- Olympische Winterspiele 2014
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XXII. Olympische Winterspiele Teilnehmende Nationen Teilnehmende Athleten Wettbewerbe 98 in 7 Sportarten Eröffnung 7. Februar 2014 Schlussfeier 23. Februar 2014 Eröffnet durch Olympischer Eid Olympische Fackel Die XXII. Olympischen Winterspiele sollen vom 7. bis 23. Februar 2014 in der russischen Stadt Sotschi stattfinden, einer Stadt mit 330.000 Einwohnern an der „Russischen Riviera“ am Schwarzen Meer. Es werden die ersten Winterspiele in einer subtropischen Stadt sowie die zweiten Olympischen Spiele nach den Sommerspielen 1980 in Moskau im flächenmäßig größten Land der Welt sein. Sotschi hatte sich bereits um die Winterspiele 2002 beworben, war damals jedoch nicht berücksichtigt worden.
Inhaltsverzeichnis
Wahl des Austragungsortes
Sieben Städte bewarben sich beim Internationalen Olympischen Komitee um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2014. Die Bewerbungen Almatys für Kasachstan, Bordschomis für Georgien, Jacas für Spanien und Sofias für Bulgarien wurden im Juni 2006 nicht für die Endauswahl zugelassen. Während sich Jaca und Sofia schon mehrmals um die Austragung Olympischer Winterspiele bewarben, waren es für Almaty und Bordschomi die erste Bewerbung in der Geschichte. Für alle vier wären es die ersten Winterspiele des Landes gewesen, wobei in Spanien 1992 bereits Sommerspiele stattfanden. Gründe für die Nichtberücksichtigung waren beispielsweise die weiten Anfahrtswege zwischen den 200 Kilometer entfernten Austragungsorten Bordschomi und Tiflis in der georgischen Bewerbung, die nicht in Jaca geplanten Eröffnungs- und Schlusszeremonien in der spanischen und die nicht ausreichende Beantwortung des IOC-Fragenkatalogs in der bulgarischen Bewerbung. Die Zulassung für die endgültige Entscheidung um den Austragungsort erhielten die südkoreanische Stadt Pyeongchang, das österreichische Salzburg und das russische Sotschi.
Die Stadt Pyeongchang bewarb sich bei der nächsten Vergabe der Winterspiele noch einmal und erhielt am 6. Juli 2011 den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2018.
Kandidatenstädte
Die Kandidatur Pyeongchangs
Pyeongchang war die erste Stadt, die im Dezember 2004 die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2014 einreichte, nachdem sie sich bei der nationalen Ausscheidung gegen Muju durchgesetzt hatte. Die südkoreanische Stadt bewarb sich bereits für die Winterspiele 2010, unterlag jedoch Vancouver im zweiten Wahlgang mit 53:56 Stimmen. Pyeongchang wollte das zweite Mal nach den Sommerspielen in Seoul 1988 Olympische Spiele nach Südkorea holen und plante „Olympische Spiele der kurzen Wege“, so dass alle Wettkampfstätten innerhalb einer Stunde von Pyeongchang aus zu erreichen gewesen wären.
Alle Eissportarten, mit den Ausnahmen Bob, Rodeln und Skeleton, sollten in Gangneung, das rund 20 Kilometer östlich von Pyeongchang liegt, ausgetragen werden. Das Ski- und Schneeressort sowie ein Eiskanal sollten im Hauptort selbst beziehungsweise in Jungbong und Bogwang, westlich von Pyeongchang entstehen und bestanden teilweise schon während der Bewerbung.
Die Kandidatur Salzburgs
Salzburg bewarb sich nach 2010 zum zweiten Mal in Folge und zum insgesamt vierten Mal für Olympische Winterspiele und bekam vom Österreichischen Olympischen Comité den Vorzug gegenüber Innsbruck. Die Bewerbung für 2014 war kompakter als jene für 2010, unter anderem wegen der Streichung von Kitzbühel, St. Johann und Ramsau als Austragungsorte. Als Stärken der Kandidatur wurden nicht nur die kurzen Wege zwischen den Austragungsorten, sondern der hohe Nachnutzungsgrad der Sportanlagen, die Erfahrung im Ausrichten großer Sportveranstaltungen, die Popularität des Wintersports in Österreich, sowie die Schneesicherheit der Veranstaltungsorte genannt. Darüber hinaus erfuhr die Bewerbung eine wachsende Unterstützung in der Bevölkerung, wie auch durch die österreichische Regierung um Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Die österreichische Bewerbung hatte mit Abstand das niedrigste Budget, da die meisten Sportstätten bereits existierten. Die Bewerbung Salzburgs bestand aus einem Konzept mit zwei Kernen (two cluster concept): einer Eisregion rund um die Stadt Salzburg und einer Schneeregion im Pongau. Dazu kam noch die Bob- und Rodelbahn im bayerischen Schönau am Königssee.
