Oimjakon

Oimjakon
Dorf
Oimjakon
Оймякон (russisch)
Өймөкөөн (jakutisch)
Föderationskreis Ferner Osten
Republik Sacha
Ulus Oimjakon
Bürgermeister Rosalija Kondakowa
Bevölkerung 521 Einwohner
(Stand: 2001)
Höhe des Zentrums 741 m
Zeitzone UTC+12
Telefonvorwahl (+7) 41154
Postleitzahl 678752
Kfz-Kennzeichen 14
OKATO 98 239 805 001
Geographische Lage
Koordinaten 63° 27′ N, 142° 47′ O63.45142.78333333333741Koordinaten: 63° 27′ 0″ N, 142° 47′ 0″ O
Oimjakon (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Oimjakon (Republik Sacha)
Red pog.svg
Republik Sacha (Jakutien)

Oimjakon (russisch Оймякон, jakutisch Өймөкөөн/Öjmököön) ist ein Ort im gleichnamigen Ulus (Kreis) im Osten der Teilrepublik Sacha (Jakutien) im Fernen Osten Russlands. Er wird statistisch als der kälteste Ort der Welt geführt. Oimjakon hatte 2001 521 Einwohner[1] und gilt neben Werchojansk als „der Kältepol aller bewohnten Gebiete der Erde“. Der Name Oimjakon bedeutet in der Sprache der Jakuten so viel wie „heiße Quelle“.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oimjakon liegt ungefähr 640 km nordöstlich der Großstadt Jakutsk im Hochland von Oimjakon im Tal des Flusses Indigirka auf etwa 750 m ü. NN. Der Ort liegt zwischen dem langgestreckten Werchojansker Gebirge und dem Tscherskigebirge. Die das Hochland nach Süden abschließende Bergkette verhindert den Zufluss wärmerer Luftmassen.

135 Kilometer südwestlich von Oimjakon befindet sich der Mus Chaja, der höchste Berg des Werchojansker Gebirges.

Temperaturen

Klimadiagramm von Oimjakon[2]

Obwohl Oimjakon etwa 2900 km vom Nordpol entfernt ist, werden hier (langjährige Wetterstation im Dorf Tomtor, 30 km südöstlich, seit 2004 mit eigener Wetterstation in Oimjakon (63° 16′ N, 143° 12′ O63.263055555556143.20833333333)) oftmals die niedrigsten Temperaturen aller bewohnten Gebiete der Erde (Kältepol aller bewohnbaren Gebiete der Erde, siehe Hochland von Oimjakon) gemessen. Die Extremwerte werden unter anderem durch die topographischen Bedingungen in diesem Hochland begünstigt. Nach Angaben russischer Meteorologen wurde die tiefste Temperatur von –68 °C in der Wetterstation Tomtor im Jahre 1933 gemessen.

Die am Kältepol-Denkmal in Oimjakon angegebenen –71,2 °C aus dem Jahre 1926 gelten allgemein als tiefste Temperatur, wurden aber angeblich nicht nachgewiesen, sondern von einem Akademie-Mitglied hochgerechnet. Nicht offiziell anerkannt ist eine 1916 gemessene Temperatur von –81,2 °C. Im Gebiet um Oimjakon findet man sehr oft stark ausgeprägte Kältehochs: Am 31. Dezember 1968 wurde dort auch mit 1083,8 hPa der höchste je gemessene Luftdruck der Erde registriert.[3]

Demgegenüber kann es im Sommer über +30 °C warm werden, womit also Temperaturdifferenzen von mehr als 100 Kelvin in einem Jahr möglich sind. Am 28. Juli 2010 wurde mit 34,6 °C ein neues Temperaturmaximum gemessen, das 2 °C über dem bisherigen Höchstwert lag.[4]

Quellen

  1. Nasleg Borogonski Perwy auf einer Website der Universität Jakutsk (russisch)
  2. Geoklima 2.1
  3. Hans Häckel: Meteorologie. 6., korrigierte Aufl. Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 3-8252-1338-2
  4. Der heiße Sommer 2010 in Russland. Teil 1: Wald- und Moorbrände. Zusammengestellt von Werner Wehry. In: Beiträge zur Berliner Wetterkarte. Verein BERLINER WETTERKARTE e.V. zur Förderung der meteorologischen Wissenschaft, 47/2010. ISSN 0177-3984.

Weblinks



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