn.

Bürgermeisterei

Die preußische Bürgermeisterei Oedekoven umfasste neben dem Gebiet der heutigen Gemeinde Alfter einen Teil der westlichen Stadtteile Bonns. Als Verwaltungseinheit war sie Nachfolgerin der Mairie Oedekoven und Vorgänger des Amtes Duisdorf. Sie erhielt den Namen Oedekoven von der gleichnamigen Ortschaft als Sitz des Bürgermeisteramtes, welches in den 1970er-Jahren abgerissen wurde. Sie umfasste das Gebiet wie unter Mairie Oedekoven beschrieben.

Sehenswürdigkeiten

katholische Kirche

Die katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt gehört mit ihrer Kapelle St. Mariä Vermählung neben den Fachwerkhäusern im alten Ortskern zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes. Sie wurde von dem Architekten Emil Steffan (1899–1968), einem der bedeutendsten Kirchenbaumeister des 20. Jahrhunderts, geplant und gebaut. Ihre Fenster stammen von dem Künstler Hans Lünenborg (1904–1990).

Wirtschaft und Verkehr

Straßenverkehr

Oedekoven ist über die Bundesstraße 56 und über die Alma-Brücke zur Bundesautobahn 565 an das Fernstraßennetz angeschlossen. Die Brücke ist Bestandteil der Landesstraße 113n (Nord-West-Umfahrung Bonn) und wurde am 6. Dezember 2006 für den Verkehr freigegeben. Die Brücke ersetzt den inzwischen zurückgebauten Bahnübergang am Schöntalweg. Bedingt durch die häufigen und langen Schließzeiten bildeten sich im Umfeld häufig lange Staus. Die Brücke, die erst nach jahrzehntelanger Planung und juristischen Auseinandersetzungen gebaut wurde, stellt für die Erreichbarkeit des Ortes sowie des Gewerbegebietes (Alma-Einkaufspark) eine spürbare Verbesserung dar.

Personennahverkehr

Der Ort verfügt über zwei Buslinien (605 und 633), die in einem 20/30-Minuten-Takt Verbindungen in die Stadt Bonn und ihre Vororte bieten. Die beiden Buslinien fahren insbesondere auch den Bahnhof Bonn-Duisdorf an, von dem aus man durch die Voreifelbahn die Stadt Bonn, sowie die Städte Rheinbach, Euskirchen, und ihre Vororte erreicht. Die Buslinien erschließen ebenfalls die Stadtbahnhaltestelle Alfter / Alanus Hochschule, an der die Straßenbahnlinie 18 (Köln-Dellbrück – Bonn) sowie die Straßenbahnlinie 68 (Bornheim – Bonn) verkehren. Der Ortsteil Oedekoven ist mit der Linie N9 an das Bonner Nachtbus-Netz angeschlossen.

Familienname

Der Familienname Oedekoven ist dem gleichnamigen Ortsnamen abgeleitet und insbesondere im Rheinland recht verbreitet.

Kultur

In der katholischen öffentlichen Bücherei finden Lesungen statt, in der Mehrzweckhalle gelegentlich Konzerte. Außerdem gibt es unter anderem einen Fußball-, einen Tennis- und einen Tischtennisverein sowie eine Jugendgruppe der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB).

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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