Die Kandidatur Sotschis
Sotschi bewarb sich bereits zum zweiten Mal für die Austragung Olympischer Spiele. Allerdings wurde die Stadt im Wettbewerb um die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2002 nicht als offizieller Bewerber akzeptiert. Sotschi war die Bewerbung mit dem höchsten Budget, da alle Wettkampfstätten erst errichtet werden müssen. Russlands Präsident Wladimir Putin setzte sich stark für die Vergabe der Spiele nach Russland ein. Daher investiert die russische Regierung auch sehr viel Geld, 12 Milliarden US-Dollar, in die Bewerbung und die Errichtung der Sportstätten. Zwei Drittel davon sollen in die Infrastruktur investiert werden. Das Skigebiet im Bezirk Krasnaja Poljana wird bereits 2007 eröffnet und soll der primäre Austragungsort für die Wettbewerbe im Freien sein, während die Stadt Sotschi selbst alle Hallenwettbewerbe beherbergen wird. Dabei sollen sich die Eishallen in einem Park befinden und zu Fuß erreichbar sein. Die große Anzahl an Zimmern und die hohe Unterstützung in der Bevölkerung und seitens der Politik wurden als die Stärken dieser Kandidatur gewertet.
Bewertung durch das IOC
Eine 13-köpfige IOC-Evaluierungskommission unter der Leitung von IOC-Vizepräsident Chiharu Igaya besuchte Anfang 2007 die drei Kandidatenstädte und machte sich ein Bild von den möglichen Wettkampfstätten. Der Kommissionsbericht lieferte eine Bewertung der Kandidaturen, die einen Anhaltspunkt zur Wahlentscheidung der IOC-Mitglieder darstellt. Anfang Juni 2007 wurden die Berichte veröffentlicht. Während Pyeongchangs Bewerbung als die beste der drei dargestellt wurde und es keine Kritikpunkte gab, wurden bei der Bewerbungen Salzburgs das niedrige Budget, sowie die Unterbringung der Athleten und ein zu kleines Medienzentrum bemängelt und bei Sotschi wurde das Fehlen aller Wettkampfstätten, die Umweltgefährdung und die Verkehrsinfrastruktur kritisiert. Während die Kandidaturen Pyeongchangs und Salzburg mit dem Attribut exzellent beurteilt wurden, bekam Sotschi nur die Note sehr gut.[1]
Vergabe
Die endgültige Entscheidung über den Austragungsort der Spiele fiel am 4. Juli 2007 in Guatemala-Stadt. 103 stimmberechtigte Mitglieder des IOC waren zur Abstimmung zugelassen, wobei die Mitglieder der Bewerberländer ihr Stimmrecht nicht ausüben durften. Vor der Wahl hatten die drei Kandidaten noch einmal die Chance die Vorzüge ihrer Bewerbung in einer Abschlusspräsentation zu präsentieren.
Salzburg scheiterte bereits im ersten Wahlgang mit 25 Stimmen, während Pyeongchang die meisten Stimmen erhielt. Im zweiten Wahlgang unterlag Pyeongchang, wie schon bei der Kandidatur vier Jahre zuvor, mit 47 zu 51 Stimmen gegen Sotschi. Somit werden 2014 erstmals Olympische Winterspiele in Russland und in einer subtropischen Stadt am Meer, aber auch erstmals im Kaukasus ausgetragen.[2]
Wahlresultate Stadt Land 1. Runde 2. Runde Sotschi Russland 34 51 Pyeongchang Südkorea 36 47 Salzburg Österreich 25 - Vorbereitungen
Die Olympischen Winterspiele 2014 werden vom Sochi 2014 Olympic Organizing Committee (SOOC) vorbereitet, das am 2. Oktober 2007 vom Olimpijski komitet Rossii, dem Sportministerium und der Stadt Sotschi gegründet wurde. Zum Vorsitzenden des Organisationskomitees wurde Alexander Schukow ernannt.[3] Das Komitee hat die Aufgabe die Wettkämpfe vorzubereiten, den Bau der Sportstätten und die Verbesserung der Infrastruktur zu betreiben und die Finanzierung der Spiele sicherzustellen.
Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele soll die Verkehrsinfrastruktur erneuert und ausgebaut werden. So sollen Straßen, Brücken und Tunnel entstehen, die den Verkehr beschleunigen sollen. Laut Angaben des Leiters der zuständigen Baubehörde fehlen im Jahr 2009 jedoch rund 70 Millionen Euro im Budget, so dass sich Arbeiten verzögern könnten.[4] Hinzu kommen die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise, die das Vorhaben, die meisten Sportstätten von privaten Investoren finanzieren zu lassen, erschweren oder gänzlich verhindern könnte. In der ersten Hälfte des Jahres 2008 gab es laut Berichten russischer Medien für acht von 14 Bauprojekten noch keinen Investor.[4]
Im Rahmen der Winterspiele 2010 sagte der nunmehrige Präsident des Organisationskomitees, Dmitri Tschernyschenko, in einem Interview, dass man finanziell abgesichert sei und bereits eine Milliarde US-Dollar von privaten Sponsoren gesammelt habe.[5]
Logo, Maskottchen und Motto
Das von der internationalen Agentur Interbrand und einem Expertenrat des Organisationskomitees geschaffene Logo wurde am 1. Dezember 2009 in Moskau präsentiert.[6][7] Es zeigt erstmalig in der Geschichte des IOC eine Internetadresse als Logo, die Domain sochi.ru. Die Zeilen „sochi“ und „2014“ in blauer Farbe sind so angeordnet, dass sie sich spiegeln, wie die Gipfel des Kaukasus im Schwarzen Meer vor Sotschi. Rechts davon stehen das weiße und nur blau umrandete „.ru“ und darunter die fünf olympischen Ringe. Das Logo mit der Internetadresse sochi.ru soll die digitale Generation ansprechen und einen offenen Dialog zwischen den Nationen und Fans fördern.
Als offizielle Maskottchen wählte das Publikum im russischen TV-Sender Perwy Kanal gleich drei Tiere: Der Leopard (28 Prozent der Stimmen), der Eisbär (18 Prozent) und der Hase (16 Prozent) sind die offiziellen Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Russlands Regierungschef Wladimir Putin bezeichnete den Leoparden als ein "starkes, schnelles und schönes Tier, das einst im Kaukasus beheimatet war und jetzt in der Region wieder angesiedelt werden soll".[8]
Das Motto dieser Olympischen Winterspiele heißt „Gateway to the Future“ („Tor zur Zukunft“). Sotschi 2014 soll für Russland das Tor in die Zukunft sein, für eine nachhaltige sportliche, soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung. Gemäß OK-Chef Dmitri Tschernitschenko sollen diese Winterspiele „die ganze Region verändern“. Trotz Investitionen von geschätzten 35 Milliarden Euro bezweifeln ausländische Experten aber die Nachhaltigkeit und vor allem die ökologische Verträglichkeit von Olympischen Winterspielen in einer subtropischen Stadt.[9]
Sportarten
Bei den Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver wurden 86 Wettbewerbe in 7 Sportarten ausgetragen. Das Programm wurde im April 2011 für die Spiele 2014 zunächst auf 92 Wettbewerbe erweitert. Neu im olympische Programm sind ein Skisprungbewerb für Frauen, Ski-Halfpipewettkämpfe für Damen und Herren, eine Mixed-Staffel im Biathlon sowie Teamwettbewerbe im Rennrodeln und Eiskunstlaufen. Einige weitere Disziplinen, darunter der alpine Mannschaftswettbewerb und Slopestyle für Ski und Snowboard, wurden bis Anfang Juli 2011 auf ihre Tauglichkeit, ins Programm aufgenommen zu werden, geprüft.[10]. Aufgenommen wurden letztendlich die Slopestyle-Wettbewerbe sowie Snowbord-Spezialparallelslalom für Männer und Frauen.[11]
Sportstätten
Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi wird es zwei Zentren geben. Anders als bei den anderen Kandidaturen bestanden die Wettkampfstätten Sotschi zum Zeitpunkt der abschließenden Präsentation lediglich als Computeranimation. Die Regierung und private Investoren wie beispielsweise Gazprom sicherten dem IOC Investitionen von rund 8,6 Milliarden Euro zu.[12]
