- Voreifelbahn
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Bonn–Euskirchen Kursbuchstrecke (DB): 475 Streckennummer (DB): 2645 Streckenlänge: 34,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h Zweigleisigkeit: Bonn Hbf–Bonn-Duisdorf
Meckenheim-Kottenforst–Rheinbach
Kuchenheim–EuskirchenBundesland (D): Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeLinke Rheinstrecke von Koblenz 0,0 Bonn Hbf 1,5 ehem. Wesselbahn von Poppelsdorf 1,6 Bonn Gbf A 565 1,9 Linke Rheinstrecke nach Köln 2,2 Bonn-Endenich Nord[2] (ab 2013) 4,4 Bonn-Helmholtzstraße[2] (ab 2013) 5,4 Bonn-Duisdorf (ehem. Bf) 82 m 5,4 Bonn-Duisdorf Üst 7,1 Impekoven (geplant) 7,9 Witterschlick/Impekoven 9,8 Witterschlick 129 m 12,9 Meckenheim-Kottenforst 162 m 15,0 Meckenheim Industriepark 16,1 Meckenheim-Merl (Awanst) 17,7 Meckenheim (Bz Köln) 168,5 m A 61 ehem. Strategischer Bahndamm (unvollendet) 21,0 Rheinbach Ost (geplant) ehem. Strategischer Bahndamm von Dernau (unvollendet) 22,0 Rheinbach 174 m nach Schmidtheim/Losheim (ehem. geplant) ehem. Strategischer Bahndamm nach Liblar (unvollendet) 25,5 Oberdrees (Bundeswehr) 27,5 Odendorf 169,5 m 31,1 Kuchenheim 166,5 m 32,4 Erfttalbahn von Bad Münstereifel 32,8 Eifelbahn von Köln Euskirchen Gbf 34,2 Euskirchen Bördebahn nach Düren Eifelbahn nach Trier Die Voreifelbahn ist eine nicht elektrifizierte Bahnstrecke in der Voreifel von Bonn nach Euskirchen (KBS 475). Auf ihr verkehrt die Regionalbahn-Linie 23 mit Talent-Dieseltriebwagen der Baureihe 644.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eröffnung der Strecke
Die Voreifelbahn wurde am 7. Juni 1880 eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt wurden Bahnhofsgebäude an den Stationen Bonn-Duisdorf, Kottenforst, Meckenheim (Bz Köln), Rheinbach, Odendorf und Kuchenheim (bis 1936 Cuchenheim) errichtet. Bis auf den Bahnhof Kottenforst wurden die anderen Hochbauten nach den Entwürfen von Johannes Richter (1842–1889) aus Feldbrandsteinen errichtet. Die Bahnhofsgebäude von Duisdorf, Odendorf und Kuchenheim entstanden nach dem gleichen Plan. Die Gebäude von Meckenheim und Rheinbach entstanden nach einem etwas veränderten Plan, wobei Meckenheim und Rheinbach sich spiegelbildlich zueinander verhielten.
Zu Beginn wurde die Strecke als Nebenbahn errichtet und erst in den folgenden Jahren zu einer Vollbahn aufgewertet. Der Maximalausbau der Strecke und ihrer Bahnhöfe war in den 1930er-/1940er-Jahren erreicht. Danach fand abschnittsweise ein langsamer Rückbau in den heutigen Zustand statt.
In den Nachkriegsjahren teilte die Strecke, die im Volksmund "Kappes-Express" genannt wurde, das Schicksal vieler anderer Eisenbahnstrecken: Das zweite Gleis wurde auf immer mehr Abschnitten entfernt, der Fahrplan wurde „nachfragegerecht“ immer weiter ausgedünnt, die Fahrgastzahlen sanken. Ende der 1970er-Jahre wurde die Voreifelbahn noch von täglich 3000 Fahrgästen genutzt. Der Strecke drohten weitere Angebotskürzungen, mittelfristig drohte die Stilllegung. Im Jahre 1979 wurde das Angebot versuchsweise deutlich verdichtet, tagsüber wurde nun ein Halbstundentakt, an den Wochenenden ein Stundentakt geboten. In der Folge stiegen die Fahrgastzahlen deutlich.
Änderungen des Streckenverlaufs
- Seit 1880
Bonn Hbf (Linke Rheinstrecke) – Duisdorf – (Meckenheim-)Kottenforst – Meckenheim – Rheinbach – Odendorf – Cuchenheim – Euskirchen (Eifelbahn)
- Seit September 1881
Bonn Hbf – Duisdorf – Impekoven (Hp Witterschlick) [km 7,9] – Kottenforst – Meckenheim – Rheinbach – Odendorf – Cuchenheim – Euskirchen
- Seit Oktober 1890
Bonn Hbf – Duisdorf – Impekoven (Hp Witterschlick) – Kottenforst – Meckenheim – Rheinbach – Odendorf – Cuchenheim – Euskirchen,
Weiterfahrt der Züge teilweise über die Bördebahn nach Düren- Seit August 1903
Bonn Hbf – Bonn-Duisdorf – Impekoven [km 7,9] – Witterschlick [km 9,8] – Kottenforst – Meckenheim – Rheinbach – Odendorf – Cuchenheim – Euskirchen,
Weiterfahrt der Züge teilweise über die Bördebahn nach Düren- Von Januar 1923 bis Juni 1923: Ausbau der Strecke auf Zweigleisigkeit mit Material der nicht vollendeten Bahnstrecke Neuss – Rheinbach – Dernau ("Strategischer Bahndamm")
Bonn Hbf = Bonn-Duisdorf = Impekoven = Witterschlick = Kottenforst = Meckenheim = Rheinbach = Odendorf = Cuchenheim = Euskirchen,
Weiterfahrt der Züge teilweise über die Bördebahn nach Düren- Ende der 1960er-Jahre: Beginn des Rückbaus der Strecke auf Eingleisigkeit
Bonn Hbf = Bonn-Duisdorf – (Alfter-)Witterschlick – (Meckenheim-)Kottenforst = Meckenheim = Rheinbach – (Swisttal-)Odendorf – (Euskirchen-)Kuchenheim = Euskirchen,
Weiterfahrt der Züge teilweise über die Bördebahn nach Düren und Durchbindung bis Aachen[3]- Seit 1996
Bonn Hbf = Bonn-Duisdorf – (Alfter-)Witterschlick – (Meckenheim-)Kottenforst (nur Sa/So) = Meckenheim (Bz Köln)-Industriepark = Meckenheim = Rheinbach – (Swisttal-)Odendorf – (Euskirchen-)Kuchenheim = Euskirchen,
Weiterfahrt der Züge teilweise über die Erfttalbahn nach Bad MünstereifelErläuterung:
– eingleisiger Streckenabschnitt
= zweigleisiger Streckenabschnitt
In Klammern sind die Gemeindenamen aufgeführt, die nicht offiziell im Namen des Bahnhofs/Haltepunkts enthalten sind.Entwicklung seit der Bahnreform
Die Stadt Bonn nutzte 1994 die durch die Bahnreform entstandene Möglichkeit, Verkehrsleistungen zu bestellen und bestellte auf eigene Kosten eine Taktverdichtung. Ab 1994 wurde zwischen Bonn und Witterschlick zu den Hauptverkehrszeiten ein Viertelstundentakt angeboten, 1995 wurde das Angebot bis Rheinbach ausgedehnt. In der Folge stiegen die Fahrgastzahlen sprunghaft. 1996 wurde der neue Haltepunkt Meckenheim-Industriepark eröffnet.
Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) schrieb 1996 den sogenannten Dieselvertrag über die Voreifelbahn, die Eifelbahn und die Oberbergische Bahn aus. Seit Juni 1998 wird die Strecke von der DB Regio NRW mit neu beschafften Talent-Dieseltriebwagen (VT 644) betrieben. Außerdem begann der Ausbau der Strecke (1. Bauabschnitt).
Mit Ausnahme des Bahnhofs Meckenheim ist die Strecke vollständig mit Hochbahnsteigen ausgestattet. Der seit 1993 eingleisige Bahnhof Bonn-Duisdorf wurde von 2003 bis 2004 zu einem zweigleisigen Haltepunkt umgebaut. Dabei wurde die Signaltechnik erneuert und Hochbahnsteige errichtet.
Im September 2011 wurde ein elektronisches Stellwerk in Euskirchen fertigstellt.[4] Aus diesem Grund konnten die sieben alten Stellwerke an der Strecke stillgelegt werden.[5]
Ausblick/Planung
In Planung befinden sich ein durchgängig zweigleisiger (Wieder-)Ausbau im Abschnitt Bonn–Rheinbach und der Bau von vier neuen Haltepunkten: Bonn-Endenich Nord, Bonn-Helmholtzstraße (Bauzeit von 2012 bis Ende 2013[6]), Alfter-Impekoven (nicht wie früher in Impekoven - Randlage Richtung Witterschlick (B 56), sondern am Bahnübergang in Richtung Oedekoven) und Rheinbach Ost.