Sämtliche Eishallen werden im Olympiapark Sotschi entstehen, wodurch erstmals in der olympischen Geschichte alle Hallen untereinander zu Fuß erreichbar sind. Auch das neue Olympiastadion Sotschis, dessen Fertigstellung für 2013 geplant ist, soll dort errichtet werden und 40.000 Menschen Platz bieten. Die fünf Eishallen – zwei Eishockeyhallen sowie eine Halle für Curling, eine für Eisschnelllaufen und eine für Eiskunstlaufen und Short-Track – sollen 2011 bzw. 2012 fertiggestellt werden. Insgesamt sollen im Olympic Park bis zu 70.000 Menschen Platz finden.[13]
Die Schnee- und die Bob- und Rodelwettbewerbe werden in der Region um das knapp 4.000 Einwohner zählende Gebirgsdorf Krasnaja Poljana, das etwa 70 Kilometer östlich von Sotschi, auf etwa 600 Meter Höhe im Tal der Msymta liegt, ausgetragen. Die kombinierte Bob- und Rodelbahn wird vom Ingenieurbüro Gurgel + Partner konzipiert. Im etwa acht Kilometer von Krasnaja Poljana entfernten Rosa Chutor werden neben Snowboard- und Freestylebewerbe auch sämtlich alpine Skientscheidungen ausgetragen. Die Skipisten werden vom ehemaligen Schweizer Skirennläufer Bernhard Russi konzipiert. Die Gesamtpistenlänge wird in etwa neun Kilometer betragen. Die Biathlon- und Langlaufstadien werden am zehn Kilometer entfernten Psechako-Kamm (Chrebet Psechako) errichtet. Die Skisprunganlage wird im 400-Einwohner-Dorf Esto-Sadok erbaut. Neben den beiden Olympiaschanzen werden auch drei kleinere Trainingsschanzen errichtet. Es soll nach den Olympischen Spielen das nationale Trainingszentrum der russischen Skispringer werden. Im ebenfalls nicht weit entfernten Rschanaja Poljana wird die olympische Bob- und Rodelbahn errichtet. Während diese erst 2012 eröffnet werden soll, ist die Fertigstellung der anderen Sportstätten in der Schneeregion für 2011 geplant. Diese Region soll im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele zu einer der exklusivsten Wintersportresorts ausgebaut werden.[14]
Paralympische Winterspiele
siehe Hauptartikel Winter-Paralympics 2014
Einzelnachweise
- ↑ http://www.sport1.at/392+M5dfa897ddf0.html
- ↑ http://www.orf.at/ticker/258200.html
- ↑ Artikel auf sochi2014.com, Zugriff am 2. Mai 2009
- ↑ a b Reinhard Veser: „Putins prekäre Party“ auf faz.net, Zugriff am 2. Mai 2009
- ↑ Dirk Hofmeister: Sotschi: Olympischer Rekord und Proteste auf ard.de, Zugriff am 28. Februar 2010
- ↑ Logo der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014. RIA Novosti (1. Dezember 2009), Abgerufen am 5. März 2010.
- ↑ Logo der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014. Interbrand (1. Dezember 2009), Abgerufen am 5. März 2010.
- ↑ Leopard, Eisbär und Hase zu Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi gewählt. RIA Novosti (26. Februar 2011), Abgerufen am 26. Februar 2011
- ↑ Sotschi 2014 / sochi.ru: Olympische Winterspiele der digitalen Generation. Maiak – The Newsroom of Eastern Europe (5. März 2010), Abgerufen am 5. März 2010
- ↑ Neue Medaillenchance für Österreich Website von sport.orf.at. Abgerufen am 6. April 2011.
- ↑ "Neue Sportarten für Sotschi 2014" Website des IOC. Abgerufen am 5. Juli 2011.
- ↑ http://sport.orf.at/070705-11297/index.html
- ↑ http://sochi2014.com/en/objects/sea/
- ↑ http://sochi2014.com/en/objects/mountain/
Weblinks
Athen 1896 | Paris 1900 | St. Louis 1904 | Athen 1906 (inoffiziell) | London 1908 | Stockholm 1912 | Berlin 1916 | Antwerpen 1920 | Paris 1924 | Amsterdam 1928 | Los Angeles 1932 | Berlin 1936 | Tokio 1940 | London 1944 | London 1948 | Helsinki 1952 | Melbourne 1956 | Rom 1960 | Tokio 1964 | Mexiko-Stadt 1968 | München 1972 | Montréal 1976 | Moskau 1980 | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008 | London 2012 | Rio de Janeiro 2016 | 2020
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