Der Fahrplan soll zwischen Rheinbach und Bonn in der Hauptverkehrszeit verdichtet werden. Dazu ist jedoch der zweigleisige Ausbau notwendig. Die geplanten Haltepunkte können erst nach dieser Maßnahme errichtet werden.[7] Der Baubeginn wurde bereits im Jahre 2005 von der DB angekündigt.[8] Als Gründe für die Verzögerungen beim Baubeginn nannte die Bahn unter anderem die Klage beim Oberverwaltungsgericht, fehlende Finanzzusagen des Landes, laufende Bauarbeiten an Brücken oder Unterführungen sowie planerisch-technische Schwierigkeiten für Ersatzwege. Bis 2013 sollen diese Bauvorhaben umgesetzt sein.[9]
Die Strecke Witterschlick–Kottenforst wird wegen eines „geologisch labilen Hangs“ nicht zweigleisig ausgebaut werden.
Bedienungsangebot
Die Voreifelbahn wird im Schienenpersonennahverkehr bei stündlicher Durchbindung der Züge über die Erfttalbahn nach Bad Münstereifel
- montags bis samstags alle 30 Minuten mit einer Verdichtung in der Hauptverkehrszeit zwischen Bonn und Rheinbach auf 15 Minuten,
- sonntags im Stundentakt
von der RB 23 Voreifel-Bahn genutzt.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die für die Voreifel-Bahn Diesel-Triebwagen der DB Baureihe 644 in Ein- bis Zweifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt. Seit Anfang Januar 2011 werden wegen Verfügbarkeitsproblemen der BR 644 vorübergehend in einem Umlauf Züge mit einer Diesellok der Baureihe 218 und n-Wagen eingesetzt.[10]
Ab Dezember 2013 wird der Schienenpersonennahverkehr auf dieser Strecke von der DB Regio Rheinland betrieben. Der Betrieb soll mit Triebwagen des Typs LINT erfolgen.[11].
Tarif
Für den Öffentlichen Schienenpersonennahverkehr auf der Voreifelbahn gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) sowie tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Weblinks
Commons: Voreifelbahn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- www.hans-dieter-arntz.de: 100 Jahre „Kappes-Express“ Euskirchen-Bonn
- www.hans-dieter-arntz.de: Zur Situation der Voreifeler Eisenbahn bei Kriegsende (1944): Odendorf: Explosion eines Munitionszuges am 9. September 1944
- www.hans-dieter-arntz.de: Die Zerstörung des Eisenbahnzentrums Euskirchen (1944): Der letzte Fahrdienstleiter einer Frontstadt
- www.hans-dieter-arntz.de: Die Zerstörung des Voreifeler Eisenbahnnetzes und der erste Aufbau nach Kriegsende (1944 und 1945): Eine Bestandsaufnahme des Reichsbahn-Betriebsamtes Euskirchen
- www.hans-dieter-arntz.de: Die ersten Einsenbahnstrecken der Voreifel nach dem 2. Weltkrieg (1945/46): Erlebnisse von Augenzeugen
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ a b Benennung der geplanten Bonner SPNV-Haltepunkte Beschluss des Bonner Stadtrats vom 14. April 2011
- ↑ Kursbuch 1962, Kursbuch 1977/78
- ↑ www.pro-bahn.de: Fahrplanänderung RB 23 Bonn – Euskirchen – Bad Münstereifel Abgerufen am 18. Oktober 2011
- ↑ Mittwaldserver/Generalanzeiger: Deutsche Bahn legt sieben Stellwerke auf der Strecke Bonn-Euskirchen still Abgerufen am 18. Oktober 2011
- ↑ Pressemitteilung der Deutschen Bahn am 14. Januar 2011
- ↑ General Anzeiger vom 14. April 2010: Eine Haltestelle für die "Grüne Mitte" Abgerufen am 14. April 2010. (HTML, deutsch)
- ↑ www.general-anzeiger-bonn.de: Politiker machen Druck auf die Bahn Abgerufen am 18. Oktober 2011
- ↑ Bonn.de: Ausbau der Bahnstrecke RB 23 Bonn-Euskirchen (Voreifelbahn) Abgerufen am 2. April 2010. (HTML, deutsch)
- ↑ Bahn-Report Heft 2/2011, 21
- ↑ Pressemeldung der Deutschen Bahn am 23. März 2011: DB Regio Rheinland erhält Zuschlag für das Kölner Dieselnetz Abgerufen am 24. März 2011. (HTML, deutsch)
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